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Aoshima - Die Katzeninsel
Unterwegs auf Aoshima, Bild: YAMASA / shutterstock

Aoshima: Die Katzeninsel

Eine Insel, auf der mehr Katzen als Menschen leben? Den Besuch auf Aoshima, einer kleinen Insel in Japan, werden Fans der weichen Vierbeiner sicher so schnell nicht mehr vergessen.

Katzen als kulturelles Symbol

Dass Katzen in der japanischen Kultur einen großen Stellenwert haben, ist allgemein bekannt. Es gibt in der japanischen Mythologie einen Gott der Katzen, Nekogami genannt, und nicht zuletzt ist die winkende Katzenfigur, Maneki-neko, die auch in Europa inzwischen in diversen asiatischen Restaurants und Läden zu finden ist, als Glücksbringer im Land der aufgehenden Sonne weit verbreitet. In vielen Städten wurden Katzenschreine und Steinskulpturen des Vierbeiners mit dem sanften Fell errichtet. Katzencafés sind in Japans Städten allgegenwärtig, und die Cartoon Figur Hello Kitty erfreut sich nicht nur in ihrem Geburtsland, sondern inzwischen auch weltweit großer Beliebtheit.

Wo inzwischen die Katzen regieren

Aoshima
Auf Aoshima regieren die Katzen, Bild: sido kagawa / shutterstock

Einer der Höhepunkte für alle Katzenfans, die Japan besuchen, ist zweifelsohne die kleine Insel Aoshima, auch Katzeninsel genannt. Einst im 17. Jahrhundert von Fischern besiedelt, leben heute nur noch etwa 20 Menschen auf diesem Eiland. Erreichen kann man Aoshima mit einer Fähre, die zweimal pro Tag zwischen der Insel und der Stadt Nagahama auf der Insel Shikoku hin- und herfährt. Die Anreise dauert ungefähr 30 Minuten. Was Aoshima so besonders macht, sind rund 120 Katzen, die hier leben und, man könnte fast sagen, das Ruder übernommen haben. Die meisten dieser Vierbeiner sind zutraulich und für Streicheleinheiten offen, vor allem, wenn man sie mit etwas mitgebrachtem Futter besticht. Wie kamen die Katzen auf die Katzeninsel? Als die ersten Fischer nach Aoshima kamen, waren sie mit den vielen auf der Insel lebenden Ratten konfrontiert, welche ihre Fischernetze durchbissen. Kurzerhand brachte man die natürlichen Feinde der Ratten auf die Insel und das Problem war gelöst.

Das angemessene Verhalten von Besuchern auf der Katzeninsel

Da es sich um ein nur 49 Hektar großes Gebiet handelt und die (menschliche) Bewohnerzahl sehr begrenzt ist, gibt es auf Aoshima keine touristische Infrastruktur wie Restaurants, Kiosks, Cafés, Geschäfte oder gar Autos und Busse. Aufgrund des sehr reduzierten Fährenverkehrs muss man sich darauf einstellen, den ganzen Tag auf der Insel zu verbringen und sollte daher unbedingt darauf achten, ausreichend Verpflegung mitzubringen.

Auch wurden einige Regeln aufgestellt, die es als Besucher unbedingt zu beachten gilt:

  1. Die Fütterung der Tiere ist nur an ausgewiesenen Futterstellen möglich und gestattet.
  2. Der Aufenthalt am Fährhafen ist nur während der Ankunft und Abfahrt genehmigt und sollte möglichst kurz ausfallen. Grund dafür ist, dass der Hafen sehr klein ist und die gesamte Versorgung der Inselbewohner über diesen abgewickelt wird.
  3. Die Häuser auf der Insel dürfen nicht unbefugt betreten werden.
  4. Auf Aoshima darf kein Müll hinterlassen werden. Alle Abfälle müssen wieder auf das Festland mitgenommen werden.
  5. Die Katzen dürfen nicht überfüttert werden.

Was man außer Katzen Streicheln noch auf Aoshima machen kann

Wer nicht den ganzen Tag damit verbringen will, sich mit den vierbeinigen Bewohner der Insel zu beschäftigen, sollte auf jeden Fall eine Kamera mitbringen. Die zahlreichen verlassenen und teils verfallenen Häuser bieten eine ideale Kulisse für aufregende Fotos. Es wird an dieser Stelle jedoch dringend empfohlen, Vorsicht walten zu lassen – Häuserruinen bergen diverse Gefahren wie abbröckelndes Material, rutschige Böden, spitze Gegenstände und dergleichen.

Die felsige Küste der Insel bietet ebenfalls wunderbare Aussichten auf das Meer und den Berg Ishizuchi, und auch hier werden Hobby- und Profi Fotografen, die sich auf die Suche nach interessanten und pittoresken Motiven begeben, schnell fündig.

Ein Tagesausflug der besonderen Art

Ein Besuch der Insel Aoshima ist sicherlich nicht das Richtige für all jene, die im Urlaub auf Komfort nicht verzichten wollen, ist er doch mit einiger Planung und Organisation verbunden. Wer sich jedoch dafür entscheidet, die Katzeninsel auf eigene Faust erkunden zu wollen, wird dafür mit auf Streicheleinheiten wartenden flauschigen Vierbeinern und einer einzigartigen, nostalgischen Kulisse belohnt