Die Vereinigten Staaten von Amerika sind weitläufig und unendlich in ihrer Vielfalt. Insgesamt fünfzig verschiedene Bundesstaaten umfassen die USA und sie könnten nicht unterschiedlicher sein. Ob Texas mit seinen Ölquellen und Rinderherden im Süden, Kalifornien als Surfers‘ Paradise im Westen oder die kleinen New England-Staaten im Nordosten – das Spektrum ist enorm und die Mannigfaltigkeit der Staaten wirklich sehenswert. Eine ganz einzigartige Perle findet man vor der Ostküste der USA. Martha’s Vineyard ist eine Insel unterhalb der Halbinsel Cape Cod und gehört zum US-Bundesstaat Massachusetts. Die Inseln vor der Ostküste im Atlantik haben ihren ganz besonderen Reiz und jedes Jahr kommen unzählige Urlauber und Touristen. Wer einmal Martha’s Vineyard besucht hat, den zieht es immer wieder hierher, denn der Charme dieser Insel ist wirklich einmalig.
Die Historie der Insel
Martha’s Vineyard gehört zu der Inselgruppe der Outer Islands und liegt südlich von Cape Cod. Die Insel erstreckt sich über etwas mehr als 230 Quadratkilometer und teilt sich in sechs einzelne Gemeinden auf. Die siebte Gemeinde umfasst zusätzlich die Insel Nomans Land, die südlich von Martha’s Vineyard liegt. Diese ist allerdings unbewohnt – wie der Name schon sagt. Insgesamt 15.000 Einwohner bevölkern Martha’s Vineyard. Seinen ungewöhnlichen Namen trägt die Insel durch den Weinbau. Sie war ursprünglich von den Indianern des Wampanoag-Stammes besiedelt, die noch heute im westlichen Teil der Insel wohnen und durch ihre langjährigen Traditionen faszinieren. So kann man ihre Geschichte im Aquinnah Cultural Center erkunden und sich auf die Spuren der Wampanoag-Indianer begeben. Beispiellos ist auch die Entwicklung von Martha’s Vineyard als Zentrum der Gehörlosen. Diese waren im 18. sowie im 19. Jahrhundert hier beheimatet und entwickelten einen ganz besonderen Dialekt der Gebärdensprache. Dies war vor allem durch die isolierte Lage auf der Insel begründet und der Dialekt wird bis heute Martha’s Vineyard Gebärdensprache genannt.
Touristenmagnet Martha’s Vineyard
Jedes Jahr pilgern unzählige Touristen auf die Insel. Das sehr angenehme Klima vor allem in den Sommermonaten gepaart mit Strand und Meer ist ein regelrechter Anziehungspunkt für die Besucher. Die Insel hat einen eigenen Flughafen und ermöglicht dadurch eine entspannte Anreise. Von der Halbinsel Cape Cod setzen zusätzlich täglich Fähren nach Martha’s Vineyard über. Im Norden der Insel befindet sich der Hafen Oak Bluffs und ist An- und Abfahrtsort der Fähren. Auch die benachbarte Insel Nantucket wird von hier aus mit Booten angefahren.
Jährlich kommen etwa 100.000 Besucher nach Martha’s Vineyard, aber trotz des Tourismus ist die Insel relativ unberührt und zeigt kaum Spuren von Massentourismus wie an anderen Urlaubspunkten der USA. Die Besucher schätzen die Insel vor allem aufgrund ihrer Naturbelassenheit und ihrer herrlichen Ruhe. Die Spezialitäten der Meere finden jeden Tag ihren Weg in die Restaurants und vor allem Lobster und Austern werden gern und viel gegessen. Die Küsten werden geziert von schönen Leuchttürmen und die Sandstrände sind sauber und laden zum Schwimmen und Sonnenbaden ein. Niedliche kleine Yachthäfen, edle Häuser und hübsche Gasthöfe säumen die Küsten. Die Insel gilt als eher reich und zieht vor allem gut betuchte Urlauber sowie Prominente an. Martha’s Vineyard wird oft auch als Nobelferienort bezeichnet. Der ehemalige Präsident Barack Obama verbrachte während seiner Amtszeit gemeinsam mit seiner Familie die Sommerferien auf der Insel.
Sightseeing auf Martha’s Vineyard
Aber nicht nur wegen seiner einzigartigen Landschaft und seiner Ruhe wird die Insel von den Urlaubern geschätzt. Martha’s Vineyard bietet seinen Besuchern viele verschiedene Möglichkeiten für diverse Unternehmungen und es ist für jeden Geschmack etwas mit dabei. Das Cape Poge Wildlife Refuge ist ein knapp zwei Quadratkilometer großes Naturschutzgebiet, das auf der kleinen Insel Chappaquiddick liegt und zu der Stadt Edgartown auf Martha’s Vineyard gehört. Ursprünglich gab es eine schmale Verbindung zwischen den beiden Inseln, die aber 2007 durch einen Sturm getrennt wurde. Heute fährt man mit Booten zu dem Naturschutzgebiet hinüber und erkundet auf ausgedehnten Wanderungen mit einem erfahrenen Ranger die unberührte Natur des Cape Poge Wildlife Refuge.
Die Gingerbread Cottages sind ebenfalls einen Besuch wert, spiegeln die „Lebkuchenhäuser“ doch die Historie der Insel wider und laden zum Betrachten – und Fotografieren! – ein. Die besondere Bauweise ist wirklich einzigartig und lässt eher an eine Filmkulisse erinnern. Das Flying Horses Carousel ist ein besonderer Spaß für Groß und Klein. Das historische Karussell mit seinen bunt lackierten Pferden steht in Oak Bluffs und ist ein absolutes Muss für jeden Besucher. Oder wie wäre es mit einem Besuch der Island Alpaca Company? Hier können die Besucher die putzigen Tiere beobachten, füttern und auch streicheln. Die Alpakas, die eigentlich aus den südamerikanischen Anden stammen, leben hier auf einer Farm und sind eine regelrechte Attraktion für die Touristen.
Spannender Plot: Für die Filmliebhaber ist die Insel auch vor allem die Kulisse für einen der berühmtesten Filme aller Zeiten – wurde hier doch 1975 „Der weiße Hai“ gedreht.