Stolz auf ihre grüne und landschaftlich reizvolle Heimat Korčula sind die aktuell etwa 16.000 Einwohner sowieso. Korčula ist somit nach Krk die bevölkerungsreichste Insel der kroatischen Adria. Doch das von dort vielleicht sogar die Familie des berühmten Entdeckers und Weltreisenden Marco Polo stammte und dieser womöglich Mitte des 13. Jahrhunderts vor Ort geboren wurde, lässt die Herzen der Insulaner bis heute höher schlagen. Zwar ist es unter Historikern umstritten, ob das vermeintliche Geburtshaus in der gleichnamigen 5.500-Einwohnerstadt Korčula im Osten des Eilands tatsächlich die Wiege des Seefahrers und Händlers beherbergte.
Da Korčula zu dieser Zeit jedoch zu den Besitzungen der Republik Venedig zählte, kann es auch nicht ganz ausgeschlossen werden. Neben der vom 14. bis 19. Jahrhundert erbauten romanisch-gotischen Markuskathedrale, der massiven sowie gut erhaltenen Stadtbefestigung und dem ehemaligen venezianischen Gouverneurspalast ist das Gebäude jedoch eine der bekanntesten und meist besuchten Sehenswürdigkeiten in der Stadt.
Am besten lässt sich die dicht bewachsene und bewaldete Insel per pedes erkunden
Die dichten und dunklen Wälder vorrangig aus Kiefern und Zypressen, die der knapp 280 km² großen Insel in der Antike zu dem altgriechischen Namen „Schwarzes Korfu“ (Melaina Korkyra) verhalfen, wurden zwar seit dem Mittelalter für Haus- und Schiffsbau großflächig abgeholzt, prägen aber speziell im Westen das Erscheinungsbild nach wie vor. Überhaupt ist die Insel mit ihrer üppigen Vegetation ein ausgesprochenes Wanderparadies. Gerade im noch milden Frühling bieten sich die zahlreichen gut ausgebauten sowie malerischen Strecken durch Felder, Weiden, Wiesen und Weingärten bestens für ausgedehnte Touren an. Mit als die schönsten Wanderziele empfohlen werden die Hügel Veliki Hom sowie Sveti Stas bei Zrnovo, die Routen von Korcula-Stadt über Dracevica bis nach Gornje Blato und Lumbarda sowie diejenigen auf den Berg Sveti Ilija auf der gegenüberliegenden Halbinsel Peljesac rund um die dortigen Orte Viganj, Zukovac, Bilopolje und Orebic. Im Rahmen des Ausflugs können auch ein Franziskanerkloster von 1470 und ein Schifffahrtsmuseum mit vielen historischen Gemälden und anderen Relikten besichtigt werden.
Das Meer und die zahlreichen Strände sind immer nur einen Katzensprung entfernt
Korčula verfügt über viele romantische Badeplätze und Strände mit kristallklarem Wasser in versteckten und abgelegenen kleinen Buchten entlang seiner Küste, die sich fantastisch für einen langen Tag am Meer mit der Familie und Freunden anbieten. Die größtenteils felsigen, steinigen und sandigen Strände erstrecken sich vor allem über den östlichen Teil des Eilands. Zu den beliebtesten Abschnitten im Hochsommer zählen der Sandstrand Vela Przina in Lumbarda und der Kieselstrand Pupnatska Luka bei Korčula-Stadt. Weitere gut besuchte, weil reizvolle Strände mit Angeboten für Wassersport und Gastronomie in und um den Hauptort der Insel sind der Strand Banje östlich des Zentrums, der Strand Luka Korculanska, der Badeplatz Mandrac beim Museum Maksimilijan Vanka, der kleine Strand Ispod Duvana mit Blick auf die Altstadt, der Strand Puntin unweit des Hafens, der Strand Spomenik bei Plokata und der Strand in Sveti Nikola mit Leitern für den Zugang zum Meer. Rund um den kleinen, auch für seinen lokalen Weißwein „Grk“ überregional bekannten Ort Lumbarda südöstlich von Korčula-Stadt liegen die gleichermaßen einen Ausflug lohnenden Sand- oder Felsstrände Vela Przina, Bilin Zal, Tatinja, Lenga und Raznjic.
Wassersport und sportlicher Aktivurlaub sind auf Korčula fast überall möglich
Aufgrund der idealen geografischen Lage an der Meerenge von Peljesac bei Viganj samt dem dort fast das ganze Jahr über zuverlässig wehenden Mistral-Wind ist Surfen ein äußerst beliebter Sport in den Gewässern vor Korčula. Hier fanden deshalb auch 1989 die Weltmeisterschaft und 1990 die Europameisterschaft im Windsurfen statt. Die Abteilung für Windsurfen der Fakultät für Sport und Leibeserziehung der Universität Zagreb trainiert schon seit 1981 regelmäßig auf der Insel.
Der oben erwähnte Mistral macht das Eiland auch zum berühmten Seglerparadies: Boots- und Schiffsverleihe sowie Segelschulen gibt es beispielsweise beim „Oreb Club Sailing & Windsurfing School Center“ in Korčula-Stadt sowie in Lumbarda. Vom Fischfang leben die Einheimischen schon seit Jahrtausenden, so kann es nicht verwundern, dass hier auch Hobby- und Hochseeangler im Urlaub voll und ganz auf ihre Kosten kommen. Der lokale Fischereiverein KANJAC veranstaltet jedes Jahr am 27. Juli einen großen Angelwettbewerb, an dem auch Gäste und Besucher teilnehmen und tolle Preise gewinnen können. Angelausrüstung wie Köder, Schwimmer, Haken, Ruten und Reusen sind in einem Angelgeschäft direkt im Zentrum von Korčula-Stadt erhältlich, dort werden auch Fahrten mit lokalen Fischern in die Gewässer der Umgebung vermittelt.
Mit dem Mietwagen oder Fahrrad auch die entlegensten Ecken der Insel erkunden
Außer den am stärksten touristisch geprägten Ferienorten Korčula-Stadt, Lumbarda und Vela Luka, wo sich auch die meisten Unterkünfte aller Kategorien und Klassen befinden, gibt es auf der Insel noch viele weitere sehenswerte kleinere Orte, die sich für Ausflüge mit dem Auto oder Rad hervorragend anbieten. Das kleine und gemütliche Dorf Zrnovo ist für seine alten Zypressen, terrassenförmig angelegten Weinberge und Olivenhaine sowie Steinhäuser, Glockentürme und Kirchen bekannt. Die Buchten Orlandusa, Pavja Luka und Rasohatica sind gut zu Fuß zu erreichen. Das Fischerdorf Racisce in einer der nördlichen Buchten zählt nur ca. 500 Einwohner, in den beiden Buchten Vaja und Samograd finden sich prähistorische Höhlen. Pupnat ist die älteste Siedlung der Insel mit gut erhaltener Architektur, die Bucht Pupnatska Luka beherbergt einen der schönsten Kieselstrände auf dem Eiland. In den Dörfern Cara und Smokvica werden die berühmten Weißweine „Posip“ und „Rukatac“ produziert, gute Bademöglichkeiten bieten die örtlichen Buchten Zavalatica und Zitna.