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Akihabara Electric Town in Tokio
Der Stadtbezirk Akihabara Electric Town in Tokio ist bekannt für seine Elektroläden, Bild: spatuletail / shutterstock

Tradition und Moderne: Japans lebendige Spiele-Kultur verzaubert Urlauber

Japan und seine Hauptstadt Tokio sind Orte mit einer weit zurück reichenden Kultur und jeder Menge Traditionen. Auch Spiele sind dabei besonders wichtig. Die rund 126,8 Millionen Einwohner des Staates tun kaum etwas lieber, als mit elektronischen und nicht-elektronischen Spielen zu entspannen. Insbesondere ab der Meiji-Zeit, die bis 1919 dauerte, öffnete Japan sich für interkulturelle Einflüsse, was sich auch in der Unterhaltungs- und Reisekultur niederschlug. Wie aus Shogi Pachinko wurde und aus Pachinko Arcade-Hallen und warum Urlauber genau von diesen so fasziniert sind.

Lange Geschichte

Das Land der aufgehenden Sonne verfügte schon vor über 1.000 Jahren über eine reiche Unterhaltungskultur. Shogi beispielsweise ist eines der traditionellen japanischen Spiele, das im 8. Jahrhundert aus China importiert wurde, und wird zur selben Familie wie das westliche Schachspiel gezählt. Mit etwa achthundert Spielfiguren in der „ultimativen“ Form gehört es zu den komplexesten Spielen überhaupt. Go, ein Strategiespiel für zwei Spieler, hat eine ebenso lange Geschichte, wie auch Sugoroku (übersetzt „Ein Paar Sechser“), ein japanisches Würfelspiel. Spiele wurden dabei nicht nur am Hof gespielt, sondern auch in der breiten Bevölkerung. Durch die geografische Lage Japans als Inselstaat war der Einfluss anderer Länder auf die Kultur relativ begrenzt. Lediglich aus China wurden viele kulturelle Sitten sowie Spiele übernommen. Kein Wunder also, dass auch China stets Touristen anlockt.

Die Öffnung zum Westen

Doch ab Mitte des 19ten Jahrhunderts öffnete sich Japan im Zuge der Meiji-Restaurierung für westliche Einflüsse, wie Monsieur-Becker schreibt. Die Kombination von Tradition und Moderne, die aus dieser Öffnung entstand, ist noch heute bezeichnend für das Land der aufgehenden Sonne: In Japan leben brandmoderne Einflüsse neben jahrtausendealter Kultur, ohne dass die Einwohner sich an diesen Gegensätzen stören würden. Dies ist wichtig, um den Einfluss von Technologie auf die japanische Unterhaltungsindustrie zu verstehen. Auch Hanafuda wurde von diesen Einflüssen erfasst. Hanafuda sind japanische Spielkarten, der Name kann mit „Blumen-Karten“ übersetzt werden.

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Pachinko-Boom

Ab dem 20ten Jahrhundert waren es dann Pachinko-Spiele, welche die japanische Spielszene dominierten. Die ersten Pachinko Maschinen wurden bereits in den 1920er Jahren gebaut und waren vor allem in Tokio und anderen großen Städten sehr populär. Pachinko ist eine Mischung aus Geldspielautomat und Arcade-Automaten. Die Spieler kaufen kleine Metallkugeln, füllen diese in die Maschine und können dann mit einem Hebel bestimmen, wie schnell diese auf das Spielfeld befördert werden. Ziel ist es, die Kugeln durch ein Labyrinth in Speziallöcher zu befördern, um Gewinne abzustauben. Über die Jahrzehnte wurden die Maschinen immer komplexer und technischer und es bildete sich ab den 1980er Jahren eine Arcade-Kultur um Pachinko heraus. Im Jahr 1994 wurde der japanische Pachinko-Markt auf einen Wert von etwa 300 Milliarden Dollar geschätzt. Besonders Touristen sind von den lauten und bunt leuchtenden Pachinko-Hallen fasziniert. Fast in jedem Distrikt von Tokio stehen heutzutage die beliebten Spielhallen, oft sogar nicht weit von ruhigen Tempeln oder Parks entfernt. Diese Gegensätze zählen meist zu den Gründen, warum Städte wie Tokio oder Kyoto bei Reisenden so beliebt sind.

