Eigentlich soll der Urlaub ja die schönste Zeit des Jahres sein. Viele Menschen suchen dann die Nähe zur Natur. Dabei können Ihnen jedoch Insekten die wohlverdiente Erholung ganz schön vermiesen.
Wo lauert die Gefahr von Insektenstichen oder -bissen?
Praktisch überall, sogar vor der Haustür oder im eigenen Garten. Insektenschutz im Urlaub ist nicht nur notwendig, wenn Sie die Everglades in Florida besuchen oder eine Safari in Kenia gebucht haben. Auch bei einem Bootstrip über die Mecklenburger Seenplatte oder einem Campingurlaub in Südschweden können Ihnen Mücken, Gnitzen, Schnaken und andere Blutsauger sehr zu schaffen machen. Solche Insekten können sich überall entwickeln, wo es stehende Gewässer oder gar Sümpfe gibt und es warm genug ist. Da Mücken und andere Insekten nur eine kurze Zeit zur Entwicklung benötigen, kommen sie auch im hohen Norden vor.
Was tun bei Insektenstichen oder -bissen?
Selbst bei den besten Vorkehrungen lässt es sich nicht vermeiden, dass Sie gelegentlich von Insekten gestochen oder gebissen werden. Im Allgemeinen ist das harmlos, kann unter Umständen auch gefährlich werden. Insektenstiche sollten in der Regel gekühlt werden, um den Juckreiz zu lindern. Danach Salbe auftragen, die den Juckreiz lindert und die Stiche keinesfalls aufkratzen, da sich die Stelle sonst entzünden kann. Unterwegs hilft auch Zwiebelsaft, um den Juckreiz zu lindern. Ein heißer Teelöffel auf einen Mückenstich gelegt, mildert ebenfalls den Juckreiz. Wichtig ist jedoch, dass die Behandlung so zeitig wie möglich nach dem Stich erfolgt, sonst hat sie keine Wirkung.
Gefährliche Stiche oder Bisse
Dazu gehören Bienenstiche. Der Stachel hat Widerhaken und bleibt in der Haut stecken, wenn die Biene weg fliegt. Wird er nicht entfernt, pumpt die daran hängende Giftblase weiter Gift in die Wunde. Wespen und Hornissen haben dagegen glatte Stachel ohne Widerhaken, die nicht stecken bleiben. Trotzdem kann bei Stichen durch Hautflügler Lebensgefahr bestehen, wenn der Betroffene gegen das Gift allergisch ist. Ähnliches trifft auch zu, wenn der Stich in den Mundraum erfolgt, weil die Wespe beim Essen versehentlich verschluckt wurde. Dann sofort zum Arzt, denn die Luftröhre kann durch das Gift zu schwellen, so dass akute Erstickungsgefahr besteht.
Gefährlich sind auch Bisse durch Zecken. Die Insekten lassen nicht los, bis sie vollgesaugt sind. Sie sollten den Hinterleib keinesfalls abreißen, sondern die Zecke vom Arzt entfernen lassen. Wenn sie gern wandern, empfiehlt sich eine Schutzimpfung gegen Borreliose (Zeckenfieber).
Wie schützen Sie sich gegen Insektenstiche?
Besser als die Behandlung von Stichen oder Bissen ist natürlich, sie zu vermeiden. Dafür gibt es einfache, aber wirksame Maßnahmen. Sie sollten beispielsweise helle Kleidung mit langen Ärmeln und langen Beinen tragen. Mücken mögen keine hellen Farben. Sie stechen bevorzugt an dicht durchbluteten Stellen wie Hand- und Fußgelenke und den Nacken. Weite, lose Kleidung, die diese Stellen bedeckt, schützt vor Stichen und kühlt zudem den Körper.
Ein weiterer Schutz gegen Stiche ist regelmäßiges Duschen. Mücken werden von Schweißgeruch angezogen. Schweiß riecht für die Quälgeister so lecker wie für Menschen ein Steak oder eine Bratwurst auf dem Grill.
Vermeiden Sie die Nähe stehender Gewässer in der Abenddämmerung. Zu dieser Tageszeit sind die Insekten besonders aktiv und hungrig.
Zum Schutz in geschlossenen Räumen können Sie Rauchspiralen verwenden, die beim Anzünden ein Insektizid freisetzen. Rauchspiralen eignen sich beim Camping, da sie keinen Strom benötigen. Allerdings besteht Brandgefahr. Sicherer sind Plättchen, die mit Insektizid getränkt sind und in Geräte eingelegt sind, die mit einer winzigen elektrischen Heizplatte ausgestattet sind. Bewährt haben sich auch Duftkerzen mit Teebaumöl oder Zitronenöl, weil das Mücken nicht mögen.
Insektenschutz in den Tropen
Wenn Sie empfindlich sind oder in Risikogebiete reisen, in denen Malaria, Gelbfieber oder Dengue-Fieber vorkommen, müssen Sie den Schutz mit Mitteln zur Mückenabwehr (insect repellants) ergänzen. Produkte aus der Drogerie sind dafür nicht stark genug. Ein Tropenmediziner verschreibt Ihnen geeignete Präparate auf Rezept.
Sollten die Betten mit Moskitonetzen ausgestattet sein, benutzen Sie diese auch und vergessen Sie nicht, das Netz wieder sorgfältig zu schließen, wenn Sie nachts mal raus müssen. Nehmen Sie auf jeden Fall prophylaktische Präparate gegen Malaria und lassen sich gegen Gelbfieber impfen, falls notwendig.