Die bayerische Stadt Bayreuth in Oberfranken nahe Nürnberg liegt zwischen dem Fichtelgebirge und der Fränkischen Schweiz und wird durch den roten Main durchquert. Knapp 75.000 Einwohner finden heute in der historischen Bilderbuchstadt ihre Heimat. Die Stadt besteht offiziell aus 74 Ortsteilen auf rund 66km². Die bemerkenswerte Innenstadt ist das historische Zentrum Bayreuths und sollte unter keinen Umständen mit dem Stadtteil „Altstadt“ verwechselt werden.
Bayreuth wurde bereits im 12. Jahrhundert von den Andechs-Meraniern gegründet. 1457 wurde durch Markgrad Albrecht Achilles von Brandenburg das Stadtwappen verliehen. Nach einer bewegenden langen Stadtgeschichte zwischen dem 12. Jahrhundert und dem 19. Jahrhundert, blieb Bayreuth während des vergangenen Weltkrieges anfangs weitestgehend unversehrt. Im Verlauf des Krieges wurde allerdings einiges der Innenstadt zerstört. Das international bekannte Festspielhaus wurde dabei verschont.
Sehenswürdigkeiten in Bayreuth
Richard-Wagner-Festspiele
Vielen Menschen ist Bayreuth wohl überwiegend durch die berühmten alljährlichen Richard-Wagner-Festspiele bekannt. Hierbei handelt es sich um ein Festival für Musiktheater, welches Richard Wagner (1813-1883) gewidmet wird. Die Konzerte finden auf dem Grünen Hügel, einer Anhöhe in Bayreuth, im eigens für die Konzerte errichteten Festspielhaus statt. Normalerweise werden die Festspiele von 25. Juli bis 28. Juli aufgeführt. Das dazugehörige Richard-Wagner-Museum präsentiert in einer Dauerausstellung das Leben und die Werke des Richard Wagners. In wechselnden Sonderausstellungen werden vielfältige Themengebiete dargestellt. Im Nationalarchiv der Richard-Wagner-Stiftung findet sich die größte Sammlung an Briefen, Manuskripten und Notenschriften weltweit. Aufgrund der Corona-Pandemie findet im Jahr 2020 ein Ersatzprogramm statt.
Marktgräfliches Opernhaus
Das zur UNESCO Weltkulturerbe anhängige marktgräfliche Opernhaus ist eines der am besten erhaltenen barocken Hoftheater weltweit. Es wurde von 1744 bis 1748 errichtet und zuletzt 2018 umfangreich restauriert. In den historischen Hallen werden überwiegend Konzerte klassischer Musik gespielt. Aufgrund der einzigartigen Akustik und des geschichtsträchtigen Ambientes sind die Veranstaltungen im markgräflichen Opernhaus Bayreuth bis heute gut besucht.
Burg Zwernitz
Unweit außerhalb der Stadt Bayreuth liegt die Burg Zwernitz. Sie wurde im Jahre 1156 erbaut und zunächst als Stammsitz der Walpoten benutzt. Später, um 1300, wurde die Burg der Amtssitz der Burggrafen von Nürnberg und Kulmbach. Innerhalb der Burg findet sich spannende Dokumentation über die Burggeschichte und deren Bewohner. Weiterhin werden die Räumlichkeiten bis heute für Empfänge und Vorträge genutzt.
Ökologisch-Botanischer Garten
Der Ökologisch-Botanische Garten in Bayreuth zeigt die Vielfältigkeit der unterschiedlichsten Pflanzenarten auf. Hier finden sich systematisch sortiert nach Herkunft der Pflanzen viele Erklärungen und Aufschlüsse zu den verschiedenen Lebensräumen. Zum Erhalt bedrohter Tier- und Pflanzenarten wird durch die Universität Bayreuth umfangreich daran geforscht. Es werden regelmäßige Führungen für Besucher angeboten. Außerdem finden abwechselnd weitere Veranstaltungen im Sinne von Konzerten oder Ausstellungen statt.
Bayreuther Katakomben
Die Bayreuther Katakomben bieten eine spannende Atmosphäre in den Sandstein geriebenen Gängen. Hier erfährt man Spannendes zur historischen Brauereigeschichte und deren Bräuche. Zwischen dem 15. und 19. Jahrhundert sind die Gänge im Untergrund entstanden. Zunächst wurde durch Abbau von Erz immer tiefer gegraben. Später wurden die entstandenen Gänge zur Lagerung genutzt. Im Krieg diente die Anlage als Schutzbunker und zeitweise sogar als Küche, Lazarett und sogar als Gefängnis. Informative Führungen und Besichtigungen sind jederzeit nach Absprache möglich.
Altes Schloss Eremitage
Ein kleines Stückchen außerhalb der Stadt Bayreuth ist das 1715 erbaute Schloss Eremitage von Markgraf Georg Wilhelm zu finden. Es war ein Geschenk an seine Ehegattin Wilhelmine, die sich gerne mit erweiternden Umbaumaßnahmen beschäftigte. So entstanden auf dem Terrain ein imposanter Hofgarten und nach und nach ein zusätzliches neues Schloss. Der Bau des neuen Schlosses begann 1749 und wurde 1753 fertiggestellt. Die gesamte Anlage besticht durch barocke Elemente und eindrucksvolle Gartenarchitektur. Teile des neuen Schlosses werden heute für Konzerte, Ausstellungen und Lesungen verwendet.
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