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Blick auf die Stadt Otranto auf der Halbinsel Salento im Süden Italiens
Blick auf die Stadt Otranto auf der Halbinsel Salento im Süden Italiens, Bild: DaLiu / shutterstock

Otranto: Das Tor zum Orient

Otranto, eine der bezauberndsten Städte Apuliens, liegt an der Adriaküste und ist bekannt als die östlichste Stadt Italiens. Die historische Altstadt ist von einer imposanten Stadtmauer umgeben, die einst die Einwohner vor Angreifern schützen sollte. Beim Betreten durch das Haupttor, die Porta Alfonsina, fühlt man sich sofort in eine andere Zeit versetzt. Die engen, gepflasterten Gassen laden zu einem gemütlichen Spaziergang ein, während kleine Boutiquen, Cafés und Restaurants das Flair der Stadt unterstreichen. Besonders beeindruckend ist die Kathedrale Santa Maria Annunziata, die im 11. Jahrhundert erbaut wurde. Ihr Bodenmosaik, das den Lebensbaum darstellt, ist eines der größten und bedeutendsten seiner Art in Europa.

Das Castello Aragonese: Ein Wahrzeichen Otrantos

Das Castello Aragonese ist eine der bekanntesten Sehenswürdigkeiten der Stadt. Diese beeindruckende Festung wurde im 15. Jahrhundert erbaut und diente als Verteidigungsanlage gegen Angriffe vom Meer. Heute können Besucher die massiven Mauern, die Zugbrücke und die gut erhaltenen Innenräume erkunden. Das Castello bietet zudem einen spektakulären Blick über die Stadt und die Adriaküste. Im Sommer finden hier oft Ausstellungen und kulturelle Veranstaltungen statt, die den Besuch noch lohnenswerter machen.

Feste und Traditionen in Otranto

Otranto ist nicht nur für seine Sehenswürdigkeiten bekannt, sondern auch für seine lebendigen Feste. Eines der bedeutendsten ist die Festa dei Martiri, die jedes Jahr am 14. August gefeiert wird. Dieses Fest ehrt die 800 Märtyrer von Otranto, die 1480 von osmanischen Eroberern getötet wurden, weil sie ihren christlichen Glauben nicht aufgeben wollten. Die Feierlichkeiten umfassen Prozessionen, religiöse Zeremonien und ein großes Feuerwerk. Ein weiteres Highlight ist das Fest zu Ehren von San Francesco di Paola, dem Schutzpatron der Fischer, das mit Bootsparaden und einem Volksfest gefeiert wird.

Anreise nach Otranto

Das Aragonische Schloss von Otranto
Das Aragonische Schloss von Otranto, Bild: Alex_Mastro / shutterstock

Die Anreise nach Otranto ist unkompliziert. Der nächstgelegene Flughafen ist der Brindisi-Salento Airport, der etwa 90 Kilometer entfernt liegt. Von dort aus kann man mit einem Mietwagen, Taxi oder öffentlichen Verkehrsmitteln weiterreisen. Zugverbindungen von Lecce, der größten Stadt in der Region, sind eine weitere Option. Die Zugfahrt von Lecce nach Otranto dauert etwa eine Stunde und bietet unterwegs reizvolle Ausblicke auf die apulische Landschaft. Für Reisende, die mit dem Auto unterwegs sind, ist die Anfahrt über gut ausgebaute Straßen ebenfalls bequem.

Traumhafte Strände rund um Otranto

Die Strände rund um Otranto zählen zu den schönsten in Apulien. Besonders beliebt ist der Strand Baia dei Turchi, der Teil eines Naturschutzgebiets ist und mit seinem feinen Sand und dem kristallklaren Wasser beeindruckt. Einer Legende zufolge landeten hier einst die osmanischen Truppen. Der Alimini-See und die umliegenden Strände bieten eine ideale Mischung aus Natur und Entspannung. Auch die kleine Bucht Porto Badisco ist einen Besuch wert. Laut der Überlieferung soll dies der Ort sein, an dem Aeneas aus der „Aeneis“ von Vergil zum ersten Mal italienischen Boden betrat.

Ausflüge und Erlebnisse in der Umgebung

Die spektakulären Farben des Bauxite-Steinbruchs in der Umgebung von Otranto,

Die spektakulären Farben des Bauxite-Steinbruchs in der Umgebung von Otranto, Bild: Hari Seldon / shutterstock

Die Umgebung von Otranto bietet zahlreiche Möglichkeiten für spannende Ausflüge. Nur wenige Kilometer entfernt liegt der Leuchtturm Punta Palascia, der östlichste Punkt Italiens. Von hier aus hat man bei klarem Wetter einen spektakulären Blick bis nach Albanien. Die Grotta della Zinzulusa, eine beeindruckende Meeresgrotte mit Tropfsteinformationen, ist ein weiteres Highlight in der Nähe. Sie kann sowohl vom Land als auch mit dem Boot erkundet werden. Kulturinteressierte sollten einen Besuch in der nahegelegenen Stadt Lecce einplanen, die für ihre Barockarchitektur bekannt ist und oft als „Florenz des Südens“ bezeichnet wird.

Nur wenige Kilometer von Otranto entfernt liegt der beeindruckende Bauxite-Steinbruch, der einst für den Abbau dieses Minerals genutzt wurde. Heute ist der Steinbruch ein faszinierendes Naturwunder, das durch seine intensiven Farben beeindruckt. Die leuchtend roten Erdschichten, das türkisfarbene Wasser des kleinen Sees in der Mitte und das satte Grün der Vegetation schaffen ein einzigartiges Farbenspiel. Der Steinbruch ist ein beliebtes Ziel für Fotografen und Naturfreunde und eignet sich perfekt für einen kurzen Ausflug in die Umgebung

Kulinarische Genüsse in Otranto

Die Küche von Otranto spiegelt die Traditionen Apuliens wider und bietet eine Vielzahl an köstlichen Gerichten. Probieren Sie die Orecchiette, die typisch apulischen Nudeln, die oft mit einer Sauce aus Rübengrün serviert werden. Frische Meeresfrüchte, wie gegrillter Tintenfisch oder Muscheln in einer leichten Tomatensauce, sind ebenfalls ein Muss. Zum Nachtisch sollte man sich die Pasticciotto, ein mit Creme gefülltes Gebäck, nicht entgehen lassen. Lokale Weine wie der Primitivo oder der Negroamaro runden das kulinarische Erlebnis perfekt ab.

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Reisemagazin