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Mississippi in Louisiana
Der Mississippi in Louisiana, Bild: JB Manning / shutterstock

Louisiana – Heimat des Jazz

Louisiana hat viele Gesichter und ist von einer einzigartigen Sumpflandschaft durchzogen. Die Menschen lieben die Klänge des Blues und des Jazz, das Essen ist scharf und der Mississippi beendet hier seine 4000 Kilometer lange Reise durch die USA. Die Städte sind voller Musik und die Strände selbst im Sommer menschenleer. Doch das ist noch längst nicht alles, was Louisiana zu bieten hat.

New Orleans: Heiße Rhythmen vor nostalgischer Kulisse

New Orleans, French Quarter
Das French Quarter von New Orleans, Bild: f11photo / shutterstock

In New Orleans wurde der Jazz erfunden und er ist bis heute allgegenwärtig. Das Leben ist lässig und jeder schwingt seine Hüften zu der heißen Musik. Der French Quarter ist das Herzstück der Stadt. Nirgendwo sind sie Cocktails hochprozentiger und das Essen schärfer. Am Abend wimmelt es nur so von Straßenmusikern und dann verwandelt sich die Stadt in eine Open-Air-Tanzfläche. Hier verschmelzen die Kulturen der Einwanderer auf harmonische Art: Hinter den historischen Fassaden der Häuser verbergen sich kleine Läden mit einem faszinierenden Warenangebot. Kunstinteressierte aus ganz Amerika suchen hier nach Schätzen und in den Second-Hand-Läden kann man ein echtes Schnäppchen machen. Jedes Viertel der Stadt ist anders gestaltet und lebendige Meisterwerke der Architektur reihen sich aneinander. Besucher brauchen viele Tage, um New Orleans zu entdecken. Langweilig wird die Stadt nie.

Der Mississippi ist die Lebensader

Mark Twain machte den Mississippi mit den Abenteuern von Tom Sawyer and Huckleberry Finn berühmt. Doch kaum einer weiß, dass Mark Twain nur das Pseudonym des Schriftstellers Samuel Langhorne Clemens ist. In Louisiana bedeutet Mark Twain nichts anderes als „zwei Faden tief“ und ist ein Warnruf der Mississippi-Schifflotsen. Abenteuerlich ist der Fluss immer geblieben. Mal zeigt er sich von seiner friedlichen Seite und dann tuckern die Raddampfer vorbei und lassen die alte Südstaaten-Geschichte wieder aufleben. Er kann auch mit voller Kraft in Richtung des Deltas fließen und dann trägt er Geröll und Schutt mit sich, den er auf seiner langen Reise durch die USA gesammelt hat. Die Einheimischen sagen, der Fluss sei wie Mann und Frau vereinigt. Oben zeigt er sich weiblich mit seinen hübsch anzusehenden Raddampfern und unter der Wasseroberfläche wird er hart wie ein Mann mit den angriffslustigen Alligatoren und den gefährlichen Untiefen.

Die scharfe Küche der Südstaaten

Kreolische Küche
Kreolische Küche: Reis, Würstchen und Hühnchen, Bild: Ostranitsa Stanislav / shutterstock

Auch kulinarisch ist Louisiana ein Schmelztiegel. Die afrikanische, karibische und europäische Küche erfindet sich hier neu und bereichert sich gegenseitig. Die Köche sind kreativer und haben immer neue Ideen. Kreolische Spezialitäten haben die französische Raffinesse und die mexikanische Schärfe. Auf den Speisekarten dominiert Crawfish étouffée, gewürztes Langusten-Fleisch in pikanter Soße, das mit Reis serviert wird. Besucher sollten unbedingt Gumbo in verschiedenen Restaurants probieren. Es gibt über 1000 Varianten dieses Eintopfes, dessen Grundzutaten Fleisch und Schalentiere sind. Noch abenteuerlicher wird es, wenn man Jambalaya bestellt. Die Grundlage des Topfgerichtes besteht aus Reis und der Koch füllt auf mit allen Zutaten, die die Küche hergibt. In Louisiana liebt man es scharf und würzig. Alle Gerichte sind generell schon schärfer als in anderen Landesteilen. Trotzdem findet man auf den Restauranttischen noch unzählige Varianten an scharfen Soßen. Manche Restaurants haben nur ein paar Grundgerichte, da das Angebot an Soßen im Vordergrund steht.

Der Charme der Südstaaten

Weiße Säulenhäuser, umgeben von hohen Eichen bestimmen noch immer das Bild Louisianas. Manche Gegenden lassen die Kulisse von Vom Winde verweht wieder aufleben und die mächtigen Villen der Plantagenbesitzer sind noch voller trauriger Erinnerungen. Louisiana ist ein typischer Südstaat und doch unterscheidet er sich gewaltig von allen andern. Das Land ist verwunschen mit eigenen Kirchengemeinden, in denen eine eigene Sprache gesprochen wird und die ihre eigene Kultur pflegen. Diese Gemeinden wurden von den Cajuns gegründet und blieben über Jahrhunderte erhalten. Louisiana ist voller schriller Typen, die aber tief religiös sind. Teile des Bundesstaates gehören zum sogenannten Bible Belt. In diesen Gegenden ist der sonntägliche Gottesdienst das bedeutendste Ereignis der Woche. Dabei ist es völlig egal, ob man Baptist oder Protestant ist. Die Gottesdienste sind fröhlicher als bei uns und die Gospelmusik lässt manche Besucher in Ekstase fallen. Eine Reise durch Louisiana bleibt ein unvergessliches Erlebnis, wenn man sich auf die Menschen einlässt und sich den Herausforderungen stellt.

Das sumpfige und feucht-fröhliche Louisiana

Da wo das Süßwasser des Mississippis sich mit dem Meerwasser aus dem Golf von Mexico vereinigt, wird es sumpfig. Ein idealer Ort für Schlangen, die hier ihre Brutstätten haben. Zugvögel machen am Delta gerne halt und im matschigen Schlamm gedeihen Garnelen. Die Sümpfe von Louisiana sind ein Paradies für Tiere. Auf Menschen wirken sie melancholisch, mystisch und gefährlich. Die Bewohner von Louisiana haben gelernt mit den Sümpfen zu leben. Sie wissen, dass hinter den bezaubernden Uferstreifen aus Eiben, Zypressen und Schilfgras gefährliche Alligatoren lauern. Trotzdem fahren die Fischer bei Vollmond hinaus, denn das helle Licht lockt die Beute an die Oberfläche. Am Abend landet der Fisch auf dem Grill. Dann erklingen die Geigen, die langen Röcke der Frauen werden geschwungen und die Männer fordern zum Square Dance auf. Gäste sind überall herzlich willkommen und gefeiert wird in Louisiana viel und oft. Ein Höhepunkt ist Madi Gras, der berühmte Karneval von New Orleans. Im August trifft man sich zur White Linen Night. Die Menschen tragen nur weiße Bekleidung aus Baumwolle und nehmen an zahlreichen Kunstveranstaltungen teil. Bei Hogs for the Cause wird in New Orleans das größte Barbecue der USA aufgetischt