Nicht nur über das Essen lassen sich fremde Kulturen gut kennenlernen, sondern auch über traditionelle Sportarten. So existieren seit Jahrhunderten Wettkämpfe jenseits der bekannten Disziplinen wie Fußball oder Basketball, die Einheimische unterschiedlicher Länder bis heute mit Leidenschaft ausüben.
Diese traditionellen Sportarten ziehen bei größeren Veranstaltungen tausende Zuschauer an und erfordern, ähnlich wie Fußballspiele in Europa, wo ein Sicherheitsdienst deutschlandweit koordiniert wird, oft professionelle Absicherung und durchdachte Crowd-Management-Strategien.
Die Vielfalt der traditionellen Sportarten ist hierbei groß. So gibt es die rasanten Ballspiele im Baskenland bis zu den akrobatischen Künsten in Thailand zu entdecken. Dabei kann man tief in lokale Traditionen eintauchen, wenn man diese Sportarten live erlebt oder sogar selbst ausprobiert. Viele dieser Wettkämpfe haben länderübergreifend gemein, dass athletische Fähigkeiten mit kulturellen Werten und historischen Wurzeln verbunden werden. Dabei erzählen sie Geschichten von Mut, Gemeinschaft und Identität. Welche fünf authentische Sporterlebnisse es wo zu entdecken gibt, behandeln die nächsten Abschnitte dieses Artikels.
Pelota Vasca in Spanien
Pelota Vasca ist der baskische Nationalsport mit einer jahrhundertelangen Geschichte. Er begeistert die Zuschauer durch seine Dynamik und vor allem seine Schnelligkeit. Wie läuft das Spiel ab? Denkbar simpel, aber nicht unbedingt einfach. Es geht darum, einen Ball so gegen eine Wand zu schlagen, dass der Gegner den Ball nicht mehr bekommt.
So nutzen bei Jai Alai die Athleten einen gebogenen Korb (cesta punta). Das ermöglicht es ihnen, den Ball mit bis zu 300 km/h zu schleudern. Das ist quasi eine etwas brutalere Variante des international bekannteren Squash. Dann gibt es noch die Variante “Mano”. Bei dieser Variante wird mit bloßen Händen gespielt. Die traditionellen Wettkämpfe wie beispielsweise in San Sebastián und Bilbao finden in traditionellen Fronton-Spielhallen statt. Um die Grundlagen dieses Spiels erlernen zu können, bieten lokale Vereine ab und an Einführungskurse an.
Sepak Takraw in Thailand

Sepak Takraw ist eine Mischung aus Akrobatik und Ballkunst und stammt ursprünglich aus Malaysia. Jedoch ist dieser Sport erst in Thailand zum Nationalsport avanciert. Wie funktioniert das Spiel? Das Ziel ist es, einen geflochtenen Rattanball über ein Netz zu spielen. Dabei dürfen allerdings nur Füße, Knie, Brust und Kopf verwendet werden.
Die Teams bestehen dabei aus drei Personen, und sie müssen versuchen, den Ball im gegnerischen Feld zu platzieren. Warum wurde Akrobatik erwähnt? Wie man sich vorstellen kann, entstehen durch die Regeln spektakuläre Rolltritte und Saltos, was den Sport für Zuschauer besonders faszinierend macht.
Calcio Storico in Italien
Wenn Rugby, Fußball und Wrestling miteinander ein Kind hätten, käme dabei Calcio Storico heraus. Dabei handelt es sich um einen brutalen, historischen Sport aus Florenz. Dieses Spiel gibt es seit dem 16. Jahrhundert und wird nach wie vor jährlich im Juni auf der Piazza Santa Croce ausgetragen.
Wie sehen die Regeln aus? Es gibt 27 Spieler pro Team und wie beim Fußball müssen sie einen Ball ins gegnerische Tor bekommen. Würden die gleichen Regeln beim Fußball gelten, wären ziemlich schnell keine Spieler mehr auf dem Feld wegen der roten Karten, die es hageln würde. Denn es sind Schläge, Tritte und Ringkämpfe dabei erlaubt.
Kabaddi in Indien
Kabaddi, eine Kombination aus athletischen Fähigkeiten und taktischem Denken basiert auf einem einfachen Konzept: Ein Angreifer, genannt “Raider”, betritt das gegnerische Feld, versucht Gegner zu berühren und zur eigenen Hälfte zurückzukehren. Das alles muss in einem Atemzug geschehen. Die Verteidiger müssen dabei versuchen, den Angreifer festzuhalten.
Um zu beweisen, dass der Raider tatsächlich nicht atmet, muss er kontinuierlich “Kabaddi, Kabaddi” wiederholen. Die Wurzeln dieses Sports sind im antiken Indien zu finden. Damals wurde der Sport traditionell in Dörfern praktiziert. Kabaddi ist heute mit der Pro Kabaddi League professionalisiert und zieht millionenschwere Spielerverträge und große Fangemeinden an.
Buzkashi in Zentralasien
Bei Buzkashi handelt es sich um einen traditionellen Reitsport in Zentralasien. Er hat seinen Ursprung bei nomadischen Stämmen. Reiter müssen dabei um eine Ziegen- oder Kalbkarkasse kämpfen, die sie aufheben und zu einem Zielbereich tragen müssen. Direkt ins Deutsche übersetzt bedeutet der Name „Buzkashi” „Ziegenziehen”. In Afghanistan ist Buzkashi ein Nationalsport. Jedoch ist er auch in Kasachstan, Kirgisistan, Usbekistan und Tadschikistan sehr populär.
Wie man sich bereits denken kann, benötigen die Spieler (auch Chapandaz genannt) für dieses oft mehrstündige Spiel ganz besondere Reitfähigkeiten und entsprechend trainierte Pferde. Oftmals sind dabei hunderte Spieler involviert. Die Hauptsaison für dieses Spiel ist traditionell die kältere Jahreszeit, wenn das Fleisch länger haltbar bleibt. Buzkashi gibt es bereits seit Jahrhunderten und besitzt heute mehr Regeln als es noch in der Vergangenheit der Fall war.
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