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Luftansicht auf Pescara
Luftansicht auf Pescara, Bild: Andrew Mayovskyy / shutterstock

Die Adria-Stadt Pescara: mehr als ein typisch italienischer Badeort

Pescara liegt ziemlich genau in der Mitte des italienischen Stiefels. Die knapp 120.000 Einwohner zählende Großstadt schließt direkt an die Adria an. In Deutschland ist Pescara vor allem als Urlaubsdestination für Strand- und Sonnenfreunde bekannt. Doch die Stadt hat noch weitaus mehr zu bieten als nur 20 Kilometer lange ausladende Sandstrände, Gelato, Pizza und Campari Orange. Pescara verfügt über zahlreiche interessante Museen, wie zum Beispiel das Museo delle Genti d’Abruzzo, das über die reiche historische Vergangenheit der Stadt informiert.

Darüber hinaus wird um Pescara herum der weit über die Grenzen Italiens hinaus bekannte und beliebte Rotwein Montepulciano d’Abruzzo angebaut und gekeltert. Beste Voraussetzungen für Feinschmecker also, denn dazu kann man hervorragend Antipasti und fangfrischen Fisch genießen. Außerdem findet hier alljährlich im Juli und August das Pescara Jazz Festival statt, bei dem immer wieder auch internationale Jazz-Größen wie zum Beispiel Joan Baez auftreten.

Mitten unter Einheimischen am Adria-Strand von Pescara

Sacro Cuore di Gesu,
Sacro Cuore di Gesu, Bild: Dariusz Jarzabek / shutterstock

Pescara ist nicht nur bei internationalen Gästen sehr beliebt. Einheimische Touristen reisen ebenfalls gerne hierher, vor allem aus der Hauptstadt Rom. Deshalb hat man an den Stränden Pescaras oftmals das Gefühl tief in das italienische Alltagsleben einzutauchen, wird um einen herum doch meist Italienisch gesprochen. Eines ist allen Stränden des Badeortes Pescara darüber hinaus gemein: sie verfügen über eine hervorragende Infrastruktur. Es werden Badeliegen vermietet, überall gibt es Umkleiden und Duschen und auch das leibliche Wohl kommt zwischen Cafés und Strandbars nicht zu kurz. Kein Wunder, dass Pescara so vor allem auch Familien und ältere Touristen anzieht, die diesen Komfort sehr zu schätzen wissen.

Je näher die Strände am Innenstadtbereich liegen, desto besser sind sie mit Kinderspielecken und Sportmöglichkeiten wie Volleyballfeldern oder Surf- und Tauchschulen ausgestattet. Wer es ruhiger mag kann trotzdem nach Pescara reisen und sucht einfach einen der etwas weiter entfernt liegenden Strände auf, zum Beispiel den Spiaggia di Punta Ferruccio, der ein wenig südlich der Stadt gelegen ist. Hier schwimmt es sich unterhalb einer Steilküste relativ einsam. In der Regel teilt man diesen verwunschen wirkenden Sand- und Kiesstrand lediglich mit einigen Campern. Wer im August nach Pescara reist hat übrigens vielfach die Möglichkeit von einem echten einheimischen Fischer auf seinem Fischerboot über die Adria geschippert zu werden.

Denn dann herrscht in Pescaras Fanggründen Fischereiverbot und die Fischer nutzen die freie Zeit für einen kleinen Nebenerwerb und fahren Touristen in ihren Fischerbooten die Küste entlang. Außerdem findet im August auch das große Fischerfest im Hafen und vor der Küste Pescaras statt, das ein echtes Highlight im Veranstaltungskalender der Stadt ist.

Zu Besuch bei Gabriele D’Annunzio, dem berühmtesten Sohn der Stadt

Gabriele D’Annunzio wurde am 12. März 1863 in Pescara geboren. Der Schriftsteller gilt bis heute als der bekannteste Sohn der Stadt. In seinem Geburtshaus ist ihm zu Ehren inzwischen ein Museum untergebracht. Zu sehen gibt es hier allerhand persönliche Gegenstände aus dem Besitz des Schriftstellers, wie etwa Briefe und Schreibgeräte. Außerdem kann man beim Besuch des Museums eine Zeitreise unternehmen, die einen an die Wende des 19. zum 20. Jahrhundert führt, denn im Stil dieser Zeit ist das Gebäude ausgestattet. Es gibt originale Möbel und Zimmereinrichtungen sowie Kleidung und Alltagsgegenstände jener Zeit zu besichtigen.

Klein aber fein: das Museo delle Genti d’Abruzzo

Im Museo delle Genti d’Abruzzo dreht sich alles um die Region, in der Pescara beheimatet ist, die Abruzzen. Es ist in einem ehemaligen Gefängnisbau der Bourbonen untergebracht. Die Sammlung umfasst sowohl archäologische Fundstücke aus dem Stadtgebiet als auch historische Alltagsgegenstände aus einer Zeit, als Pescara und die umliegende Region noch überaus ländlich geprägt waren. Eine Vielzahl an historischen landwirtschaftlichen Gerätschaften komplettiert die interessante Sammlung des Museums.

Die bedeutendsten Sakralbauten der Stadt: Die Basilika Madonna dei Sette Dolori und die Kathedrale di San Cetteo

Wie vermutlich in ganz Italien, so gibt es auch in Pescara gefühlt an jeder Ecke eine Kirchen, Basilika oder Kathedrale zu besichtigen. Die Kathedrale di San Cetteo wurde zwar erst um 1930 erbaut, ist aber dennoch das wichtigste katholische Gotteshaus der Stadt. Es ist mit wertvollen Gemälden ausgestattet, die vom Dichterfürsten Gabriele D’Annunzio gestiftet wurden. Die Basilika Madonna dei Sette Dolori ist der heiligen Maria gewidmet. Auch hier ist vor allem die Innenausstattung der im 17. Jahrhundert erbauten Basilika sehenswert. Gebaut wurde die Basilika, so besagt es die Legende, an einem heiligen Ort. Denn der Legende nach wurde an dem Platz, an dem die Basilika Madonna dei Sette Dolori heute steht, einstmals ein Bildnis der Heiligen Maria gesichtet.

Das Museo dell’Ottocento Fondazione Di Persio-Pallotta: ein Hort der Kunst

Alle, die etwas mit Kunst und Gemälden anfangen können, und vor allem Landschaftsmalerei schätzen, dürfen einen Besuch des Museo dell’Ottocento Fondazione Di Persio-Pallotta auf keinen Fall auslassen, wenn sie in Pescara sind. Der Schwerpunkt der ständigen Sammlung liegt auf Gemälden, Skulpturen und Zeichnungen aus dem 19. Jahrhundert. Ausgestellt werden hier vor allem die Werke italienischer Maler und Bildhauer, zum Beispiel von Vincenzo Caprile, Giuseppe Casciaro und Edoardo Dalbono. Es finden sich jedoch auch einige Kunstwerke französischer Künstler wie etwa die von Théodore Rousseau, Narcisse Virgilio Diaz de la Pena oder Constat Troyon hier.