Die südfranzösische Stadt Avignon liegt im Herzen der Provence. Sie nennt sich aufgrund ihrer geografischen Lage nicht nur Flussstadt, sondern wegen ihrer religiösen Vergangenheit auch Stadt der Päpste. Von 1309 bis 1417 war Avignon Papstsitz und Hauptstadt des Christentums. Das historische Stadtzentrum mit seiner beeindruckenden Steinarchitektur steht unter dem Schutz der UNESCO und wurde im Jahr 1995 zum Weltkulturerbe ernannt. Der Papstpalast, die Kathedrale aus dem 12. Jahrhundert sowie das Hotel d’Europe sind Beispiele für gut erhaltene Bauwerke aus der Zeit des mittelalterlichen Papsttums. Weltberühmt ist vor allem die mittelalterliche Brücke Pont d’Avignon, die in einem bekannten französischen Volkslied besungen wird, das wohl die ganze Welt mitsingen kann.
Lage der Stadt
Die südfranzösische Stadt Avignon liegt im Herzen der Provence. Sie ist die größte Stadt und Verwaltungszentrum des Departements Vaucluse. Hier schließen sich die beiden Flüsse Durance und Rhone zusammen wobei der Durance die südliche Stadtgrenze bildet, die Rhone die Stadt vom Departement Grad abgrenzt. Schon in der Jungsteinzeit gab es auf dem Übel Rocher des Doms die ersten Siedlungen. Während der Römerzeit war Avignon ein wichtiges Handelszentrum, im 14. Jahrhundert herrschten Päpste über Avignon
Beste Reisezeit
In Avignon herrscht ein mediterranes Klima, ähnlich dem in Nizza oder Marseille. Das bedeutet, dass die Tageshöchsttemperatur in den Monaten April bis Oktober zwischen 20 und 26° C liegt. Ab November kühlt sich das Wetter rasch ab, dennoch sind die Winter so mild, dass man problemlos noch bequeme Kleidung tragen kann. Abgesehen von heftigen Gewitterstürmen im Sommer ist die Region um Avignon eher niederschlagsarm.
Die Top-Sehenswürdigkeiten Avignons
Der historische Stadtkern birgt zahlreiche Sehenswürdigkeiten, die vor allem an die Zeit als Papstsitz erinnern. Insbesondere Freunde faszinierender mittelalterlicher Architektur kommen in Avignon auf ihre Kosten. Dies sind die Highlights, die jeder Besucher gesehen haben muss.
Saint-Benezet-Brücke
Die berühmte „Pont d’Avignon“, die im 12. Jahrhundert erbaut wurde, ist das Wahrzeichen der Stadt. Sie war einst mehr als 900 m lang und verband die beiden Stadtteile links und rechts der Rhone. Die Brücke wurde durch Hochwasser und Kriege immer wieder zerstört und musste restauriert werden. Heute sind nur noch vier von insgesamt 22 Bögen erhalten.
Benannt wurde die Saint-Benezet-Brücke nach dem heiligen Benezet, der für den Bau der Brücke verantwortlich sein soll. Einer Legende zufolge wurde der Hirtenjunge Benezet von einem Engel angewiesen, eine Brücke zu bauen. Seine göttliche Kraft bewies er, indem er den Grundstein getragen haben soll. Laut eines weltbekannten französischen Volkslieds wird auf der Pont d’Avignon fröhlich getanzt. Wer die Überreste der Saint-Benezet-Brücke besucht, hat einen faszinierenden Blick auf die Stadtmauer und den Papstpalast.
Papstpalast
Der Papstpalast gehört zu den absoluten Highlights der Stadt. Eine Besichtigung sollte unbedingt auf der To-Do-Liste von Touristen stehen. Der im 14. Jahrhundert errichtete Palast war Residenz mehrerer Päpste und repräsentierte die Macht der katholischen Kirche zu jener Zeit, was schon daran zu erkennen ist, das dieses gigantische Bauwerk im gotischen Stil mit einem normalen Papstwohnsitz wenig zu tun hat. Es erinnert eher an eine Burg wie man sie von weltlichen Herrschern kennt. Zu besichtigen sind fast alle Bereiche des Palasts, darunter der zweistöckige Kreuzgang, der Ehrenhof sowie die Privatgemächer der Päpste und der Speise- und Festsaal. Ein Touchscreen-Tablet gibt Einblicke in die damaligen Einrichtungen und Nutzungen der Räume.
Kathedrale von Avignon
Die im romanischen Stil gebaute Kathedrale von Avignon steht direkt neben dem Papstpalast und stammt aus dem 12. Jahrhundert. Ein besonderes Highlight ist die vergoldete Marienstatue auf der Spitze des Glockenturms. Sehenswert sind auch der barocke Innenraum und der aus weißem Marmor gefertigte Bischofsthron, auf dem die Päpste gesessen haben. Zudem sind das Mausoleum von Papst Johannes XII. und die Schatzkammer zu besichtigen.
Place de l’Horloge
Wenige Schritte vom Papstpalast entfernt ist der Place de l’Horloge, wo das moderne Leben pulsiert. Zahlreiche Bars und Restaurants laden zum Verweilen und Feiern ein. Für Kids dürfte das nostalgische Karussell in der Mitte des Platzes ein Highlight sein. Besonders interessant sind das Rathaus, die Oper sowie der Uhrturm, der dem Platz seinen Namen gab. Von hier aus gelangt man auch in die Fußgängerzone, wo viele Geschäfte und Boutiquen Möglichkeiten zum Bummeln und Shoppen bieten.
Les Halles
Feinschmecker kommen in der Markthalle voll auf ihre Kosten. Ein besonderer Eyecatcher ist die nördliche Fassade, die aus einem vertikalen grünen Garten besteht. Die Markthalle öffnet von Dienstag bis Sonntag jeden Morgen.
Les Grads Bateaux de Provence
Die einstündige Bootsfahrt auf der Rhone bietet eine wunderschöne Aussicht auf Avignon. Eine Reservierung ist nicht notwendig.
Rocher des Doms
Auf diesem Felsvorsprung im Norden liegen der Papstpalast und die große Hathedrale. In der Jungsteinzeit siedelten sich hier die ersten Bewohner an, warum der Rocher des Doms als Wiege Avignons gilt. Hinter der Kathedrale befindet sich ein Park, der von vielen Familien zur Naherholung genutzt wird. Hier gibt es ein Plateau, einen See, Rasenflächen und alte Bäume, die Schatten spenden Kinder können sich auf zwei Spielplätzen austoben. Zudem gibt es ein Restaurant mit Imbiss. Hunde sind im Jardin des Roms nicht erwünscht.
Festival d’Avignon
Das Festival d’Avignon findet alljährlich im Juli statt. Das Kunstfestival lockt mit Theater-, Film- und Tanzvorführungen sowie Straßentheater und Walking Acts zahlreiche Besucher in die Stadt.