Umfrage zeigt: Die meisten Tierhalter*innen nehmen 2021 ihr Tier mit in den Urlaub
Nach dem Haustierboom in Corona-Zeiten stellen sich mehr Tierhalter*innen denn je Fragen wie: Was gibt es bei der Wahl des Reiseziels zu beachten? Und was muss ich tun, damit die Reise auch für mein Tier zu einem positiven Erlebnis wird? Die Welttierschutzgesellschaft (WTG) gibt Tipps und verrät, welche Reiseziele für Urlauber*innen mit Tier in diesem Jahr besonders beliebt sind.
Eine Umfrage der Welttierschutzgesellschaft (WTG) unter mehr als 1.000 Tierhalter*innen hat ergeben, dass in diesem Jahr knapp 60 Prozent der Befragten eine Reise mit Tier planen. Wenn Tiere ihre Halter*innen in den Urlaub begleiten, handelt es sich ganz überwiegend um Hunde (94 Prozent). Alle anderen Tiere sind weitaus seltener auf Reisen dabei. Am häufigsten ist darunter noch die Katze (4 Prozent), gefolgt von Pferd und Meerschweinchen (jeweils unter 1 Prozent).
Fast die Hälfte der Befragten betonte, dass der Urlaub ohne Tier nicht vorstellbar sei. Bei dem Tier handele es sich um ein Familienmitglied, das auch im Urlaub dazugehöre. „Gemeinsame Erlebnisse und die Freude des Tiers zu erleben, eine neue Gegend zu erkunden, ist einfach schön“ hinterließ ein*e Teilnehmer*in in den Kommentaren.
Bei der Wahl des Urlaubslandes zieht es 2021 knapp die Hälfte der Reisenden an deutsche Urlaubsorte. Die weiteren Top-Ziele lauten Italien, Frankreich, die Niederlande und Österreich. Lange Wegstrecken zum Reiseziel werden von den Tierhalter*innen also eher vermieden, was auch mit der Pandemie zu begründen sein könnte. Denn bis auf einzelne Ausnahmen verzichten die Teilnehmer*innen bei ihrer Planung auf Fernreisen – insbesondere mit Tier. Dies spiegelt sich auch in der Wahl des Verkehrsmittels wider: 84 Prozent der mit Tier verreisenden Personen nutzen das Auto. Auf dem zweiten Rang folgt das Reisen mit Wohnmobil oder Campingbus (7 Prozent), wiederum ein individuelles Reisemittel. Bahn (4 Prozent) und Flugzeug (3 Prozent) spielen beim Reisen mit Tier in diesem Jahr offenbar nur eine geringe Rolle.
Die Umfrage zeigt auch: Ein Drittel der Tierhalter*innen hatte in der Vergangenheit bereits Schwierigkeiten oder Probleme, wenn sie mit Tier auf Reisen waren. Das mit Abstand am häufigsten genannte Problem war das Finden einer tierfreundlichen Unterkunft. Ebenfalls verbreitet waren Probleme bei der Reise mit öffentlichen Verkehrsmitteln und das Verbot, Hunde bei Aktivitäten im Urlaub (z.B. am Strand oder in Geschäften) dabei zu haben.
Doch mit guter Planung und Reisevorbereitung lassen sich unangenehme Überraschungen meist vermeiden.
Häufige Schwierigkeiten bei der Auswahl einer tiergerechten Unterkunft lassen sich von Vornherein verhindern. Es gilt dabei z.B. zu erfragen, ob das Mitbringen von Haustieren erlaubt ist. Für das Reisebudget ist zudem zu berücksichtigen, dass Tagespauschalen für Tiere berechnet werden und in Ferienhäusern bzw. -wohnungen eine angepasste Endreinigung zu zahlen ist. „Es ist wichtig, dass sich das Tier auch in der Ferienunterkunft möglichst wohl fühlt und ungestört sein kann. Deshalb sollten Dritte auch keinen Zugang zur Unterkunft haben, insbesondere wenn das Tier allein ist“, so WTG-Geschäftsführerin Katharina Kohn.
„Eine Reise mit Tier sollte unbedingt eine positive Erfahrung für alle Reisenden darstellen – auch für die Vierbeiner“, erklärt Katharina Kohn, Geschäftsführerin der WTG grundsätzlich. „Ausreichend Vorlauf bei der Reiseplanung ist einer der wichtigsten Faktoren, damit dies gelingen kann.“ Zu den Reisevorbereitungen sollte zählen, das Tier vorab tiermedizinisch checken zu lassen und die Kontaktdaten einer tiermedizinischen Praxis am Reiseort zu recherchieren. Wichtig ist außerdem, sich mit dem Zielland bzw. -ort hinsichtlich der lokalen Regeln für Tiere auseinanderzusetzen. Eine Tasche mit den wichtigsten Notfall-Utensilien, z.B. Wundspray und Verbandsmaterial, sollte zudem immer bereitgehalten werden.
Tierhalter*innen sollten sich auch mit ihrem Weg zum Reiseziel vorab intensiv beschäftigen und zum Beispiel geeignete Rastplätze für Hunde abseits der Autobahn suchen.
Letztlich ist es entscheidend, dass die Bedürfnisse des Tieres beim Reisen ausreichend berücksichtigt werden. „Dann stehen die Chancen gut, dass der Urlaub Mensch wie Tier viele positive gemeinsame Erlebnisse bringt und zugleich die Bindung zwischen Tier und Halter*in stärkt“, sagt Katharina Kohn.
Auch wenn für die meisten das Reisen ohne Tier unvorstellbar ist, sollte trotzdem gelten: Wenn vorab schon klar ist, dass das Wohl des Tieres im Urlaub nicht ausreichend berücksichtigt werden kann oder auch der Reiseweg für das Tier mit viel Stress verbunden wäre, sollte eine Betreuung durch Dritte in Betracht gezogen werden: „Ein Tier, dessen Bedürfnisse im Urlaub nicht befriedigt werden können, bleibt besser in guten Händen zu Hause, in einer Pension, bei Freunden, Familie oder Nachbarn“, so Katharina Kohn.
Zahlreiche weitere Ratschläge zum Reisen mit Tier finden Interessierte unter: https://welttierschutz.org/reisen-mit-tieren/