Die Inseln von Französisch-Polynesien gehören wohl zu den beeindruckendsten Regionen, die unser Planet zu bieten hat. Bei den meist vulkanischen Inseln handelt es sich nicht einfach nur um kleine Paradiese mit türkisblauem Meer, sondern oftmals auch um echte Kulturschätze, die im Laufe der Jahrhunderte weitestgehend frei vom Massentourismus und Veränderung geblieben sind. Ein gutes Beispiel für Inseln, bei denen sich ein Besuch lohnt, ist Tahaa. Das kleine Eiland hat sich im Laufe der letzten Jahrhunderte kaum verändert und bietet, rund 230 Kilometer von Tahiti entfernt, einen ganz besonderen Einblick in die einmalige Natur von Französisch-Polynesien.
Die Insel der Vanille
Den Beinamen „Vanilleinsel“ hat Tahaa vor allem dadurch bekommen, dass ein erheblicher Teil der Vanille in Französisch-Polynesien hier auf der Insel angebaut wird. Besucher berichten davon, dass einem quasi überall auf dem Eiland der Geruche der frischen Blüten in die Nase steigt und somit eine ganz einzigartige Atmosphäre verbreitet. Bevor man aber den Besuch auf einer der vielen Plantagen beginnen kann, braucht es natürlich erst einmal die Anreise auf die Insel – und das ist gar nicht so einfach. Was vermutlich ein Grund dafür ist, dass sich Tahaa seinen eigenen Charme im Laufe der Jahre bewahren konnte, da es nicht zu viele Touristen auf die Insel zieht.
Die Anreise erfolgt in der Regel mit dem Schiff ab Raiatea. Diese Nachbarinsel kann von den meisten anderen Teilen von Französisch-Polynesien einfach und mehrmals am Tag mit dem Flugzeug erreicht werden und bietet somit auch die Möglichkeit des Inselhoppings. Es kann sich durchaus lohnen, Raiatea als die eigene Basis für den Urlaub zu nutzen. Aber auch von Bora Bora ist Tahaa recht schnell erreicht. In weniger als einer halben Stunde ist man mit dem Flugzeug auf Raiatea und kann von da aus mit dem Schiff auf die Vanilleinsel übersetzen. Der Schiffsverkehr ist dabei von den Jahreszeiten abhängig und sollte vor Ort erfragt werden.
Wer sich für einen längeren Aufenthalt auf Tahaa interessiert, sollte die eigene Buchung möglichst frühzeitig erledigen. Auf der Insel gibt es nur wenige Resorts und der Großteil der Betten ist in kleinen Pensionen vorhanden, die in der Regel im Nebenberuf von den Einwohnern der Insel geführt werden. Es kann sich durchaus lohnen, für die eine oder andere Aktivität einige Tage mehr auf der Insel zu verbringen – mit der entsprechenden Planung und dem Wissen darüber, was man eigentlich auf Tahaa zu erwarten hat.
Tahaa entdecken – warum ist die Insel ein Geheimtipp?
Besonders bei den Tauchern hat sich Tahaa schnell zu einem Hotspot entwickelt. Kein Wunder, es gibt wohl kaum eine andere Region der Welt, die mit so einem wunderbaren Wasser und einer so lebensfrohen und farbenfrohen Unterwasser-Landschaft punkten kann. Bei Tahaa kommt einfach die Abgelegenheit dazu, die die Tauchgebiete einfacher zu erreichen macht und dafür sorgt, dass man sich nicht mit hunderten anderen Tauchern um die schönsten Eindrücke streiten muss. Es gibt eine riesige Zahl von Wracks und Höhlen unter dem Wasser, die erkundet werden können. Profis sagen allerdings, dass das Meer rund um Tahaa eher nicht für Einsteiger geeignet ist. Wer also die ersten Schritte in diesem Sport machen möchte, sollte das vielleicht an einem anderen Ort in Angriff nehmen.
Eine weitere Gruppe von Wassersportlern, die hier voll auf ihre Kosten kommen wird, sind die Segler. Überhaupt sind diese natürlich überall in Französisch-Polynesien zu finden, aber in den Gebieten rund um Tahaa gibt es nicht nur eine Vielzahl von Naturhäfen, für die eine oder andere Verschnaufpause, sondern auch ein weitestgehend unbefahrenes Meer bei beeindruckenden Winden, die zu einem echten Abenteuer führen können. Entsprechende Touren werden auch von den anderen Inseln aus angeboten und bieten jenen, die nicht selbst über ein Segelboot verfügen, die Möglichkeit, diese Erfahrung zu machen.
Auch die Insel selbst hat einiges zu bieten. Vor allem die farbenfrohe Natur, die wunderschönen natürlichen Gärten und die Wanderwege laden zu einem Ausflug ein. Vom Mount Ohiri aus hat man einen beeindruckenden Überblick über die Insel und kann rüber zu den Nachbarinseln blicken oder einfach das Meer auf sich wirken lassen. Der Besuch auf einer Vanille-Farm sollte selbstverständlich sein, immerhin wird der Geruch ohnehin die ganze Zeit in der Nase liegen.
Wer einfach nur ein kleines Stück Paradies auf der Welt entdecken möchte, ist mit einem Besuch auf Tahaa also genau richtig. Wer ein umfassendes Programm erwartet, gut Essen gehen und Action erleben möchte, bleibt aber besser auf einer der populäreren Inseln von Französisch-Polynesien und nutzt einfach nur die Möglichkeit für einen Tagesausflug nach Tahaa.