Kanada steht für Weite, für unberührte Natur und die ursprüngliche Wildnis, nach der sich so viele Menschen sehnen und die leider nur noch sehr selten zu finden ist. Doch wer bereit ist, sich abseits der bekannten Pfade zu bewegen, wird ganz im Osten von Kanada auf ein Gebiet stoßen, welches wundervolle Natur und atemberaubende Tierwelt miteinander verbindet. Auf geht es nach Nova Scotia, einer Provinz im Land des Ahornblatts, die bisher noch bei wenigen Menschen auf dem Reisezettel steht – sehr zu Unrecht.
Nova Scotia – eine kleine Provinz im Osten von Kanada
Die Halbinsel ganz im Osten von Kanada bildet gemeinsam mit der Insel Kap-Breton-Island die bisher außerhalb des Landes weitgehend unbekannte Provinz Nova Scotia, auf Deutsch Neuschottland. Dieser Name kommt nicht von ungefähr, denn die perfekte Lage im Osten des Atlantiks erkannten die Engländer schon vor Jahrhunderten und ließen dort, wo heute die Hauptstadt Halifax beheimatet ist, 1749 eine Befestigungsanlage bauen. Von diesem Hügel aus hatten sie beste Sicht auf das Meer und alles, was sich dort abspielte. Diese Festung ist auch heute noch in bestem Zustand und gilt als eines der Highlights für Touristen, die gerne abseits der üblichen Reiserouten und Gebieten ihren Horizont erweitern möchten.
In der Hauptstadt Halifax lässt es sich leben
Auch wenn die Metropole von Nova Scotia in der Bekanntheit und Beliebtheit von Toronto, Quebec, Montreal oder Vancouver weit zurückliegt, muss sie sich nicht verstecken. Der lange Einfluss der britischen Lebensweise hat hier Spuren hinterlassen und so sind auch heute noch überall Pubs und kleine Kneipen zu finden, in denen die meist junge Einwohnerschaft von Halifax am Abend ein Bierchen trinkt und der gebotenen Livemusik lauscht. Die Hauptstadt von Nova Scotia ist tatsächlich in Studentenkreisen nicht unbekannt und so lebt dieser Ort von den vielen jungen Erwachsenen, die sich hier auf ihr Leben vorbereiten und ihre Studentenzeit in vollen Zügen genießen. Ein bunter Mix der Kulturen und ein Ort mit der ganz eigenen Ausstrahlung einer Hafenstadt, die zu romantischen Spaziergängen und Ausflügen zu zweit einlädt.
Was sollte ein Besucher in Nova Scotia gesehen haben?
Der eigentliche Star dieser Provinz ist die Natur selbst, die sich speziell im Herbst in den schönsten Farben zeigt. Hier kommt der berühmte Indian Summer so richtig zur Geltung und ab Mitte September erglüht die belaubte Umgebung für 6 Wochen in den schönsten Rot- und Orangetönen, derer die Natur fähig ist. Wer das Glück hat, dieses Gebiet in eben jener Zeit zu bereisen, wird sich dem Charme und der unfassbar eindrucksvollen Natur nicht entziehen können. Die über 13.000 Kilometer Küste tun ihr Übriges, denn sie locken mit weichen, feinkörnigen Sandstränden, kleinen Buchten und faszinierenden Felsformationen. Und wer dabei noch einen der alten Leuchttürme und den Sonnenuntergang im Hintergrund mit aufs Foto bekommt, dem sind der Applaus der Daheimgebliebenen und unvergessliche Augenblicke sicher. Wer gerne zu Fuß unterwegs ist, wird im Cape Breton Highlands Nationalpark auf etwa 7 Kilometern in den Genuss eines Wanderweges kommen, der mit einem spektakulären Ausblick auf den Ozean und die umliegenden schroffen Felsabschnitte entlang der Küste kommen. Und wem das nicht schon ausreicht, um dieses Gebiet mit auf die Liste der nächsten Reiseziele zu setzen, der wird sich vielleicht von Whale watching und der Aussicht auf Schwarzbären, Elche und Berglöwen umstimmen lassen.
Die faszinierende Tierwelt von Nova Scotia zieht jeden in seinen Bann
Tatsächlich ist die kanadische Provinz bekannt für ihre Whale Watching Touren, die von verschiedenen Anbietern seit über 25 Jahren regelmäßig auf dem Programm stehen. Neben den beeindruckenden Buckel-, Finn- und Glattwalen gibt es hier auch die Möglichkeit, Delfine und Tümmler in ihrem natürlichen Lebensraum zu beobachten und sich von der Faszination und Lebendigkeit dieser Tiere anstecken und beeindrucken zu lassen.
Um das Ganze noch interessanter zu machen, ist es nicht einmal nötig, eine Tour zu buchen. Denn auch von Halifax aus können die großen Meeresbewohner gesichtet werden. Und wer nach Nova Scotia kommt, sollte ohnehin den Cabot Trail befahren. Diese 300 Kilometer lange Straße führt entlang der Küste von Cape Breton Island und auch hier gibt es beste Möglichkeiten Wale und Delfine bei ihrem Tun im Meer zu beobachten. Diese wunderschöne Tour ist ebenfalls mit dem Fahrrad zu bewerkstelligen und wer lieber läuft, kann einzelne Etappen auch zu Fuß absolvieren und sich dabei die schönsten Punkte heraussuchen.
Wer nun vorhat, dieses interessante Gebiet mit eigenen Augen zu sehen, wird von einigen Fluglinien in 6-7 Stunden von Deutschland nach Halifax gebracht. Und wer die gesamte Schönheit der Umgebung auskosten möchte, sollte sich ein Auto oder Wohnmobil mieten, denn es wäre schade, nicht jeden Winkel dieses spannenden Gebiets erleben zu können.