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Formentera
Wer Ruhe und schöne Strände sucht ist auf Formentera gut aufgehoben, Bild: JC Roman / shutterstock

Formentera – ein kleines Paradies im Mittelmeer

Formentera, die zweitkleinste der Balearischen Inseln, ist bekannt für die wohl schönsten Strände des Mittelmeers. Unter meist strahlend blauem Himmel trifft hier kristallklares, leuchtend türkisfarbenes Wasser auf weitläufige, helle Sandstrände, die im Gegensatz zu denen auf Mallorca und Ibiza noch nicht vollständig bebaut und überfüllt sind.

Natürliche Idylle

Cala Saona
Türkisblaues Wasser am Strand Cala Saona, Bild: D.Bond / shutterstock

Nur etwa 12.000 Menschen leben auf der flachen und beschaulichen Insel, die neun Kilometer südlich von Ibiza liegt. Die Landschaft wird bestimmt von Pinien- und Sadebaumwäldern sowie ausgedehnten Wiesen und Feldern. Genauso charakteristisch mediterran wie die Vegetation ist das milde Klima. Doch auf Formentera ist es außerdem wärmer und trockener als auf den umliegenden Inseln.

Diese Voraussetzungen haben dazu geführt, dass sich eine faszinierend vielfältige Vogelpopulation entwickeln konnte, deren Zuhause die beinahe unberührte Natur auf großen Teilen Formenteras ist. Verantwortlich für das besonders klare Wasser sind Neptungraswiesen, die vor der Insel liegen. Somit lässt es sich hier hervorragend Schnorcheln und Tauchen, aber auch anderen Wassersport betreiben.

Der lebendige Norden von Formentera

Grob kann man Formentera in vier Teile etwa entsprechend der Himmelsrichtungen einteilen. Am dichtesten besiedelt ist der Norden, in dem sowohl der Haupthafen als auch der Hauptort liegen. Ersteres ist La Savina. Die Fähren, die von dort nach Ibiza oder zum Festland fahren sind der einzige Weg, die Insel zu erreichen.

Eine Überfahrt nach Ibiza-Stadt dauert ca. 30-45 Minuten. Der Hauptort Sant Francesc Xavier, oder auch Sant Francesc de Formentera, liegt zentraler. Er ist mit ca. 3.000 Einwohnern der größte Ort und Sitz der Verwaltung der Gemeinde. Das Wahrzeichen des Ortes ist eine alte Wehrkirche. Vor allem auf dem Kirchplatz ist es immer belebt, auch wird an dieser Stelle oft Musik gespielt, sowie Feste oder andere Ereignisse gefeiert. Viele kleine Läden in den umliegenden Straßen laden zu einem gemütlichen Einkaufsbummel ein.

Sant Francesc de Formentera
Die Kirche von Sant Francesc de Formentera, Bild: Sergio TB / shutterstock

Ebenfalls im Norden liegt Es Pujols, ein beliebter Touristenort, der sich mit der Zeit ganz darauf eingestellt hat. Neben Hotels und Appartements gibt es zahlreiche Cafés und Restaurants, Bars und Discos. Der bekannteste Strand Formenteras, der Platja de Ses Illetes, befindet sich nicht weit von Es Pujols in nordwestlicher Richtung. Er ist Teil einer schmalen und scheinbar gänzlich aus hellem Sand bestehenden Landzunge, die sich weit in den Norden erstreckt. Wer lieber wandert als zu baden, sollte die zwei Binnenseen zwischen dem Hafen La Savina und Es Pujols besuchen, an denen Salz gewonnen wird. Das gesamte Gebiet, einschließlich der Wälder und Strände um die Salzseen herum, ist sehr empfehlenswert für Touren mit dem Rad oder zu Fuß.

Ruhe und Frieden abseits der bekannten Urlaubsregion

Far de la Mola, Leuchtturm
Der Leuchtturm von Far de la Mola, Bild: Luboslav Tiles / shutterstock

Ländlich geprägt und mit nur wenigen Bewohnern hat der Süden Formenteras eine entschleunigende Atmosphäre. Ein Teil des Südens liegt sogar innerhalb eines Naturschutzgebietes. Das Cap de Barbaria ist der südlichste Bereich der Insel. Dort findet man einen alten Leuchtturm, der weit über dem Meeresspiegel an der schroffen Küste steht und eine beeindruckende Aussicht bietet. Die Landzunge, die die Mitte der Insel bildet, ist ungefähr sechs Kilometer lang.

Dort trifft man auf einige Ferienanlangen und den Platja de Mitjorn, den längsten Strand der Insel. Die Hochfläche La Mola befindet sich im Osten Formenteras und ist ausschließlich erreichbar über eine Serpentinenstraße oder einen alten Römerweg. In ihrer Mitte liegt der kleine Ort El Pilar de la Mola, mit dem eine ganz bestimmte Zeit in Verbindung zu bringen ist. In den 1960er und 1970er Jahren war Formentera ein beliebtes Reiseziel für Hippies.

Bob Dylan soll sogar einige Monate lang in einer ehemaligen Mühle auf La Mola gelebt haben. Noch immer findet der gern als Hippiemarkt bezeichnete Kunsthandwerksmarkt jeden Mittwoch und Freitag in El Pilar de la Mola statt. Am östlichsten Punkt von La Mola steht ein weiterer alter Leuchtturm, von dem man wie am Cap de Barbaria einen herrlichen Ausblick auf das Meer und die felsige Küste genießen kann.

Formentera – Faszinierendes historisches Erbe

Blick auf Formentera
Bild: David Arts / shutterstock

Geschichtlich Interessierte werden bei einem Urlaub auf Formentera ebenfalls auf ihre Kosten kommen. Bewohnt war die Insel bereits Jahrtausende vor unserer Zeit. Von zahlreichen Megalithanlagen, die zum Beispiel am Cap de Barbaria oder in der Höhle Cova des Fum auffindbar sind, ist der Dolmen von Ca na Costa, gelegen zwischen dem See Estany Pudent und Es Pujols, der bedeutendste, denn er belegte eine Besiedlung Formenteras vor über 4000 Jahren.

Eine absolute Empfehlung

Während der Massentourismus anderen balearischen Inseln viel von deren Ursprünglichkeit genommen hat, ist es auf Formentera gelungen, viel davon zu bewahren. Zwar muss man in den Sommermonaten damit rechnen, dass die meisten Hotels und Ferienanlagen ausgebucht sind, aber diese sind noch immer anzahlmäßig überschaubar und konzentrieren sich auf bestimmte Regionen. Dadurch bietet Formentera sowohl Action und Spaß als auch Ruhe und Erholung.

Eine letzte erwähnenswerte Besonderheit ist der traditionelle Weinanbau, der einen der wichtigsten Agrarzweige auf der Insel darstellt. Der Wein wird nicht nur auf Formentera angebaut, sondern auch ausschließlich vor Ort abgefüllt und vertrieben. Ihn zu probieren oder sogar dem jährlichen Wettbewerb der Bauern um den besten Wein beizuwohnen ist für Kenner und Liebhaber ein einzigartiges Highlight.