Tradition und Moderne bei elektronischen Spielen

Schließlich war es erneut die Kombination aus Tradition (Pachinko) und Moderne (elektronische Spiele), welche die japanische Spielkultur zu neuem Leben erblühen ließ: Etwa ab 1980 herum, florierten japanische Arcade-Spiele. Ob Pac-Man, Donkey Kong oder Mario Brothers: Sie alle hatten ihren Ursprung in den Arcade-Hallen, wo sie die Kunden in Scharen an die Automaten lockten, um Yen-Münzen einzuwerfen. Und diesmal war die Popularität der japanischen Spiele nicht mehr nur auf Ostasien beschränkt: Firmen wie Namco, Nintendo, beispielsweise mit der aktuellen Konsole Nintendo Switch, die es auf Amazon zu kaufen gibt, und später Sony, exportierten ihre Videospiele in den Westen und nahmen einen immer größeren Einfluss auch auf die dortige Kultur. Als

Und das sieht man inzwischen an jeder Ecke und in vielen Bereichen: Westliche Arcade-Hallen, die es auch bei uns noch vereinzelt gibt, sind zum Beispiel stark von ihren japanischen Pendants inspiriert. Wer heute Arcade-Spiele spielt, der vergnügt sich mit großer Sicherheit mit einem Produkt aus Japan. Ob Spiele von Nintendo, Namco oder Sega: Spielhallen sind auch bei uns sehr japanisch. Das Prinzip des Arcade-Gamings, nämlich das Bieten leicht zu erlernender Spiele, welche die Nutzer immer wieder erneut spielen möchten, um besser zu werden und Spaß zu haben, ist zudem eine der Grundlagen des heutigen Videospielmarktes geworden – und zwar in aller Welt. Videospiele erzielen in Deutschland inzwischen einen Umsatz von 1,08 Milliarden EURO jährlich, wie Statista schreibt. Auch ein weiterer Bereich ist eng mit den japanischen Arcade-Hallen verwandt: Online Casinos, die in Deutschland inzwischen jährlich mehr als eine Milliarde Euro Umsatz erzielen, haben das Spielprinzip der Arcade bereits auf Games wie Poker und Roulette übertragen. Eine kurze Spielrunde zwischendurch, dazu eine große Auswahl an Automaten und eine moderne Aufmachung. Wie vielfältig das Angebot aufgrund der hohen Nachfrage ist, kann man bei Anbietern wie Betway Online Casino gut erkennen. Und zuletzt waren es auch zum Großteil die japanischen Videospiele und Arcade-Hits, die einer ganzen Reihe anderer östlicher Einflüsse in Europa den Weg bereitet haben: Manga und Anime zum Beispiel sind so in Deutschland bekannt geworden.

Lebendige Arcade-Kultur für Touristen

Japan Spiele
Bild: Alexander Vow / shutterstock

Während es im Westen heute kaum noch Arcade-Hallen gibt, ist die Arcade in Japan so lebendig wie eh und je. Wer in Japan die reiche Spiele-Kultur als Urlauber bestaunen möchte, besucht am besten Tokios Stadtbezirk Akihabara: Das Viertel ist voll von Arcade-Hallen, Pachinko-Hallen und anderen elektronischen und nicht-elektronischen Unterhaltungsmöglichkeiten, wie Wanderweib schreibt. Die insgesamt rund 13,92 Millionen Einwohner fassende Mega-Stadt hat aber auch in anderen Vierteln viel zu bieten. Sie kann problemlos mit dem Zug erreicht werden. Und auch Kyoto, Firmensitz des Traditionsunternehmens Nintendo und kulturelles Zentrum Japans, bietet von Go über Pachinko bis zu Spielautomaten eine große Auswahl.

Fazit

Japans Spielkultur ist weitläufig, in Tradition verwurzelt und gleichzeitig modern – das fasziniert auch Urlauber. Von aus China importierten Spielen wie Shogi, über Hanafuda Karten und Pachinko bis hin zu modernen Arcade-Hallen und Videospielen war es ein langer Weg. Stets beeindruckend ist dabei, wie Japan seine eigene Identität bewahren konnte, ohne sich vor den Einflüssen aus dem Ausland zu verschließen. Besonders die schrillen Farben, bunten Lichter und lauten Geld- und Soundgeräusche der japanischen Arcade-Hallen ziehen jährlich eine Vielzahl von Touristen an. Unser Tipp für Spielfans lautet dabei: Akihabara.