An der zentral-amerikanischen Pazifikküste, eingerahmt von Guatemala und Honduras, liegt El Salvador. Die Vulkankette teilt das Land in drei naturräumliche Einheiten: das Surfer-El-Dorado am südlichen Küstenstreifen, die zentralen Hochebenen sowie die Berge im Norden. El Salvador ist in etwa so groß wie Hessen.
Der kulturelle Mix aus indigenen Traditionen und Relikten der ehemaligen spanischen Kolonialherrschaft inmitten atemberaubender und exotischer Landschaften verzaubert fernab vom Massentourismus Individualreisende mit Hang zum Abenteuer.
San Salvador – arm und doch so reich
San Salvador ist die Hauptstadt des Landes. Eineinhalb Millionen Einwohner leben heute in der 1528 vom Spanier Gonzalo de Alvarado gegründeten Stadt, welche reich an historischem, architektonischem und kulturellem Erbe ist. Zahlreiche Gebäude im spanischen Kolonialstil zeugen von einer längst vergangenen Epoche.
Mit der Seilbahn lässt sich der mühsame Aufstieg des Monte San Jacinto umgehen, auf dessen Gipfel sich ein beliebter Freizeitpark befindet. Das Museo de Arte de El Salvador ist klein, aber fein. Wer bei einem Aufenthalt in San Salvador eine Stunde erübrigen kann, dem offenbaren sich originale Werke vom Rembrandt, Picasso, Miro und Chagal. In dauerhaften und temporären Expositionen bieten daneben lokale Künstler Einblicke in die salvadorianische Seele. Führungen sind mit englischem Übersetzer buchbar. Auf die Erklärung der historischen Bedeutung der Kunstwerke für El Salvador wird besonderes Augenmerk gelegt.
Genusstörn mit Delfinen und Walen
Anbieter wie Bahia Ecoturismo veranstalten ab der Bucht Todos Os Santos Genusstörns mit Segelbooten oder Katamaranen. Beim Tauchen und Schnorcheln lässt sich die farbenfrohe pazifische Unterwasserwelt bestaunen. Mit etwas Glück kann man Walen und Delfinen zum Greifen nah kommen. Zur Stärkung werden vom Kapitän gegrillte Sardinen und eisgekühlter Caipirinha gereicht. Der krönende Abschluss, um den atemberaubenden Sonnenuntergang am Horizont zu genießen.
Vulkane hautnah
Der Vulkan Santa Anna, in der Sprache der Maya Ilamatepec genannt, brach 2005 zum letzten Mal aus. Der Ausbruch verursachte eine über zehn Kilometer hohe Rauchwolke und forderte zwei Menschenleben. Vor allem aus der Luft beeindruckt das Bild der drei ineinander liegenden Krater. Verschiedene Aussichtspunkte bieten abwechslungsreiche Panoramen. Ein kleines Museum informiert über Vulkanologie und die Geschichte des Santa Annas. Eine geführte Tagestour mit Besuch des nahen Coratepece Sees kostet etwa 65 Euro pro Person.
Der Vulkan San Salvador ist die Hauptattraktion des Parque Nacional El Boquerón. In seinem riesigen Krater liegt ein weiterer, kleinerer. Dieser entstand durch einen Ausbruch im Jahr 1917 und wird von den Salvadorianern liebevoll „El Boqueroncito“ (der kleine Boquerón) genannt. Die farbenprächtigen Blüten von Hibiskus und Hortensien unterbrechen das endlose, satte Grün.
Joya de Cerén – das verschollene Maya-Dorf
Joya de Cerén ist eine archäologische Fundstätte, welche ein Dorf der Maya beinhaltet. Joya de Cerén war vermutlich bis zum Ausbruch des Vulkans Ilopango im Jahr 535 nach Christus bewohnt. Archäologische Grabungen förderten das verschollene Dorf zutage, das jahrhundertelang unter einer meterdicken Ascheschicht begraben lag. Das UNESCO Weltkulturerbe vermittelt eine anschauliche Vorstellung vom Alltag der Maya.
Kulinarischer Genuss auf der Feria Gastronomica in Juayúa
Juayúa im Südwesten El Salvadors ist bekannt für seine Genussmeile Feria Gastronomica rund um die lokale Kirche und den Stadtpark. Besucher können sich durch das verlockende kulinarische Angebot schlemmen, das von Main-Stream-Gerichten wie Schweinerippchen und Surf’n Turf bis hin zu salvadorianischen Köstlichkeiten wie Meerschweinchen, Schlange oder Frosch reicht. Gemüse, Reis und süße Verführungen vervollständigen das reichhaltige Angebot. Besonders an den Wochenenden lässt sich in Juayúa ein Stück der Kultur und Lebensfreude kosten.
Magische Wasserfälle
Von der Feria Gastronomica aus, gelangt man mit den allgegenwärtigen Tuktuks zu den nahegelegen Wasserfällen Chorros de la Calera. Mitten im Tropenwald lädt der magische Ort zu einem erfrischenden Bad ein. Ein weiterer beliebter Wasserfall ist die Cascada Los Tercios. Der Ausflug lässt sich ideal mit einem Besuch der nahegelegenen Stadt Suchitoto verbinden, welche für die Vielzahl gut erhaltener Bauten im Kolonialstil bekannt ist; beispielsweise die leuchtend weiße Kirche Santa Lucia.
Yoga und Tanz im Kulturzentrum Arte Para La Paz
Das Centro Arte Para La Paz ist ein Kulturzentrum, das von der amerikanischen katholischen Nonne Peggy O‘ Neill geleitet wird. Ausstellungen haben die aktuelle Migrationsbewegung gen USA oder die Kultivierung einheimischer Pflanzen zum Thema. Das Zentrum bietet einfache Zimmer zur Unterkunft. In Workshops können Besucher gemeinsam Yoga oder Tanz praktizieren. Das Angebot soll jungen Salvadorianern helfen Perspektiven zu finden und sie von Bandenkriminalität abhalten, indem sie ihre Interessen und Fähigkeiten weiterentwickeln. Eine Örtlichkeit, welche authentische und zugleich herzliche Eindrücke von den Einwohnern El Salvadors vermittelt.