Die Gemeinde Santa Eulalia del Río (Santa Eulària des Riu) auf Ibiza mit aktuell gut 40.000 Einwohnern in knapp zwei Dutzend Ortsteilen und teils weit verstreuten Weilern erstreckt sich über fast 154 km² Fläche im östlichen Teil der Baleareninsel Ibiza im Westen des Mittelmeers.
Der mondäne Jachthafen und malerische Strände ziehen viele Urlauber an
Die Stadt liegt an einer weiten Bucht mit der Landzunge von Punta Arabí am östlichen Ende sowie ca. 15 Kilometer nordöstlich von Ibiza-Stadt. Ein überregional und international bekannter Publikumsmagnet ist der moderne Jachthafen Port Esportiu mit vielen Geschäften, Bars und Restaurants. Innerhalb der Geschäfte empfehlen wir Ihnen aktuell das Tragen einer FFP-2-Maske. Der Ort verfügt über die schönen, sauberen und gut gepflegten sowie sanft abfallenden Strände Cala Espart, Canal d’En Martí und Es Caló de S’Algar, die sich somit bestens für Familien mit Kindern eignen. Am westlichen Ende der Bucht erhebt sich die markante und umliegende Landschaft deutlich dominierende Erhebung Puig d‘ en Fita, welche großflächig mit Appartements, Hotels und Ferienhäusern bebaut ist und nachts von deren Lichtern erhellt wird.
Die sehr fruchtbare Gegend war schon bei den Mauren als Anbaufläche begehrt
Zurzeit der maurisch-moslemischen Herrschaft über den Archipel sowie nahezu ganz Spanien („al-Andalus“) vom 8. bis 15. Jahrhundert war diese, aufgrund des hier ins Meer mündenden einzigen Flusses Ibizas („Riu de Santa Eulàlia“) wasserreiche und fruchtbare Gegend unter der Bezeichnung „Xarc“ bekannt. Mit der Eroberung der valencianischen Küstenebene, der Balearen und Ibizas im Rahmen der „Reconquista“ durch die Aragonier im 13. Jahrhundert erfolgte die sukzessive Vertreibung der muslimischen Bevölkerung und christliche Neu- bzw. Wiederbesiedlung. Angehörige von Adel, Kirche und Militär sowie Beamte erhielten größere Grundstücke, einfache Arbeiter, Bauern und Ritter eher mittlere und kleine Grundstücke („repartimientos de donadíos“). Es erfolgte eine Aufteilung der Insel in Viertel („cuartos“), das Viertel Santa Eulalia wurde dem Eroberer, Infanten und Söldnerführer Pedro de Portugal (1187-1258), dem Lehnsherrn des damaligen Bischofs von Tarragona, Guillermo de Montgrí ((1200-1273), zugesprochen. Von diesem erwarb später der König von Aragonien Jakob I. die Besitzrechte, woraufhin das gesamte Gebiet auch als „Königsviertel“ bekannt wurde.
Alte Brücken, Mühlen und Kirchen sind steinerne Zeugnisse der Geschichte
Der weiter oben bereits erwähnte Fluss Riu de Santa Eulàlia machte den Standort für die Bewässerung von Anbauflächen und Gärtnereien sowie den Betrieb zahlreicher Mühlen bedeutsam. Bis heute besichtigt werden kann die historische, 1791 erstmals urkundlich erwähnte Windmühle mit Rundturm „Molino de Puig d’en Valls“ aus Kalk- und Feldsteinen, die bis 1940 genutzt und vor wenigen Jahren umfangreich saniert sowie restauriert wurde. Eine weitere sehenswerte historische Attraktion der Gemeinde ist die Steinbrücke mit drei Bögen „Pont Vell“ ein Stück landeinwärts von der Mündung, die das felsige Tal überquert und angeblich schon von den Römern als Teil des kaiserlichen Straßenbauprogramms auf der Insel zwischen ca. 200 vor und 400 nach Christus gebaut wurde, obwohl ihre früheste Erwähnung erst in einem Dokument von 1720 zu finden ist. Der Dorfname Santa Eulalia selbst stammt von einer kleinen Kapelle, die bereits unmittelbar nach der Eroberung um 1302 auf der Spitze des Hausbergs Puig de Missa errichtet wurde.
Die Dorfkirche hat zeit ihres langen Bestehens einige Veränderungen erlebt
An derselben Stelle steht seit ihrer Errichtung im Jahr 1568 auch die „Església de Puig de Missa“ im Stil einer typischen Wehrkirche dieser Epoche, die nur über einen spiralförmigen und steilen Weg den Hang hinauf zu erreichen ist. Das im Auftrag der Gemeindebewohner vom seinerzeit sehr renommierten italienischen Militärkonstrukteur Giovanni Battista Calvi erbaute Gotteshaus ist eine massive runde Bastion im Stil der vielen Wachtürme auf der Insel, die im 18. Jahrhundert hinzugefügte Vorhalle mit maurisch inspirierten Säulen und Rundbögen steht separat vom Hauptgebäude. Die bis auf ein vergoldetes Altarbild von 1967 relativ karg eingerichtete Kirche wurde aufgrund extremer Beschädigungen durch ikonoklastische Republikaner während des Spanischen Bürgerkriegs im Jahr 1936 nach dessen Ende grundlegend restauriert. Rund um diese schon von Weitem gut sichtbare und häufig fotografierte Kirche wuchs Santa Eulalia bis in die Gegenwart zur Kleinstadt hinan. Zu den ältesten Gebäuden vor Ort gehören heute das „Ajuntament“ (Rathaus) von 1795 an der Plaça d’Espanya und der Leuchtturm von 193/14 auf der nur ca. 40 Hektar großen, unbewohnten vorgelagerten Insel Tagomago.
Im Städtchen laden Geschäfte und Gastronomie zum Bummeln und Entspannen ein
Bei kleinen Spaziergängen im Zentrum der beschaulichen sowie angenehm ruhigen Stadt können Besucher und Urlauber durch die belebte Hauptstraße Carrer Saint Jaume sowie deren Parallelstraße Carrer da Sant Vincent mit gemütlichen Bars, typischen Tavernen und Restaurants schlendern. Atmosphärisch präsentiert sich auch die von vielen alten Bäumen gesäumte Fußgängerzone und Strandpromenade Passeig de s’Alamera, an der Gäste im Sommer an zahlreichen Marktständen günstig Schmuck und Kleidung kaufen können. Am südlichen Ende des Passeig de s’Alamera‘ befindet sich die Hafenfront und Fährverbindung von Santa Eulalia mit tollem Blick auf die Bucht. Schöne Souvenirs aller Art werden seit 1985 auch auf dem „Hippie-Flohmarkt“ Las Dalias im Ortsteil San Carlos de Peralta angeboten, auf dem auch häufig Konzerte mit Bands unterschiedlicher Genres stattfinden. Bei vielen Einheimischen und Besuchern gleichermaßen beliebte Ereignisse sind die Heimspiele des örtlichen, 1935 gegründeten Fußballvereins „Penya Deportiva Santa Eulària“ im Stadion Campo Municipal de Deportes mit Platz für 1.500 Zuschauer. Für Ausflüge und schöne Badetage am Meer bieten sich auch nah gelegenen Strände von von Cala Boix, Cala de S’Aigua Blanca, Cala Llenya, Cala Llonga, Cala Nova, Cala Olivera, Cala Pada, Cala Rotja sowie Es Figueral und Es Niu Blau an.