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Ijselmeer Niederlande
Die ehemalige Insel Urk am Ijselmeer, Bild: fokke baarssen / shutterstock

Nordholland – Oraniens Waterloo an schöner Küste

Vor über 220 Jahren zeigte sich vor der Küste bei Callantsoog eine Flotte mit rund 35.000 britischen und russischen Soldaten. Sie fielen in das Land ein, in der Absicht, die damalige batavische Republik zu beenden und das zuvor vertriebene Herrscherhaus der Oranier wieder einzusetzen. Letzten Endes mussten die Besatzer nur drei Monate später das Feld wieder räumen. Schon damals wäre es eine weitaus bessere Idee gewesen, statt einer Invasion einfach Ferien in und um Callantsoog zu machen, vielleicht in einem Ferienhaus mit Hund an der Nordsee. Genau dafür ist Nordholland wie geschaffen.

Nordholland, das ist, einfach gesagt, alles was nördlich von Amsterdam liegt. Die niederländische Metropole ist praktisch das Einfallstor für die dahinter liegende, zauberhafte Landschaft einer Halbinsel, die im Osten durch Markermeer und IJsselmeer sowie im Westen und Norden durch die Nordsee begrenzt wird. Nördlich der Halbinsel schließen sich die Waddeneilanden, die Inseln Texel, Vlieeland, Terschelling, Kooiplats und Schiermonnikoog an.

Wo das Meer ein See und der See ein Meer ist

Callantsoog, Niederlande
In Callantsoog die Nordsee genießen, Bild: Wut_Moppie / shutterstock

Der erste Blick lässt es vielleicht nicht vermuten, aber das IJsselmeer wie auch das Markermeer sind Süßwasserseen. In Holland bedeutet „Meer“ eben See oder Binnensee und was wir als Meer bezeichnen, wird in den Niederlanden „Zee“ genannt. Wie auch immer, Nordholland ist eine vom Wasser geprägte Landschaft. Von der Weite des Meeres mit seiner frischen Brise wie ebenso von dem flachen Gewässer des IJsselmers, das nur etwa 2 bis 5 m tief und das Paradies schlechthin für Segler und Kitesurfer ist.

Ein weiterer touristischer Schwerpunkt ist das an der Nordseeküste gelegene Callantsoog, das, wie bereits erwähnt, wenig für Invasoren geeignet ist, wohl aber für Gäste, die ein Ferienhaus in Callantsoog mieten möchten. Wer den Begriff „endlos langer Sandstrand“ in die Realität umgesetzt sehen will, der ist in Callantsoog genau richtig. Keines der hübschen Ferienhäuser, die hier vorwiegend von Gästen aus den Niederlanden und Deutschland bezogen werden, ist weit weg von einem Strand, der diesen Namen wirklich verdient. Sehr breit und in seiner Ausdehnung in südlicher wie nördlicher Richtung schier endlos. Vergleichbar mit dem Strand von Malibu in Kalifornien und das ist keine Übertreibung.

Nordholland, kein Platz für trübe Gedanken

Zugegeben, mit den Temperaturen an der südlichen US-Pazifikküste lässt sich in Nordholland nur schwer konkurrieren, dafür aber bietet die Landschaft rund um Callantsoog ein Ambiente des Friedens und der Freiheit von den Zwängen des Alltags. Übrigens auch von andern Zwängen. In Callantsoog entstand 1973 der erste niederländische FKK-Strand, der noch heute besteht und 2,5 Kilometer lang ist. Auch für andere Vergnügungen ist gesorgt. Der Ort mit seinen 2440 Einwohnern bietet seinen Gästen eine recht große Auswahl an unterschiedlichsten Restaurants. Von brasilianisch bis chinesisch sind fast alle Kontinente zumindest kulinarisch vertreten.

Die Niederlande sind Fahrradland, das gilt auch für Nordholland. Wer kein eigenes Velo mitbringt, kann es vor Ort mieten. Körperliche Anstrengung durchs Pedaletreten kann sein, muss aber nicht, denn es gibt keine nennenswerten Steigungen. Eingefleischte Städter werden vielleicht von so viel Idylle und endlose Weite erschreckt werden, aber keine Angst, Amsterdam ist von Callantsoog gerade einmal 70 Kilometer entfernt, die Dank hervorragend ausgebauter Straßen in knapp einer Stunde bewältigt sind. Nordholland, das sind Ferien mit dem Gefühl für Freiheit von allem, was stört.