Wales grenzt im Osten an England und im Westen an die irische See. Die Waliser sind bekannt für ihre Gastfreundlichkeit und ihre Ruhe. Zudem sind viele walisische Landschaften eng mit den Sagen um König Artus verbunden.
Die Flagge der Waliser zeigt einen roten Drachen. Die Legende erzählt von einem Kampf zwischen einem weißen und einem roten Drachen. Der rote Drache würde, trotz anfänglicher Unterlegenheit, siegreich aus dem Kampf hervorgehen. Seit Hunderten von Jahren schon ist er das Symbol für Wales. Möglicherweise entstammt er schon der römischen Besatzungszeit.
Sehenswürdigkeiten in Wales
Conwy Castle
Die, von 1283 bis 1287 errichtete, Burg in Nordwales ist heute eine beeindruckende Ruine. Von Edward I. in Auftrag gegeben, gehörte sie einem Teil des Befestigungsrings rund um den heutigen Snowdonia Nationalpark an. Conwy Castle war Verteidigungsanlage und Residenz in einem. Damals noch ein raues Land, sollte es als sicherer Rückzugsort und Sicherung englischer Herrschaft in Wales dienen.
Conwy Castle ist eine der schönsten Burgen in Wales und seit 1986 UNESCO-Weltkulturerbe.
Nicht nur die Burg ist einen Abstecher wert. Auch der Ort Conwy lohnt sich. Er wartet mit einem schönen historischen Stadtkern auf und beherbergt außerdem das kleinste Haus Großbritanniens.
Cadair Idris
Wem nach atemberaubenden, weiten Landschaften zumute ist, darf sich auf keinen Fall den Cadair Idris entgehen lassen, in dessen Talkessel sich ein See befindet. Am Fuße der Berge befand sich außerdem die Burg Castell y Bere, von der heute nur noch die Grundmauern erhalten sind.
Die charakteristische Form verdankt der Bergrücken im Snowdonia-Nationalpark einem Gletscher, der sich während der letzten Eiszeit gebildet hatte.
Der Name Cadair Idris bedeutet so viel, wie Idris‘ Stuhl. Eine Legende besagt, dass man nach einem Schlaf auf den Hängen des Berges entweder als Poet oder als Verrückter wiedererwacht. Vorausgesetzt, man hält dieses Schläfchen alleine.
Bodnant Garden
Nirgendwo sonst auf der Welt wird die Gartenkunst so zelebriert, wie in Großbritannien. Sagenhafte Landschaftsgärten sind typisch für die Insel.
Bodnant Garden an den Ufern des Conwy ist einer der beliebtesten Gärten in Wales. Über mehrere Generationen hinweg wurde er bis zu seiner heutigen Gestalt weiterentwickelt. Besonders im Frühling, wenn der Garten in voller Blüte steht, lohnt sich ein Besuch.
Das 32 Hektar große Areal ist in zwei Teile gegliedert. In der Nähe des Herrenhauses wurde der Garten mit freien Terrassengärten angelegt, während „The Dell“ -die untere Fläche- mit seiner verwachsenen Optik besticht. Sogar im Winter bietet der Garten eine wunderschöne Quelle der Ruhe und der Wintergarten ist ein ganz besonderes Juwel in der kalten Jahreszeit.
Die Kathedrale von St. Davids
Die St. Davids Cathedral ist eine der ältesten Anlagen ganz Großbritanniens. Schon im 6. Jahrhundert wurde das Kloster, auf dessen Mauern die Kathedrale schließlich erbaut wurde, gegründet. Der Ort St. Davids an der walisischen Küste erhielt aufgrund der Kathedrale das Stadtrecht und ist damit die kleinste Stadt Großbritanniens.
Die Städte von Wales
Cardiff
Die walisische Hauptstadt liegt an der südlichen Küste Großbritanniens. Das Gebiet war schon 4000 v. Chr. besiedelt und Machtbereich des britannisch-keltischen Stammes der Silurer.
Erst 1955 wurde sie zur Hauptstadt von Wales ernannt, was sie ihrer guten Infrastruktur verdankt. 2016 belegte sie außerdem den dritten Platz in der Liste der lebenswertesten Hauptstädte Europas.
Sehenswert ist auf jeden Fall das National Museum Cardiff, welches außerhalb von Paris die größte Sammlung impressionistischer Kunst beherbergt. Auch das Cardiff Castle, eine normannische Festung auf den Ruinen eines normannischen Kastells, ist einen Abstecher wert.
Swansea
Die zweitgrößte Stadt in Wales ist Swansea oder -wie sie wohl anfänglich hieß- Sveinns ey. Swansea wurde ursprünglich von den Normannen erbaut. Trotz Befestigung wurde die Stadt mehrere Male von rebellierenden Walisern erobert. Von Beginn an wurden in Swansea Wolle und Leder verarbeitet und neben anderen Produkten nach England exportiert. Dies änderte sich auch nicht als im 17. Jahrhundert die Metallindustrie an Bedeutung gewann. Aufgrund ihrer Küstenlage wurde die Stadt nach dem Zweiten Weltkrieg zu einem beliebten Reiseziel für Touristen.
Sehenswürdigkeiten, wie Clyne Gardens oder Swansea Castle eignen sich gut für einen Ausflug. Für den, der noch mehr zu der industriellen Geschichte von Wales erfahren will, bietet sich das National Waterfront Museum an. Ganz in der Nähe von Swansea befindet sich auch die Burgruine des Oystermouth Castle.
Newtown
Newtown lässt sich vor allem an jene empfehlen, die das historisch städtische Flair schätzen.
Der Markt, welcher jeden Dienstag in der Stadt abgehalten wird, findet seine Anfänge bereits im späten 13. Jahrhundert. Von traditionellem Essen bis hin zu Mode, gibt es dort heute alles, was das Herz begehrt.
An den, im 16. Jahrhundert entwickelte, Woll- und Textilhandel erinnert heute noch das Textilmuseum der Stadt.
Der bekannteste Sohn von Newtown ist ohne Zweifel der Sozialreformer Robert Owen, dem mit Denkmal und Museum Ehre erwiesen wird.
Portmeirion
Dieser Ort ist etwas ganz Besonderes und könnte genauso gut bei den Sehenswürdigkeiten gelistet sein, denn er erinnert so gar nicht an England. Viel mehr fühlt man sich in den Süden versetzt. Genauer gesagt, nach Italien. Tatsächlich wollte sich der Architekt Sir Bertram Clough Williams-Ellis in Wales sein eigenes Portofino bauen.
Neben einem Hotel verfügt das künstliche Dorf außerdem über kleine Shops, Cafés und Restaurants.
Nur 1,6 km entfernt befindet sich eine Station der historischen Dampfeisenbahn Ffestiniog Railway.