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Panoramablick auf Görlitz
Panoramablick auf Görlitz, Bild: Sergey Dzyuba / shutterstock

Görlitz – willkommen in „Görliwood“

Auch in Deutschland gibt es ein Hollywood, besser bekannt als „Görliwood“. Die Rede ist von Görlitz, der östlichsten Stadt Deutschlands. Dank der vielen tadellos erhaltenen Gebäude aus allen erdenklichen Epochen ist sie die ideale Filmkulisse. Ob Heidelberg, New York, Paris oder Frankfurt – für einige Blockbuster bedienten sich die Regisseure schon an Görlitz. Doch was macht die Stadt an der Neiße so besonders?

1. Das Jugendstilkaufhaus Görlitz

Das Kaufhaus in Görlitz
Das Kaufhaus in Görlitz, Bild: Robson90 / shutterstock

Diese Kulisse ist wie für Hollywood geschaffen. Allein die majestätische Glaskuppel und die vielen pompösen Kronleuchter des Jugendstilkaufhauses von Görlitz machen von sich reden. Bereits seit 1903 schmückt das historische Gebäude nahe dem Postplatz die Görlitzer Stadtmitte. Damit ist es heute das einzige erhaltene Jugendstilkaufhaus in ganz Deutschland.

Auch Wes Anderson hat es das prächtige Modehaus in Görlitz angetan. Nicht ohne Grund ließ der US-amerikanische Regisseur hier einige Schlüsselszenen seines oscargekrönten Filmerfolges „The Grand Budapest Hotel“ drehen.

2. Die Ratsapotheke

Genauso hübsch anzusehen wie das Jugendstilkaufhaus ist die Ratsapotheke. Allein die detailverliebte Eingangspforte ist sich einen Besuch wert. Erst seit wenigen Jahren sind die bunten Malereien für andere sichtbar. Zuvor versteckten sie sich viele Jahrzehnte lang unter einem dicken Mauerwerk. Neben den farbenfrohen Malereien ziehen aber auch die zwei Sonnenuhren, die auffälligen, doppelstöckigen Erker und die Inschriften an der Hauswand die volle Aufmerksamkeit auf sich.

3. Die Neue Synagoge Görlitz

Nahe dem Görlitzer Stadtpark befindet sich die Neue Synagoge. Sie ist eines von wenigen jüdischen Gotteshäusern, die den Zweiten Weltkrieg nahezu unversehrt überstanden haben. Dennoch musste das eindrucksvolle Gebäude der Dresdner Architekten William Lossow und Max Hans Kühne lange Restaurationsarbeiten über sich ergehen lassen. Erst im Sommer 2021 fand nach 80 Jahren Pause erstmals wieder ein Gottesdienst statt.

Wenn die Geistlichen gerade keine Messe in der Neuen Synagoge halten, sind die eleganten Pforten für die Besucher von Ausstellungen und Führungen geöffnet.

4. Das Renaissance-Haus Schönhof

Mitten in der Brüderstraße stoßen Besucher auf das älteste Renaissance-Bürgerhaus in ganz Görlitz – auf den Schönhof. Seit dem 16. Jahrhundert dient es der Stadt als Repräsentationsgebäude, aber auch als Herberge für hochrangige Gäste. So mancher König hat schon in den prunkvoll verzierten vier Wänden übernachtet.

Besonders großes Lob haben sich die verspielten Wandmalereien des historischen Bauwerkes verdient, genau wie die mit Ranken und Blumen verzierten Holzdecken. Doch auch die vielen Giebel, Erker und Türme an der Fassade können sich durchaus sehen lassen. Wer etwas mehr Zeit bei seiner Tour durch Görlitz mitbringt, besucht auch das Schlesische Museum. Direkt im Schönhof ist es untergebracht.

5. Das kulturhistorische Museum

Pfarrkirche St. Peter und Paul, kurz Peterskirche in Görlitz
Pfarrkirche St. Peter und Paul, kurz Peterskirche in Görlitz, Bild: Andrew Mayovskyy / shutterstock

Im kulturhistorischem Museum bringt Görlitz gleich drei seiner denkmalgeschützen Bauwerke unter. Eines davon diente im 18. Jahrhundert als bedeutendes Handelshaus.

Erst im Jahr 2011 wurde das Gebäude umfangreich saniert. Seither macht die Oberlausitzische Bibliothek der Wissenschaften gleich noch mehr Eindruck. Genauso eindrucksvoll sind die zahlreichen dekorativen Arbeiten und Kunstwerke aus dem Barock.

Ein weiteres architektonisches Highlight des Museums ist der sogenannte Kaisertrutz. Seit dem 15. Jahrhundert nimmt die Festungsanlage ihre Besucher mit auf eine kleine Zeitreise durch die Görlitzer Geschichte.

6. Tierpark Görlitz

Auch Tierfreunde kommen in Görlitz auf ihre Kosten. Dafür sorgt der Tierpark Görlitz. In den großzügigen Gehegen und breit gefächerten Themenwelten gibt es Geschöpfe rund um den Planeten zu bestaunen. Besonders gut kommt bei den Zoobesuchern das Tibetdorf an, das erste tibetische Dorf in Deutschland. Hier bekommt man ein erstes Gefühl für die Tiere und Menschen in Tibet. So tummeln sich zwischen den bunt verzierten Hütten der Mönche typisch tibetische Tiere wie Yanks, Kamele, Kaschmirziegen, Tibetschweine und Stachelschweine.

Gut besucht ist aber auch das Lausitz-Tal. Hier treffen Besucher auf allerlei Tiere aus der Region. Von Waschbären über Fischotter bis hin zu Singschwänen ist alles mit dabei. Einen besonders authentischen Einblick in die regionale Tierwelt gibt es bei den Schaufütterungen. Die Pfleger vermitteln wertvolles Hintergrundwissen und gehen mit den Bewohnern des Lausnitz-Tals live auf Tuchfühlung.

6. Das Alte Rathaus

Direkt am Görlitzer Untermarkt hat sich das Alte Rathaus niedergelassen. Schon von außen entzückt die stattliche Fassade im Renaissance-Stil. Wer hoch hinaus will, besteigt den Rathausturm. Von oben hat man einen einzigartigen Blick auf ganz „Görliwood“.

Die ältesten Teile des Görlitzer Rathauses reichen bis ins 14. Jahrhundert zurück. Genauso sehenswert ist die dekorative Freitreppe aus dem 15. Jahrhundert, genau wie die zwei Kunsttruhen am Turm. Seit 1584 haben die beiden Truhen ihren Platz nicht mehr verlassen