Die Stadt der Meistersinger und des Hans Sachs, die Stadt Albrecht Dürers, der ersten deutschen Eisenbahn und des Taschenuhrerfinders Peter Henlein ist keine Stadt der Butzenscheibenromantik. Die Zerstörungen im Zweiten Weltkrieg haben in dieser Beziehung alle Illusionen genommen. Jedoch – ein großes Lob an die Nürnberger Stadtväter: Sie widerstanden der Versuchung, auf den Trümmern der Altstadt eine Beton-City hochzuziehen. Behutsam ließen Architekten und Handwerker die historische Kernstadt wiedererstehen. Wie im Zauber restaurierten sie fantasievoll und geschickt. Chörlein und Erker wurden an das mittelalterliche Erbe angepasst. Die historische Altstadt bestimmt das Bild der fränkischen Metropole auf ganz wunderbare Weise. Nürnberg ist gemütlich, traditionsverbunden, gastlich, interessant, originell und dynamisch.
Im Herzen der Stadt Nürnberg
Wie stark man mit der Stadtgeschichte Nürnbergs verbunden ist, zeigen die beliebten Altstadt-Spaziergänge des Nürnberger „Vereins der Altstadtfreunde“. Gern darf die Stadt auch ohne Begleitung entdeckt werden. Ausgangspunkt könnte der Hauptmarkt sein. Hier ragt die Säule des ältesten Brunnens der Stadt wie eine gotische Kirchturmspitze hervor. Im Hintergrund erscheinen die Türme der St.-Sebaldus-Kirche. Der weitläufige Platz bietet Besuchern aus aller Welt genügend Raum für einen herrlichen Blick hinauf zum mächtigen „Nourenberg“.
Indes beeindruckt das Fachwerk ehrsamer Bürger und ein Türmchen ziert beschaulich das Pilatushaus. Gleich gegenüber steht das Haus des berühmtesten Nürnbergers: Albrecht Dürer. Auf dem etwa dreistündigen Rundweg genießen die Besucher ein zauberhaftes Flair. Ähnlich einer Zeitreise begegnen sie unzähligen Schauplätzen. Das Rathaus mit Lochgefängnissen lädt zu einer spannenden Besichtigung ein. Die Verliese aus dem 14. Jahrhundert befinden sich im Originalzustand und beherbergen Folterkammern und eine Schmiedewerkstatt. Zur fröhlichen Einkehr lockt die „Fränkische Weinstube“ im Handwerkerhof.
Der Hof liegt mitten in der City, umrahmt von den Türmen und Mauern der insgesamt fünf Kilometer langen Stadtbefestigung. Kleine, entzückende Fachwerkhäuser zieren diese Mini-Stadt. Hier kann man den Handwerkern über die Schulter schauen und schöne Produkte erwerben. Wer nach all diesen Eindrücken den Aufstieg zur Kaiserburg nicht scheut, wird mit einem wunderschönen Blick über die Stadt belohnt.
Allerlei Wissenswertes zum „Schatzkästlein des Reiches“
Das krönende Wahrzeichen der Altstadt ist die Kaiserburg, welche auf einem mächtigen Felsen aus Sandstein über der Stadt thront. 32 deutsche Kaiser und Könige haben von hier aus deutsche Geschichte geschrieben. Die Kaiserburg zählt zu den bedeutendsten Burganlagen Mitteleuropas. Besonders interessant sind die romantische Burgkapelle, der Ritter- und Kaisersaal als auch der Sinwellturm. Das historische Nürnberg zu entdecken, fällt leicht. Auf kurzen Wegen erreichen die Besucher unzählige Kunstschätze und Baudenkmäler. Die drei größten mittelalterlichen Kirchen liegen direkt zu Füßen der Kaiserburg. Inmitten des geschlossenen Fachwerkbestandes am Tiergärtner Tor befindet sich das Wohnhaus Albrecht Dürers. Er kaufte es 1509 und bewohnte es bis zu seinem Tode im Jahre 1528. Ein Museum dokumentiert sein Leben und Werk. Nach einem Historienbummel empfiehlt sich ein Besuch im Spielzeugmuseum.
Dort, wo Kinderträume wahr werden, haben heute namhafte Traditionsunternehmen ihren Firmensitz. Seit über 30 Jahren zieht das Spielzeugmuseum Jung und Alt in seinen Bann. Der „Nürnberger Tand“ hat Tradition. Nicht weniger berühmt ist der Nürnberger Christkindlmarkt. Wer wird Nürnberg schon verlassen, ohne von den geschichtsträchtigen Lebkuchen genascht oder die Nürnberger Bratwürste probiert zu haben?
Nicht zu vergessen, die Lyra der Frauenkirche. Das Glockenspiel der Nürnberger Frauenkirche am Markt ist etwas Besonderes: Punkt 12 Uhr mittags treten die 7 Kurfürsten aus der Giebelwand und huldigen dem Kaiser. So bestimmte es einst Karl IV. in seiner Reichsverfassung.
Tipp: Das Burgviertel von Nürnberg ist auch in der Nacht quicklebendig und lädt mit einer Vielzahl von Kneipen, kulinarischen Treffs und Kleinkunstbühnen zu abwechslungsreichen Momenten ein.
Nürnberg, die Stadt der Museen und bedeutender Persönlichkeiten
Wie in nur wenigen anderen deutschen Großstädten konzentrieren sich an der Pegnitz eine Vielzahl von Museen von zum Teil außergewöhnlicher Bedeutung. Das Germanische Nationalmuseum begeistert mit 1,2 Millionen kulturhistorischen Objekten. Die Kunsthalle Nürnberg präsentiert eindrucksvolle Gegenwartskunst und das Stadtmuseum Fembohaus lädt zu 950 Jahren Stadtgeschichte ein.
Nicht zu vergessen, die zahlreichen Persönlichkeiten, welche in Nürnberg Geschichte schrieben. Neben Albrecht Dürer: Martin Behaim (1459-1507) – Erbauer des ersten Globus, Adam Kraft (1455-1508) – Bildhauer, Hans Sachs (1494-1576) – Dichter und Meistersinger sowie Peter Henlein (1480-15429) – Erfinder der Taschenuhr. Nürnberg ist eben ein wahres „Schatzkästlein“.