Insgesamt ist Mallorca nicht größer ist als der norddeutsche Landkreis Vorpommern Greifswald und doch erscheint die Insel so vielfältig wie die ganze Welt. Zwischen dem Cap de Formentor, nach Ansicht der Mallorquiner der “Treffpunkt der Winde” und dem Hauch von Südsee an den Traumstränden der Cala Mondragò und der Cala Llombards kann es sowohl idyllisch und einsam als auch laut und überlaufen, exklusiv, billig und wunderschön sein. Keine vier Kilometer hinter den weißen Stränden am Mittelmeer liegt die kleine Stadt Santanyi im Süden der Insel, wo es den ursprünglichen Charme Mallorcas nach wie vor gibt.
Magischer Ort auf einer Lieblingsinsel
Die kleine Stadt erscheint wie aus einem Guss und ihr Bild wird geprägt vom goldgelben Sandstein mittelalterlicher als auch moderner Gebäude. Santanyis Sandstein kommt ausschließlich aus Steinbrüchen aus dem Umland und er sorgt für Santanyis unverwechselbare Attitüde. Dazu erscheinen besonders stimmungsvolle Kontraste durch die saftig grünen Palmen, deren ausladende Blätter sich vor den Sandsteinhäusern an der Plaça Major und dem blauen Himmel im sanften Wind wiegen.
Dieser Ort hat Ursprünge in der Antike und der Zeit der Römer. Im 13. Jahrhundert war aus dem Dörfchen eine Stadt geworden, vor der plündernde Piraten keinesfalls Halt machten. Den Freibeutern setzten die Bürger Santanyis zunächst eine Stadtmauer und das Stadttor Porta Murdada und später eine wehrhafte Festung bei Cala Llonga entgegen.
Arm waren die fünfeinhalb tausend Menschen der Stadt wohl bis in die 1960-er Jahre hinein, bis der aufkommende Tourismus für ein wirtschaftliches Aufblühen sorgte. Viele reiche Spanier erbauten im Umfeld ihre Sommerresidenzen, aber auch erste Europäer siedelten nun hier im Süden der sonnigen Baleareninsel.
Santanyi erleben
Bis heute umgeben Reste der alten Stadtmauer Santanyis historischen Ortskern. Das alte Stadttor Porta Murada hat einen Turm aus dem 16. Jahrhundert und gilt als beliebter Treffpunkt für Einheimische und Touristen auf dem Weg zur Plaça Major. Schöne dreistöckige Sandsteinhäuser rahmen den zentralen Platz ein. In den unteren Etagen laden Restaurants und Cafés zu Besuchen ein, dabei pulsiert das Leben in der warmen Jahreszeit unter den großen Sonnenschirmen auf der Plaça, während die großen grünen Fensterläden Innenräume vor großer Hitze schützen.
Das im Jahr 1902 erbaute Rathaus und die Kirche Santa Andreu gehören zu den Sightseeing-Highlights. Das Gotteshaus aus dem 18. Jahrhundert ist mit einer wertvollen Barockorgel ausgestattet und in der direkten Nachbarschaft ist das kunstvoll ausgearbeiteten Kreuzrippengewölbe der alten Rosenkranzkapelle Capella del Roser besonders sehenswert.
Überall in der Stadt treffen Besucherinnen und Besucher auf Kunstateliers und Boutiquen, die renommierte Galeria Sailer in einem schmucken barocken Stadthaus offeriert besondere Glaskunst, Teppiche, Skulpturen und Gemälde und in der Casa de Arte werden regelmäßige Grafik-Workshops angeboten.
Von Designerjeans bis zum aromatischen Meersalz: Rings um die Plaça Major schlagen nicht nur die die Herzen der Kunstfreunde, sondern auch die der Fashion Victims höher – und nach Shopping total steht Erholung auf dem Programm: Santanyis Restaurants laden spätestens dann zum Genuss mallorquinischer Gastlichkeit ein. Es gibt wunderbare romantische Candlelight Dinners am Abend und tagsüber laden die Bistros ein zu Tapas und Wein. Während die Eltern relaxen, toben die Kinder über den autofreien Platz.
Sonne, Wind und Meer – unterwegs auf schönen Inselpfaden
Vom Zentrum Santanyis lediglich fünf Kilometer entfernt liegt das artenreiche Naturschutzareal des Parc natural de Mondragó mit seltenen Tieren sowie kostbaren Orchideen und der Cap de ses Salines gilt als südlichster Punkt Mallorcas: Auf dieser Landspitze befindet sich ein alter Leuchtturm. Ein Weingut lädt an Ort und Stelle zur Weinprobe in die zugehörige Bodega ein.
Apropos Wein: Einige Kilometer nördlich von Santanyi liegt auch ein ökologisch betriebenes Weinbaugebiet bei Felantix, wo alte Rebstöcke beste Weine entstehen lassen, die an Ort und Stelle probiert und gekauft werden können.
In einiger Entfernung führen Wege ins Tramantuna-Gebirge mit einer besonders intakten Natur. Wer hier von einem Plateau im Schatten von Mallorcas höchsten Berg Puig Major die seltenen, majestätischen Mönchsgeier beobachten konnte, wird diesen Magic Moment sicher niemals vergessen.
Schöne Momente en masse bieten natürlich auch Sonne, Wind und Mittelmeer beim Besuch des kleinen Hafens Cala Figuera mit der anschließenden Badebucht. Als regelrechtes Badeparadies für Familien gilt die Cala Santanyi und der naheliegende Golfplatz Vall d’Or gilt als Nonplusultra für Golfer.
Last, but not least ist auch ein Abstecher zur kleinen Insel Cabrera im Süden Mallorcas empfehlenswert. 75 Minuten dauer die Fährüberfahrt zu diesem Naturparadies mit einer Festung und der leuchtenden blauen Grotte. Zuletzt sitzen alle in der Hafenbar auf Holzbänken, trinken kalten Wein aus Wassergläsern und wundern sich sehr, dass der Wirt kein Holzbein hat. Denn hier auf dem kleinen Eiland ist alles wie in Robert Louis Stevensons Abenteuerroman “Die Schatzinsel”.
So stellen sich die Mallorca-Ferien allemal als Urlaubs-Schatz heraus – und die kleine Stadt Santanyi als besonderes Schmuckstück für alle, die den mallorquinischen Lebensstil schätzen und ihre Urlaubszeit abseits des Massentourismus im unverfälschten Ambiente genießen wollen.