Italien ist eine Destination für alle Sinne: lebendige Städte, wunderschöne Landschaften, kulinarische Hochgenüsse und nicht zuletzt weltberühmter Wein. Als Weinland ist Italien gleich in mehrfacher Hinsicht bemerkenswert: Italien ist einer der wichtigsten Weinproduzenten der Welt und die Wiege des westeuropäischen Weinbaus: mit den Römern kam damals der Wein nach Deutschland und viele andere Länder. Italien ist eines der wenigen Länder weltweit, das von Nord nach Süd in allen Regionen eine lebendige Weinkultur besitzt. Noch heute ist „Bella Italia“ die Heimat von über 1.000 Rebsorten.
Der ersten beiden Teile unserer Weintour führten uns nach Sizilien und Apulien. Der dritte Teil bringt uns nun vom äußersten Süden Italiens in den äußersten Nordosten: ins Piemont. Diese Region zählt zu den renommiertesten Weinbaugebieten der Welt. Im Piemont, am Fuße der Alpen und nahe der französischen Grenze, wachsen auf rund 55.000 Hektar einige der besten und berühmtesten Weine Italiens. Die Weinbaugebiete des Piemont liegen im Zentrum sowie im Süden der Provinz. Die berühmtesten Anbaugebiete sind ohne Zweifel Barbaresco und Barolo mit ihren gleichnamigen Weinen, die für viele Gourmets den Rotweinhimmel bedeuten. Aber das Piemont kann noch viel mehr. Was viele nicht wissen: das Piemont ist auch die Heimat bemerkenswerter Weißweine.
Piemont: Heimat weltberühmter Weine
Aber der Reihe nach. Kein Piemont-Bericht sollte starten, ohne die Rebsorte vorzustellen, die hinter den großen Weinen steht: Nebbiolo. Diese anspruchsvolle, tanninreiche Rebsorte wächst zwar auch in einigen anderen Regionen der Weinwelt, aber nirgends bringt sie solche atemberaubenden Resultate hervor wie im Piemont. Das hat seinen Preis: für Barbaresco und besonders für Barolo, den König der Rotweine, die beide reinsortig aus der Nebbiolo-Traube gewonnen werden, werden mitunter stolze Preise aufgerufen. Ab etwa 20 Euro kann man genussvoll in die Welt des piemontesischen Weinadels reinschnuppern, nach oben gibt es preislich kaum Grenzen.
Aber auch für den Weingenuss im Alltag hat das Piemont einiges zu bieten. Zum Beispiel die Rebsorte Barbera, die seit vielen Jahrhunderten im Piemont angebaut wird und vergleichsweise tanninarme, oft kräftige und wunderbar fruchtbetonte Rotweine hervorbringt. Wer Weißweine bevorzugt, dem eröffnet sich mit einem Roero Arneis eine äußerst reizvolle neue Welt. Dieser Weißwein stammt aus dem Anbaugebiet Roero im Südwesten des Piemonts und wird aus der Rebsorte Arneis hergestellt, die Ende des 20. Jahrhunderts fast ausgestorbenen wäre. Glücklicherweise haben es sich einige Weingüter zur Aufgabe gemacht, diesen wertvollen Teil piemontesischer Weinkultur wiederzubeleben. Heute ist Roero Arneis wieder der Inbegriff für hochwertige, wunderbar feinwürzige Weißweine aus dem Piemont.
Unser Weintipp: Nizza Silvano Roero DOCG 2015
Dieser Rotwein stammt auch aus dem Weinbaugebiet Roero und besteht zu 100 Prozent aus der piemontesischen Vorzeigerebsorte Nebbiolo. Der Roero von Nizza Silvano ist der beste Beweis, dass es auch außerhalb der prestigeträchtigen Kerngebiete Barolo und Barbaresco erstklassige Nebbiolo im besten piemontesischen Stil gibt – zu einem deutlich günstigeren Preis. Dieser sehr trockene Rotwein verführt die Nase mit einem weichen Aroma, das an Veilchen erinnert. Am Gaumen entfaltet sich ein voller, dichter und vielschichtiger Körper, der mit samtiger Textur, eleganter Tanninstruktur und langem Finale begeistert. Kein Wunder, dass dieser Nebbiolo regelmäßig Top-Bewertungen in der italienischen Weinbibel Gambero Rosso erhält.
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