Das Königreich Jordanien gehört aktuell noch zu den „Geheimtipps“ unter den Reiseländern, denn viele Deutsche haben Bedenken, angesichts der politischen Lage in den umliegenden Gebieten nach Jordanien zu reisen oder haben schlicht und ergreifend noch nichts von dem Land zwischen Totem Meer und Irak gehört.
Dabei hat Jordanien äußerst gastfreundliche Menschen, eine jahrtausendealte Geschichte mit wundervollen historischen Stätten, köstliche Gerichte, eine sehr abwechslungsreiche Landschaft und noch so viel mehr zu bieten. In Jordanien leben knapp 10 Millionen Menschen, deren Amtssprache arabisch ist. Der größte internationale Flughafen des Landes befindet sich in der Hauptstadt Amman, ein Direktflug von Deutschland aus dauert etwa 4 Stunden.
Amman – Hauptstadt von Jordanien
Die meisten Reisenden erreichen Jordanien über den Flughafen in der Hauptstadt Amman. Viele nehmen von dort aus direkt Kurs auf die zahlreichen Sehenswürdigkeiten in weiterer Entfernung, und das obwohl Amman selbst auch einen Besuch mehr als wert ist.
Die jordanische Hauptstadt hat sich in den letzten Jahren zu einer modernen Metropole gewandelt und zeigt die wechselhafte Geschichte des Landes auf. Das touristische Highlight der Stadt ist das sehr gut erhaltene und liebevoll instandgehaltene römische Amphitheater aus dem 2. Jahrhundert n.Chr., welches in eine Seite des Jaufa-Hügels gebaut wurde. In den Sommermonaten finden hier auch regelmäßig Aufführungen und Events statt, die das jahrtausendealte Theater wieder zum Leben erwecken. Auch im Rest der Stadt lassen sich zahlreiche Zeitzeugen aus der Zeit der Römer entdecken, darunter eine antike Zitadelle und der Herkulestempel.
Neben dem Sightseeing eignet sich ein Besuch in Amman auch hervorragend dafür, etwas abseits der Touristenpfade mit Land und Leuten in Kontakt zu kommen. Die Jordanier sind ein ausgesprochen gastfreundliches Volk und so kann es schon einmal passieren, dass sie nach einem netten Gespräch direkt zum Tee eingeladen werden.
Felsenstadt Petra
Die Felsenstadt Petra ist die mit Abstand berühmteste und damit auch touristisch am besten erschlossene Sehenswürdigkeit Jordaniens und lässt durch ihre Größe und Pracht so manchem Besucher die Worte verlieren. Man erreicht die Felsenstadt, welche übrigens seit 1985 zum UNESCO Weltkulturerbe gehört, durch eine 1,2 Kilometer lange und 80 Meter tiefe Schlucht, an deren Ende sich die Tempelanlage aus rotem Gestein auftut.
Die über 800 Gebäude und Opferplätze der Felsenstadt sind direkt in den roten Sandstein gebaut und mit äußerst detaillierten Verzierungen versehen. Besondere Highlights des Petra Tals sind das Schatzhaus des Pharao: ein monumentaler Grabtempel dessen Eingang von gigantischen Säulen geziert wird, und das Römische Theater: ein direkt in den Fels gehauenes Theater mit 3000 Plätzen.
Kreuzritterburg von Kerak
Die Stadt Kerak liegt im westlichen Teil des Landes und war seit jeher eine bedeutende Siedlung und Sitz zahlreicher Herrscher. Ein besonders eindrucksvoller Zeuge dieser Zeiten ist die Ruine der von 1142 bis 1161 errichteten Kreuzritterburg.
Schon kurz nach ihrer Fertigstellung wurde diese Stellung der Kreuzfahrer angegriffen und belagert, erfolgreich eingenommen wurde sie jedoch erst 1187 von Saladins Armee, womit das Ende der Kreuzritter im Nahen Osten begonnen hatte. Von der Mitte des 13. Jahrhunderts bis zum Ende des Ersten Weltkriegs 1918 war die Festung dann in türkischer Hand.
2008 wurde die Ruine aufwändig renoviert und wiederhergestellt und ist seitdem zu einem immer beliebteren Zeil für Besucher geworden. Die Festung thront auf einem Felsvorsprung, sodass man von oben einen tollen Blick auf die Umgebung genießen kann. Im Inneren der Burg gibt es eine kleine archäologische Ausstellung, welche Funde aus den verschiedenen Zeitaltern, welche die Burg durchlebt hat, zeigt.
Berg Nebo
Ebenfalls im westlichen Teil Jordaniens gelegen befindet sich der Berg Nebo. Er ist bekannt als jener Ort aus der Bibel, von welchem Moses das erste Mal das gelobte Land erblicken konnte. Heute ist der Berg wegen ebenjener Bibelstelle, sowie aufgrund der unvergleichbaren Aussicht über das Tote Meer und das Jordantal bis ins Nachbarland Israel, zu einem beliebten Ziel für Besucher geworden.
Auf dem Berg befinden sich außerdem die Überreste einer antiken Kirche aus dem 3. Jahrhundert n.Chr. und einige sehr gut erhaltene Mosaiktäfelungen, welche in einem kleinen Museum besichtigt werden können. Unweit des Berges befindet sich die Mosaikstadt Madaba, welche ebenfalls in der Bibel Erwähnung findet. Besonders lohnend ist hier der Besuch der St. Georgs-Kirche, welche mit zahlreichen antiken Mosaiken verziert ist.
Wadi Rum
Im Süden Jordaniens befindet sich das Wadi Rum, eine Wüstenlandschaft, welche aus einem ausgetrockneten Flusslauf entstanden ist. Diese 100 Kilometer lange Wüste aus rotem Sand und Gestein beeindruckt nicht nur durch ihr unwirkliches Landschaftsbild, sondern auch durch Felszeichnungen aus der Ur-Zeit sowie spektakuläre Sonnenauf- und -untergänge. Im Jahr 2011 wurde die Landschaft des Wadi Rum zum Welterbe erklärt und zieht heute zahlreiche Besucher aus der ganzen Welt an. Der höchste Berg im Wadi Rum ist der Jebel-Um-Dami, von dessen 1800 Meter hohen Gipfel Besucher an einem klaren Tag bis zum Roten Meer und an die Grenze Saudi-Arabiens schauen können.
Totes Meer
Das Tote Meer gehört neben dem Wadi Rum zu den eindrucksvollsten Landschaften in Jordanien. Mit einem Salzgehalt von über 300 Gramm pro Liter Wasser gehört das Tote Meer zu einem der salzhaltigsten Gewässern der Welt. Die Dichte des Wassers ist hier so groß, dass ein Mensch auf der Oberfläche treiben kann, ohne unterzugehen. Das Tote Meer liegt an der Grenze zu Israel in einer der tiefsten Depressionen der Erde, weit unter dem Meeresspiegel und ist genau genommen ein See. Rund um das Tote Meer gibt es zahlreiche Spa- und Wellnessangebote, denn die Erden und Mineralien aus dem See spielen eine große Rolle in der Kosmetikindustrie.