Wer den Touristenströmen auf Mallorca entgehen und ganz in Ruhe am Strand oder beim Wandern entspannen möchte ist in der Siedlung Cala Mesquida, die nur etwa 40 Einwohner zählt, genau richtig. Cala Mesquida liegt im Nordosten von Mallorca. Bekannt ist Cala Mesquida vor allem für die gleichnamige Bucht, an die die Siedlung angrenzt. Dort lässt es sich herrlich im feinen Sand liegen. Wem mehr nach aktiver Erholung ist, der kann rund um Cala Mesquida einen Ausflug zu Fuß oder per Mountainbike in die Berge unternehmen. Außerdem lockt die nahe gelegene Kleinstadt Capdepera mit historischen Gebäuden und buntem Markttreiben.
Ein naturbelassenes Dünengebiet: Die Bucht Cala Mesquida
Die Bucht Cala Mesquida ist ganze 350 Meter lang und besteht aus einem sichelförmigen Sandstrand vor dem das Meerwasser kristallklar in sämtlichen Farbnuancen von türkis bis dunkelblau schimmert. Da es in der Gegend nur wenige Hotels, Ferienhäuser und Pensionen gibt sind Touristen hier auf ihrem Strandabschnitt noch häufig unter sich. Ein Teil des Dünengebiets der Cala Mesquida steht unter Naturschutz. Dort nisten Möwen und Kormorane und das Areal ist von Pinien umstanden. Ein wenig Infrastruktur ist an der Cala Mesquida vorhanden, es gibt jeweils eine Bar und ein Restaurant und auch Duschen, jedoch keine Umkleidekabinen am Strand. Das Sportangebot ist gediegen: Urlauber können sich ein Tretboot ausleihen und im flachen Meerwasser schnorcheln. In der Nebensaison eignen sich die Wetterbedingungen an der Cala Mesquida auch für Surfer. Mehrere Tauchschulen bieten überdies Tauchkurse an der Cala Mesquida an.
Auf Schusters Rappen und mit dem Rad in die Berge rund um Cala Mesquida
Direkt von Cala Mesquida aus führt ein ausgewiesener Wanderweg zum in 273 Metern Höhe gelegenen Gipfel des Berges Talaia de Son Jaumell. Die Wanderung führt durch karge Landschaften, die steil zulaufend sind und wenig Schatten bieten. Am besten unternimmt man diese Wanderung deshalb in der Nebensaison, oder im Sommer in den Morgenstunden. Bevor der Gipfel erreicht wird ist es besonders steil und die Wanderer sollten hier eine gewisse Trittsicherheit mitbringen. Am Gipfel angekommen erstreckt sich ein schier atemberaubender Blick über die Cala Mesquida sowie die benachbarte Cala Rajada bis zum Cap Formentor und über das Mittelmeer.
Der Berg Talaia de Son Jaumell teilt seinen Namen übrigens mit einem gleichnamigen Turm, der einstmals auf seinem Gipfel erbaut wurde. Heute sind nur noch Ruinen dieses neun Meter hohen Rundturms aus dem 16. Jahrhundert vorhanden. Der Turm diente früher als Aussichtsturm. Von dort aus sollten Wächter angreifende Piratenschiffe frühzeitig ausmachen und bei einem drohenden Angriff Alarm schlagen. Wer nach dieser Wandertour noch Energie hat kann von Cala Mesquida aus über einen sieben Kilometer langen Radweg nach Cala Ratjada, das zuvor bereits von oben besichtigt werden konnte, fahren. Unterwegs passiert man Schaf- und Ziegenweiden.
Ein Ausflug in die historische Altstadt von Capdepera
Die ungefähr 12.000 Einwohner zählende Stadt Capdepera gehört zu den größten Städten der Umgebung. Capdepera liegt sieben Kilometer südlich von Cala Mesquida und kann ganz bequem mit dem Mietwagen oder auch mit dem Fahrrad erreicht werden. In der kompletten Stadt fallen die typischen Steinhäuschen ins Auge, die aus Naturstein gebaut wurden. Die Einwohner von Capdepera legen großen Wert auf ein positives Erscheinungsbild ihrer Stadt und so sind viele dieser urigen Steinhäuser mit bunten Blumenarrangements geschmückt. Durch die Altstadt des Ortes schlängeln sich enge Gassen aus Pflastersteinen, die man bei einem Spaziergang zu Fuß durchstreifen kann. Unbedingt besuchen sollte man hier das Castell de Capdepera.
Es wurde bereits im 14. Jahrhundert erbaut und bildete früher mit mehreren Gebäuden eine komplette Wehranlage. Das Castell de Capdepera liegt erhaben über der Stadt und kann nach einem schweißtreibenden Aufstieg aus dem Stadtkern heraus erreicht werden. Erbaut wurde das Castell de Capdepera auf dem 159 Meter hohen Gipfel des Berges Puig de Capdepera. Das Castell de Capdepera ist bis heute von einer Befestigungsmauer umgeben, die eine Grundfläche von mehr als 8.000 Quadratmetern umschließt. Der bereits im 10. Jahrhundert erbaute Torre d’en Miquel Nunis schmückt den höchsten Punkt des Castells und ist von den früheren islamischen Belagerern der Insel erreichtet worden. Neben einer Kirche beeindruckt die auf dem Kirchenvorplatz situierte Zisterne aus dem 15. Jahrhundert. Außerdem ist ein Gouverneuershaus aus dem 18. Jahrhundert erhalten geblieben in dem heute das Museum des Castell de Capdepera untergebracht ist.