Extrem vielfältig und eher untypisch für eine Stadt in Afrika ist Windhoek. Gerade das macht dieses Reiseziel so anziehend und interessant für alle, die das Fernweh lockt. Die Stadt befindet sich im Zentrum von Namibia und ist zugleich die Hauptstadt des Landes. Wer in dem afrikanischen Land Urlaub macht, der startet zumeist von hier und möchte die Big 5 sehen. Auch die Kalahari-Wüste und der Wüstenzauber der Namib stehen auf der Reise-Agenda. Bei der Vorfreude auf all dies sollte bei einer Reise nach Namibia aber auch für dessen Hauptstadt genügend Zeit eingeplant werden. Bei uns erfahren Sie, was Sie dort an Sehenswürdigkeiten nicht verpassen sollten.
Ohne Jetlag in den Urlaub starten
Einer der Vorteile Namibias ist die Zeitzone, denn es herrscht maximal eine Stunde Zeitverschiebung. Der Urlaub beginnt also ohne kräftezehrenden Jetlag. Allerdings wird die Sache mit der Zeit hier unterschiedlich gehandhabt, deshalb sollte man immer in der Unterkunft nach der richtigen Zeit fragen, andernfalls kann es beispielsweise Probleme bei Tischreserverungen im Restaurant geben. In Windhoek leben etwa 320.000 Menschen und der Name der Hauptstadt bedeutet in etwa „windige Ecke“. Da das Land auf der Südhalbkugel liegt, ist es dort von Dezember bis Februar am heißesten, perfekt also für eine Flucht aus dem grauen, kalten deutschen Winter. Wer es etwas gemäßigter möchte, der bucht seine Reise für den Frühling, Sommer oder Herbst. Dann ist es angenehm warm, nicht heiß und es gibt sehr viele Tiere in den Nationalparks zu sehen.
Ein Hauch von Europa in Afrika
Doch was macht Windhoek nun so besonders? Die Antwort ist ganz einfach: Parks und Museen, Burgen, Kirchen und Paläste gibt es hier zuhauf zu sehen. Man fühlt sich stark an Europa erinnert und wird damit sehr überrascht. Früher lebten hier viele Deutsche und auch heute noch schnappt man hier und da deutsche Wörter auf. Und so ist es auch kaum verwunderlich, dass die Christuskirche als das deutsche Wahrzeichen der Stadt gilt. 1907 errichtet im historischen Zentrum, erinnert sie an den Frieden zwischen den ursprünglichen Einwohnern und den Deutschen.
Ganz in der Nähe beeindruckt das Unabhängigkeits-Gedenkmuseum mit seiner markanten gläsernen Fassade. Das Museum informiert über die Geschichte der Kolonialherrschaft in Namibia und zeigt den Kampf um die Unabhängigkeit der Bewohner. Eine Statue des Gründungsvaters der Nation, Sam Nujoma, kann vor dem Museum besichtigt werden. Der Eintritt ins Museum ist für alle kostenfrei.
Deutsches Vermächtnis – der Tintenpalast
1913 wurde der Tintenpalast errichtet, in dem heute das Parlament tagt. Schon das Gebäude im Kolonialstil ist ein Hingucker, der allerdings noch von den wunderschönen umgebenden Gärten übertroffen wird. Diese Parks fungieren als grüne Oase in der Stadt, die auch viel zur Luftqualität beitragen. Hier kann man wunderbar spazieren oder unter einem schattigen Plätzchen die Seele baumeln lassen.
An die deutsche Vergangenheit Namibias erinnert auch die Alte Feste, eine Burg aus der deutschen Kolonialzeit. Sie ist das älteste Gebäude der Stadt und beinhaltet heute das Nationalmuseum. Im Innenhof steht ein Reiterdenkmal, das erst 2010 eingeweiht wurde, aber dennoch das bekannteste Ausstellungsstück ist. Im Museum selbst lassen sich viele interessante Informationen zur Geschichte und Kultur des Landes entdecken.
Katatura – Das wahre afrikanische Leben vor Windhoek
Wer das wahre afrikanische Leben sucht, der sollte dem Vorort Katutura einen Besuch abstatten. Dieser Informal Settlement entstand noch während der Apartheidspolitik. Zu der Zeit der Zeit der Rassentrennung wohnten die Afro-Amerikaner außerhalb der Stadt in den Vororten. Dort waren die Lebensbedingungen um einiges schlechter. Auch heute noch ist der Lebensstandard dort bescheidener als in Windhoek, durch viele soziale Projekte verbessert sich die Lage allerdings zusehends. Bei einer geführten Tour mit einem Guide erfährt man Wissenswertes über die Geschichte der Townships und ihre Bewohner.
Dem Freiheitskampf des Volkes ist ein weiteres Denkmal gewidmet, der Heldenacker. In der Mitte der Anlage befindet sich ein großer Obelisk, umgeben von über 100 Gräbern, in denen berühmte Namibier begraben sind. Dieses Denkmal wurde von Nordkoreanern errichtet, denn in Namibia wohnten und wohnen auch Nordkoreaner.
Turnhallenkonferenz und zeitgenössische Kunst
An die politische Vergangenheit des Landes erinnert auch die Turnhalle, in der seinerzeit die legendäre Turnhallenkonferenz stattfand. In ihr wurde am 1. September 1975 die Unabhängigkeit des Landes begründet. Heute beherbergt sie das Tribunal der Entwicklungsgemeinschaft Südliches Afrika. Wer sich für zeitgenössische Kunst interessiert, der sollte der National Art Gallery of Namibia einen Besuch abstatten. Sie ist zudem die einzige Einrichtung für zeitgenössische Kunst in ganz Namibia. Die Werke junger namibischer, aber ach südafrikanischer und sogar europäischer Künstler finden sich in den Ausstellungsräumen. Sonderausstellungen geben weniger bekannten Künstlern die Möglichkeit, auch ihre Werke einer großen Öffentlichkeit zu präsentieren.