Komodo ist eine Insel mit einer Fläche von 390 km², die zur Gruppe der Kleinen Sundainseln gehört. Sie ist Teil des Nationalparks Komodo, der sich über die Inselkette von Sumbawa bis Flores erstreckt und zum Schutz der größten heute lebenden Echsenart, den Komodowaranen, eingerichtet wurde. Rund 10.000 Touristen besuchen jährlich den Nationalpark, der nur unter der Führung von Rangern betreten werden darf. Er wurde im Jahr 1980 gegründet und steht seit 1991 auf der Liste des UNESCO-Weltnaturerbes. Auf unterschiedlich langen Wanderrouten haben Besucher die Gelegenheit, eine faszinierende Flora und Fauna zu erleben und die bis zu drei Meter langen und ca. 80 kg schweren Reptilien, die häufig auch als „Drachen“ bezeichnet werden, zu beobachten.
Informationen zur Anreise nach Komodo
Die meisten Besucher der Insel fliegen von Denpasar auf Bali nach Labuan Bajo auf Flores. Der Flug dauert rund eineinhalb Stunden und anschließend geht es per Schiff weiter bis an die Ostküste von Komodo. Insgesamt leben etwa 2000 Menschen auf der Insel, auf der es lediglich ein richtiges Dorf (Kampung Komodo) gibt. Es sind ein-, zwei- und dreitägige Ausflugstouren nach Komodo im Angebot und die Übernachtung erfolgt entweder in Stelzenhäusern oder auf Schiffen, wenn man eine Kreuzfahrt bucht. Wer nach Komodo reist sollte gut zu Fuß sein, denn es gibt zu Land keine andere Fortbewegungsmöglichkeit. Die Landschaft besteht aus relativ schroffen Bergen, die zwischen 500 und 800 Meter hoch sind. An der südwestlichen Spitze befindet sich einer der ganz wenigen rosafarbenen Strände der Welt – eine paradiesische Umgebung für einen Tag am Meer.
Die Attraktionen des Nationalparks: die Komodowarane
Die riesigen, urzeitlich anmutenden Reptilien bevölkern bereits seit etwa 900.000 Jahren die Erde. Obwohl sie ursprünglich aus Australien stammen, leben die 4.000 heute noch existierenden Exemplare der Komodowarane ausschließlich auf fünf Inseln des indonesischen Nationalparks, wobei außer Komodo nur noch Rinca und Padar betreten werden dürfen. Die Region ist auch für Wissenschaftler äußerst interessant, denn sie stellt ein Übergangsgebiet zwischen der Flora und Fauna Australiens und Asiens dar. Die „Drachen“ sind Fleisch- und Aasfresser und ernähren sich hauptsächlich von Hirschen und Wasserbüffeln. Ihr Biss ist fast immer tödlich, denn er löst einen Schock aus und das Gift verhindert die Blutgerinnung, so dass die Opfer innerhalb von 24 Stunden verenden.
Auf Menschen wirken die Warane meistens eher träge und langsam, aber dieser Eindruck täuscht, denn die Tiere können erstaunlich schnell laufen und schwimmen sowie hoch springen und tauchen. Aus diesem Grunde sollten sich Besucher unbedingt an die Anweisungen der mit Stöcken bewaffneten Führer halten. Ein Varanus komodoensis, wie der wissenschaftliche Name lautet, besitzt 60 extrem scharfe Zähne und eine lange, gespaltene Zunge. Zur Paarungszeit können Besucher dieses ungewöhnlichen Ortes manchmal mit etwas Glück die eindrucksvollen Kämpfe zwischen zwei Männchen beobachten. Dabei stehen diese auf den Hinterbeinen und dem Schwanz und erinnern tatsächlich an Dinosaurier. Die Weibchen legen später ca. 20 Eier und nach dem Schlüpfen verbringen die Jungtiere ihre ersten Lebensjahre geschützt in den dichten Kronen der Bäume. Wildpferde, Wasserbüffel, Wildschweine und Javaaffen zählen ebenfalls zu den tierischen Bewohnern der Insel.
Etwa 60 % des Nationalparks besteht aus den Wasserflächen rund um die Inseln. Wer in dieser farbenprächtigen und vielseitigen Unterwasserwelt tauchen oder schnorcheln möchte, benötigt dafür eine Genehmigung. Es lohnt sich aber auf jeden Fall, denn im Meer tummeln sich hier mehr als tausend Fischarten, verschiedene Wale und Delfine sowie Meeresschildkröten. Höhepunkt ist für viele Besucher das Tauchen mit den Mantarochen, die hier ebenfalls in großer Zahl leben. Das Meer im 1.800 km² großen Nationalpark weist Temperaturen von bis zu 29 °C auf – ideal also zum Schwimmen und Tauchen, wobei das Wasser an den verschiedenen Stellen auch sehr unterschiedlich warm sein kann.
Wann ist die beste Reisezeit für Komodo
Für tropische Gegenden ist die Region sehr niederschlagsarm, denn die Trockenzeit umfasst acht Monate. In der Zeit zwischen November und März herrscht Regenzeit in der Region der Kleinen Sundainseln und speziell im Februar und im März muss mit starken Stürmen gerechnet werden, die den Bootsverkehr häufig unmöglich machen. Die Temperaturen schwanken ganzjährig lediglich zwischen 25 und 35 °C. Die wettermäßig beste Reisezeit für einen Besuch auf Komodo liegt zwischen April und August, wobei nicht unerwähnt bleiben sollte, dass die Paarungszeit der Warane im Juni beginnt und sich die Tiere dann häufig diskret in die Wälder zurückziehen. Das bedeutet, dass die Chance die Riesenechsen während einer Trekking Tour über die Insel zu Gesicht zu bekommen, wesentlich geringer ist als sonst.
Wer seinen Urlaub in Indonesien verbringt und die Komodowarane und die übrige exotische Tier- und Pflanzenwelt einmal aus nächster Nähe erleben möchte, sollte unbedingt eine Tour nach Komodo buchen. Die Gegend ist wirklich einer der ungewöhnlichsten Plätze der Erde!