Bari – mehr gegensätzliches süditalienisches Flair als hier in Apulien geht nicht. Während die kleine, auf einer Landzunge gelegene Altstadt ihre Besucher verzaubert, präsentiert sich die Neustadt mit ihren schachbrettartig angeordneten Straßenzügen dynamisch mitreißend. Das ist nicht zuletzt ihrer zentralen, verkehrsgünstigen Lage an der apulischen Adriaküste zu verdanken, die eine Anreise per Kreuzfahrtschiff, Billigflieger sowie per Auto und Bahn ermöglicht. Auch ist von Bari aus die Weiterreise per Fährschiff nach Griechenland, Montenegro und Kroatien möglich.
Rundgang zwischen Alt und Neu
Der Spaziergang beginnt im Osten der Altstadt, nahe des Fischerhafens. Exponiert, fast wie auf einem Ponton, thront das Museo Teatro Margherita – ein ehemaliges Theater, das nach umfangreicher Renovierung als Kunstmuseum zu Ausstellungen verschiedenster Art einlädt.
Der Weg führt entlang des Corso Vittorio Emanuele, der Prachtstraße Baris mit einer großen Auswahl an Geschäften und Lokalen. Hier verläuft die Grenze zwischen Alt- und Neustadt. Schon bald lädt auf der rechten Straßenseite der Giardino Corso Vittorio Emanuele II, ein Park mit hohen Palmen und schönen Sitzgelegenheiten, zum Zwischenstopp ein. Von hier aus bieten verschiedene kleine Straßen Zugang zum Gassengewirr der romantischen Altstadt. Wäscheleinen überspannen die schmalen Gässchen, Bogenkonstruktionen stützen die Hauswände ab – Italien wie aus dem Bilderbuch.
Das erste Ziel ist das Castello Svevo Normanno, eine imposante Festungsanlage aus dem 12. Jahrhundert. Der Blick fällt auf trutzige Mauern mit einem viereckigen Wehrturm. Teile der Festung stehen zur Besichtigung offen. Darüber hinaus erwartet ein Museum seine Besucher. Das Gegenstück en miniature zu dieser massiven Festung ist das Fortino di Sant’Antonio, eine vergleichsweise niedlich anmutende Anlage am anderen Ende der Altstadt.
Die Altstadt von Bari besitzt unzählige Kirchen, die bereits auf dem Weg zu den beiden Hauptkirchen zur Besichtigung einladen. Einer der Höhepunkte ist der Besuch der Basilica San Nicola. Hier befindet sich die Grabstätte des Heiligen Nikolaus, des Schutzpatrones von Bari. Von außen weiß und auch im Innenraum in freundlichen Farbtönen gehalten, beeindruckt vor allem die Deckenbemalung. Ein weiteres Highlight ist die Basilica Cattedrale San Sabino. Von innen sehr schlicht ausgestattet, verbreitet sich durch den Einfall des Sonnenlichts eine warme Atmosphäre. Sehenswert ist die Krypta mit der Mumie des Heiligen Sabinus. Kleiner ist die Chiesa di San Giacomo, die allerdings einen reich verzierten Altar und außergewöhnliche Majolika-Fußbodenfliesen aufweist.
Was wäre eine italienische Stadt ohne ihre Piazzas und Märkte?
Sehr beliebt ist die weitläufige Piazza del Ferrarese mit ihren zahlreichen Cafés und Bars, die in den Abendstunden zum Leben erwachen. Zentraler Platz der Altstadt ist die Piazza Mercantile, auf der regelmäßig ein farbenfroher Obst- und Gemüsemarkt stattfindet. Auf diesem Platz steht die Colonna della Giustizia – eine Säule, an der im Mittelalter zahlungsunfähige Geschäftsleute zur Schau gestellt wurden. Der Fischmarkt befindet sich direkt am Fischerhafen und bietet in den frühen Morgenstunden die beste Auswahl.
Nicht aus den Gassen von Bari wegzudenken sind die Frauen, die unter freiem Himmel die für die Region typische Nudelspezialität „Orecchiette“ fertigen und diese zum Kauf anbieten.
Kunst und Kultur kommen in Bari nicht zu kurz
Die Pinacoteca Metropolitana di Bari ist nicht nur von außen ein äußerst beachtenswertes Gebäude. Es beherbergt im Inneren eine Ausstellung historischer Fundstücke der Stadtgeschichte Baris.
Das Museo Civico Bari zeigt eine umfangreiche Gemäldesammlung, die die Entwicklung der Stadt mitsamt ihrer prägenden Persönlichkeiten anschaulich darstellt. Freunde hochkarätiger Opernaufführungen kommen im Teatro Petruzzelli auf ihre Kosten.
Besichtigungstour per Bimmelbahn
Wem die Zeit oder Energie fehlt, die vielen Sehenswürdigkeiten Baris zu Fuß zu besichtigen, greift einfach auf die Dienste des Trenino della Felicità zurück. Das Bähnchen bringt seine Fahrgäste in 90 Minuten zu den wichtigsten Sehenswürdigkeiten der Stadt.
Strände und Parks
Bari besitzt einen gepflegten Stadtstrand „Pane e pomodoro“. Dieser befindet sich knapp zwei Kilometer von der Altstadt entfernt und kann im Rahmen eines attraktiven Spaziergangs entlang der Hafenpromenade Lungomare Nazario Sauro erreicht werden. Wem das zu weit ist, der mietet sich ein Fahrrad bei der Verleihstation nahe dem Kreuzfahrtterminal. Der Strand besteht aus feinem Sand und fällt flach ins Meer ab. Der Zugang ist kostenfrei, es gibt Toiletten und Wasserhähne sowie eine Aufbewahrungsstelle für Wertsachen. Sonnenschirme und Liegen werden nicht vermietet, jedoch gibt es Schattenplätze im kleinen Park hinter dem Strand. Eine kleine Bar rundet das Stranderlebnis ab.
Wer sich lieber im Grünen vom Sightseeing erholt, fährt in den Parco 2 Giugno, einen Erholungspark etwas außerhalb des Stadtzentrums mit Picknickwiesen, kleinen Teichen und kühlen Schattenplätzen unter zahlreichen Bäumen.