Irland – das ist wie ein steinernes Grün in den Weiten des Meeres. Der Schriftsteller und Nobelpreisträger Heinrich Böll hat auf der Insel Achill Island gewohnt und hielt die Eindrücke seines Aufenthalts im „Irischen Tagebuch“ fest. Grün, sei dieses Land, sehr grün. Aber er meinte damit nicht allein das Grün der satten Wiesen sondern auch das Grün des Moses und die Farben der Orte, die er besuchte. Da ist zum Beispiel Kylemore Abbey in der Grafschaft Galway, eine Benediktinerinnenabtei aus dem 17. Jahrhundert und eine Perle im grünen Gewand. Und wer sich bei einer Reise durch Irland auf den Rücken eines Pferdes begibt, der wird in den dünn besiedelten Landschaften nur eine Farbe entdecken: Grün!
Diese Natur ist zugleich faszinierend und betörend. Manches Idyll auf der Insel macht die Besucher demütigt und hinterlässt den Wunsch nach einem Wiederkommen. Zu den mittelalterlichen Burgen und Klöstern und zu den berühmten Irish Pubs mit ihren altehrwürdigen Theken aus dunklem Holz. Häufig sind sie auf dem Lande ein fester Bestandteil des Dorfladens, und fast immer gibt es dort zum „Pint“ eine musikalische Untermalung. Die traditionelle Musik des „Irish Folk“ hat ihre Wurzeln geschlagen in der Kultur dieses Landes und drückt mit ihrer heiteren Melancholie das Lebensgefühl der Iren aus.
Über einen langen Zeitraum der Geschichte war Dublin so etwas wie das Sorgenkind des Landes. Auch deshalb, weil von hier viele Bewohner der Metropole vor allem nach Amerika auswanderten. Doch das hat sich geändert, und heute sind die Menschen Dublins stolz auf ihren wiederbelebten Hafen und vor allem auf ihr Wahrzeichen, die zweihundert Jahre alte Halfpenny Bridge, wo man einst beim Passieren als Fußgänger einen Wegezoll bezahlen musste.
Wer nach Irland reist, sollte einen Regenschirm im Gepäck haben, denn der Himmel öffnet dort immer wieder seine Schleusen. Für die meisten Bewohner ist dies kein Ärgernis. Sie halten es mit dem Sprichwort, wonach sie zwei Tage im Jahr ganz besonders genießen: Weihnachten und den Sommer… Und wenn es nur nieselt, sprechen die Iren eher vom „feuchten Regen“.
Und deshalb kennt der Kalender des irischen Tourismus auch keine Jahreszeiten, denn die Natur ist bei jedem Wetter ansehnlich. Interessant ist das Land aber im Mai, Juni und September, denn dann finden dort zahlreiche Festivals statt. Die schönsten Punkte Irlands erreicht man mit dem Auto. Allerdings sind manche Straßen recht schmal – Geduld ist auf der Reise kein Fremdwort. Wer das Ursprüngliche in Europa sucht, der wird von Anmut und Schönheit Irlands begeistert sein.
In einem Werbeslogan der Irischen Fremdenverkehrszentrale heißt es: „Wenn Sie nach Irland fahren, sollten Sie mindestens ein Lied singen können.“ Auch deshalb, weil Besucher zu vorgerückter Stunde in einem heimischen Pub von den Nachbarn an der Theke aufgefordert werden, doch mal eben das irische Liedgut durch etwas Fremdartiges zu bereichern.
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Reiseinformationen Irland
Hauptstadt | Dublin |
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Staatsform | Parlamentarische Republik Parlamentarische Demokratie |
Währung | Euro (EUR) |
Fläche | ca. 70.273 km² |
Bevölkerung | ca. 4.761.900 (Stand 2016) |
Sprachen | Irisch, Englisch |
Stromnetz | 230 Volt / 50 Hz |
Telefonvorwahl | +353 |
Zeitzone | UTC±0 UTC+1 (März bis Oktober) |