Wer auf der Suche nach Tradition im Wintersport ist, wird wohl kaum einen passenderen Ort als Courmayeur in Italien finden. Das kleine Dorf in den italienischen Alpen befindet sich direkt hinter dem Mont Blanc Tunnel und zählt schon seit beinahe zwei Jahrhunderten zu den beliebtesten Orten für Wintersport in Italien. Nicht nur Skifans aus der ganzen Welt, vor allem die Italiener selbst sind es, die hier auf den Pisten zu finden sind. Aber auch neben dem Wintersport und außerhalb der Ski-Saison gibt es so einiges in dem Ort und der Natur zu entdecken.
Gerade in den Wintermonaten zieht es viele Sportfans in das Alpenstädtchen. Rund um den Ort finden sich traumhafte Pisten. Egal ob Anfänger, erfahrener Skifahrer oder Profi, hier in der wildromantischen Alpenlandschaft findet sich die passende Piste. Hinzu kommen spezielle Bereiche für Snowboarder, die gerne auch für Wettbewerbe genutzt werden. Ein besonderes Erlebnis ist auch eine Abfahrt auf der Nachtskipiste zu genießen. Insgesamt locken über 100 Pistenkilometer und somit bietet das schneesichere Skigebiet zwischen November und April nahezu unbegrenztes Skivergnügen. Ebenso kommen Langläufer auf ihre Kosten, denn mit 32 Loipenkilometern bietet das Loipennetz hervorragende Bedingungen um die Region auf sportliche Weise zu erkunden. Abseits der Piste locken vielseitige Möglichkeiten, von der Hundeschlitten-Fahrt über Eislaufen bishin zu einer Fahrt mit dem Snowbike reicht das Spektrum.
Der Skiort zwischen Tradition und Moderne
Courmayeur wirbt gerne selbst damit, dass es die Hauptstadt der Alpinisten ist. Immerhin kann man hier sogar auf königliche Besuche zurückblicken, die aus der Gründungszeit der Region stammen. Tatsächlich ist der Ort natürlich untrennbar mit dem Mont Blanc verbunden. Courmayeur selbst befindet sich in einem Kessel auf rund 1.300 Meter Höhe und verfügt nicht nur über eine Vielzahl an Pisten, sondern auch über eine hervorragende Infrastruktur von den einfachen Herbergen bis hin zu luxuriösen Hotels. Besonders in der Hauptsaison wartet man hier mit hochklassiger Gastronomie aber auch mit dem klassischen Ski-Erlebnis auf und ist daher für Reisende von Familien bis zu Gruppen von Ski-Fans die richtige Wahl.
Wer den Kick auf der Piste sucht wird vor allem in den Skigebieten Chécrouit und Val Veny fündig werden. Mit dem angrenzenden Gebiet Val Ferret ergibt sich eine Strecke von weit über 100 Kilometern mit unterschiedlichen Schwierigkeitsgraden und verschiedenen Empfehlungen für den Wintersport. Auch beim Transport gibt es keine Probleme, da von Courmayeur verschiedene Möglichkeiten für den Transport zu den unterschiedlichen Pisten angeboten werden. Vor Ort befindet sich dann die typische Infrastruktur der heutigen Ski-Anlagen, die an nichts missen lassen und die einen ausgiebigen Spaß auf der Piste ermöglichen. Allerdings ist Courmayeur nicht einfach nur für den einfachen Zugang zu einigen der schönsten Skigebiete der Welt bekannt.
Vom traditionellen Bergdorf zur „inoffiziellen“ Hauptstadt der Alpinisten
Courmayeur zeichnet sich durch seine einzigartig schöne Lage aus. Mitten in den Bergen war der heute so beliebte Urlaubsort einst eines von zahlreichen Bergdörfern Norditaliens, in denen die Zeit still zu stehen schien. Doch bereits im 18. Jahrhundert zog es erste „Touristen“ in das Bergdorf. Nachdem der Prinz von Savoyen die Heilkraft der Mineralquellen für sich entdeckte, zog es die höhere Gesellschaft in die heute so beliebte Urlaubsregion und so zählt Courmayeur zu den ersten Orten, die für den Tourismus erschlossen wurden. Wer heute im Ort auf Spurensuche geht, trifft auf den Turm Torre Malluquin, der auf das Jahr 1351 datiert wird, aber mit großer Wahrscheinlichkeit sogar noch älter ist. Er ist heute das älteste Gebäude des Alpenstädtchens und wird als Ausstellungsort genutzt. Der einsetzende Tourismus im 18. Jahrhundert brachte dem Ort Wachstum und Wohlstand und so veränderte sich das Ortsbild zu dieser Zeit deutlich.
Abseits der Piste: Courmayeur als Hauptstadt des Alpinsports
Wer einen Tag Pause von der Piste sucht oder sich einfach noch mehr mit dem Ort und seinen Eigenheiten beschäftigen möchte, wird in Courmayeur auf ein breites Angebot an Kultur treffen. Die beiden historischen Kirchen, um die sich der Ort im Laufe der Jahrhunderte entwickelt hat, sind bis heute das Aushängeschild und im engen und verwobenen Stadtkern kann man sich noch heute vorstellen, wie bereits im Mittelalter die ersten Reisenden auf dem Weg zu den Pisten des Mont Blanc unterwegs waren.
