„Panama“, sagte der kleine Bär, „Panama ist unser Traumland, denn da riecht es von oben bis unten nach Bananen…“ Und dann machte er sich mit dem Tiger auf in das vermeintliche Traumland, das die beiden aber in dem Kinderbuch von Janosch nie erreichten. Vielmehr begriffen sie einige Zeit später, dass das Land ihrer Träume nicht im zentralen Amerika zu finden war, sondern vor ihrer eigenen Haustür. „Oh, wie schön ist Panama“ steht auf dem Titel dieses sympathischen Bestsellers. Und Janosch lag in seiner Einschätzung zweifellos richtig, denn Panama ist tatsächlich schön. Sehr schön sogar, denn es besteht aus saftigen Weiden, weißen Stränden mit vielen Palmen, einem atemberaubenden Dschungel und sehenswerten Städten aus der kolonialen Epoche des Landes. Und dann ist da noch der Panama Kanal, der für die Welt-Schifffahrt noch immer von überragender Bedeutung ist, weil sie den Giganten der Meere auf ihrer Reise von San Francisco nach New York den Umweg über Südamerika erspart.
Die Fluten zweier Ozeane umspülen das Land – der Atlantik und der Pazifik. An manchen Stellen ist Panama derart schmal, dass schon früh die Idee eines Kanals geboren wurde. Immerhin wurde dadurch der Seeweg um sage und schreibe fast 15.000 Kilometer verkürzt. Vor allem die Nordamerikaner hatten aus wirtschaftlichen und strategischen Gründen großes Interesse an der Verwirklichung dieses kühnen Plans. So waren die Vereinigten Staaten bis zum Ende des vergangenen Jahrhunderts Eigentümer der wichtigen Wasserstraße. Eigentlich hatte auch der französische Diplomaten-Sprössling Ferdinand de Lesseps den Panama Kanal bauen wollen, denn der hatte sich schon um den Suezkanal verdient gemacht. Doch im späten 19. Jahrhundert scheiterte sein Vorhaben, weil die Malaria tagtäglich sieben seiner Arbeiter dahin raffte und de Lesseps in die Pleite trieb. Die Konkursmasse erwarb der amerikanische Präsident Theodore Roosevelt, womit er die amerikanische Dominanz in Panama sicherte.
Am 15. August 1914 standen zweihundert Passagiere an der Reling, als der Postdampfer „Ancona“ als erstes Schiff die 82 Kilometer des Kanals durchquerte. Dabei sind drei Schleusen zu passieren, womit die Differenz zum Gatunsee ausgeglichen wird. Der Panama Kanal wird noch immer als Wunder der Technik gehuldigt und die Touristen an Bord preisen die landschaftliche Schönheit zu beiden Ufern in der Nähe des Nationalparks Soberiania. Der tropische Regenwald ist die Heimat zahlreicher gefährdeter Tiere, und die Schreie der Kapuzineraffen und der farbenfrohen Papageien begleiten die Reisenden auf ihrer gemächlichen Passage.
Die UNESCO hat einige landschaftliche und historische Wunder Panamas auf die Liste ihres Welterbes gesetzt. So die spanischen Festungen San Lorenzo und Portobelo sowie die Altstadt von Panama City mit dem mächtigen Dom aus dem Jahr 1796 und jenen Ruinen, die das Werk der Zerstörung durch den walisischen Freibeuter Henry Morgan sind. Besagter Morgan war in seinen besten Zeiten der Oberkommandant über nicht weniger als 36 Schiffe.
Wo ist das Kreuz des Südens? Diese Frage stellen sich viele Urlauber in der Nähe des Äquators. Auf den zauberhaften Robinson Inseln vor Panama haben die Sterne einen besonders intensiven Glanz. Auf Isla Colon mit seinem Nationalpark Bocas del Toro gibt es sogar einen „Strand der Sterne“. Was aber eher auf die zahlreiche Seesterne zurück zu führen ist, die man hier in Strandnähe findet. Dies ist die angestammte Region der Indianer vom Volk der Kuna, und da sie nach einer Rebellion die Souveränität über die Region San Blas erhielten, muss jeder Tourist, der eine der nahezu menschenleeren Inseln betreten möchte, einen Antrag beim Dorfrat der Kuna stellen.
Auch die Indianer vom Stamm der Embera sind stolze Besitzer ihres Landstrichs. Sie begleiten Urlauber in ihren Kanus auf dem Chagres-Fluss, der sich träge durch den tiefen Urwald Panamas windet. Panama hat viele Gesichter, und wer gut zu Fuß ist und nicht unter Atemnot leidet, den zieht es sogar hinauf zum Bilderbuch-Vulkan Baru.
Reiseinformationen Panama
Hauptstadt | Panama City |
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Staatsform | Republik Präsidentielle Demokratie |
Währung | Balboa (PAB) US-Dollar (USD) |
Fläche | ca. 75.517 km² |
Bevölkerung | ca. 4.098.000 (2017) |
Sprachen | Spanisch |
Stromnetz | 110 Volt, 60 Hz (Panama City 120 Volt) |
Telefonvorwahl | +507 |
Zeitzone | UTC-5 |