Die Stadt selbst hat ein großes Museum, das unter anderem von der Entwicklung des kleinen Ortes zu einem der wichtigsten und bekanntesten Skigebiete der Welt erzählt. Der Besuch des italienischen Königs spielt als Anekdote ebenso eine Rolle wie der Umstand, dass Courmayeur trotz seiner Größe bereits im Mittelalter ein wichtiger Name für die Reisenden in Frankreich und den italienischen Stadtstaaten war und sich hier Menschen aus ganz Europa getroffen haben. Im Alpinmuseum Duca degli Abruzzi geht es auch um die Geschichte des Alpensports und hier hat man eine schöne Auswahl an historischen Erinnerungsstücken, die beispielsweise von den ersten Expeditionen der Bergsteiger erzählen, die von hier aus ihren Weg genommen haben. Das ist übrigens eine Option, die man auch heute noch mit begleiteten Touren und auf eigene Faust vornehmen kann.
Wanderungen und Entspannung in Courmayeur
Umgeben von einer der schönsten Berglandschaften Europas, wenn nicht gar der Welt, ist der Abenteuerdrang ganz natürlich und da gibt es eine Vielzahl von Möglichkeiten. Bergsteigen wäre beispielsweise eine Möglichkeit, wenn man die Gletscher und die unteren Täler des Mont Blanc erkunden möchte. Das kann man entweder mit einer eigenen Planung machen oder nutzt eine der vielen Touren, die in die Berge führen. Das ist zudem auch außerhalb der Saison ein wichtiger Punkt für den Tourismus vor Ort. Wenn die Skifans noch ein wenig warten und im Sommer die grünen Landschaften der Täler sichtbar werden, zieht es viele Reisende zu Erkundungen in dieses beinahe unberührte Stück der Natur.
Courmayeur war nicht immer für seine Pisten, Hotels und Restaurants berühmt, sondern hat anfänglich vor allem durch die heißen Quellen auf sich aufmerksam gemacht. Diese spielen heute nicht mehr die ganz große Rolle für die Reisenden, sind aber immer noch ein Puzzlestück im Gesamtspiel der Angebote vor Ort. In einer der heißen Thermalquellen kann man nicht nur etwas für die eigene Gesundheit machen, sondern darüber hinaus Entspannung nach einem langen Tag auf der Piste suchen. Auch darauf haben sich einige der Betriebe und der Hotels in der Region spezialisiert.
Überhaupt hat man beim Thema Übernachtungen die Wahl, wo die eigenen Prioritäten liegen. Während klassische Herbergen zu günstigen Preisen für die einfache Übernachtung zu finden sind, gibt es auch viele Hotels, die mit einem umfangreichen Angebot für Entspannung und Luxus locken. In Verbindung mit den vielen guten Restaurants in der Umgebung hat der Ort heute also viel mehr als einfach nur Wintersport zu bieten.
Courmayeur in der warmen Jahreszeit
Abseits der Skisaison ist Courmayeur ein traumhafter Urlaubsort für Bergfreunde. Die einzigartig schöne Alpenlandschaft lädt zu ausgedehnten Wanderungen ein, die Gipfel des UNESCO-Welterbes „Mont Blanc“ begeistern Bergsteiger aus der ganzen Welt und auch Mountainbiker finden hervorragende Routen, um die Bergwelt zu erkunden. Fahrradtouren durch die Täler von Val Veny und Val Ferret sind ebenso reizvoll, wie ein Gleitschirmflug oder ein Ausritt mit dem Pferd. Doch auch wer sich in der naturschönen Umgebung einfach nur entspannen möchte, findet in Courmayeur perfekte Bedingungen vor und so lässt sich der Urlaub am Mont Blanc vielfältig gestalten. Wo einst Bergbauern ihre Höfe betrieben und ein einfaches Leben führten, können heute Naturliebhaber und Bergsportler einen unvergesslichen Urlaub verleben, sich kulinarisch in den gemütlichen Restaurants und auf den Hütten verwöhnen lassen sowie die naturschöne Umgebung und den Flair der Alpenstadt genießen.
Sehenswertes in Courmayeur
Sehenswürdigkeiten wie die Kirche San Pantaleone, die zwischen 1722 und 1742 erbaut wurde oder auch die sehenswerte Wallfahrtskirche Notre-Dame de Guérison sind bis heute prägend für den Ort. Im Zentrum des Ortes findet sich die enge und gewundene Via Roma, die das Herz der Stadt bildet und entlang derer sich durchaus mondäne Bauten finden. Wer mehr über die Geschichte der Region erfahren möchte, der sollte die „Casa della Guide“ besuchen, die heute Sitz des „Museo Duca degli Abruziie“ ist. Im Stadtviertel La Saxe findet sich zudem ein antikes Haus aus dem Jahr 1391, dessen Besichtigung sich lohnt und einst Teil des ursprünglichen Bergdorfes war.
Die wohltuenden Quellen von Courmayeur
Bereits im 18. Jahrhundert zog es Erholungshungrige nach La Saxe. In dem Stadtteil finden sich die berühmten Mineralwasserquellen von Courmayeur. Heute dreht sich im Stadtteil La Saxe alles um die Thermen, die hier angesiedelt sind und mit ihrem breit gefächerten Wellnessangebot überzeugen. Den Quellen verdankt Courmayeur seine Entwicklung, denn bereits im 18. Jahrhundert durften die einheimischen Gäste aus der ganzen Welt empfangen. Allem voran kurte hier die Familie Royal Savoy, was dazu führte, dass Aristokraten und Mitglieder der Adelsfamilien aus der ganzen Welt folgten. Im Laufe der Geschichte folgten bekannte Persönlichkeiten und Prominente. Das „Juwel der Alpen“ begeistert bis heute mit seinem besonderen Flair und so lohnt sich ein Aufenthalt, nicht nur aufgrund der Mineralquellen und Thermalanlagen, zu jeder Jahreszeit.