Gambia: Kleines Land mit großartiger Natur

Gambia Strand
Strand in Serrekunda, Bild: evenfh / shutterstock

Gambia, an der Westküste Afrikas, wird häufig nicht als Reiseziel wahrgenommen. Zu Unrecht, denn die kurzen Strecken und vielen Naturschönheiten machen das Land zu einem hervorragenden Urlaubsort. Hinzu kommt die gute Sicherheitslage.

Lage Gambia
Bild: Tudoran Andrei / shutterstock

Geografie & Lage

Mit zwei Millionen Einwohnern und nur 11.000 Quadratkilometern Fläche handelt es sich bei Gambia um den kleinsten Staat Afrikas. Er wird vollständig vom Senegal umschlossen und liegt rund um den namensgebenden Fluss Gambia, der in den Atlantik mündet.

Das Klima ist grundsätzlich heiß und tropisch, weshalb die beste Reisezeit zwischen November und März, außerhalb der Regenzeit liegt. Aufgrund der ausgedehnten Feuchtsavannen, Wälder und weitläufigen Sumpfgebiete ist Gambia trotz seiner geringen Größe sehr artenreich, das gilt insbesondere für Vögel und Amphibien. Zudem gibt es verschiedene Affenarten, Buschböcke und Reptilien, von denen Krokodile und Warane die beeindruckendsten sind. Auf Bootstouren können Flusspferde und Delfine beobachtet werden.

Gambia – Anreise und Bewegung vor Ort

Arch 22
Arch 22 in Bajul, Bild: evenfh / shutterstock

Die Einreise nach Gambia ist mit dem Reisepass möglich. Vor Ort wird ein kostenloses Visum ausgestellt, das drei oder vier Wochen gültig ist. Der internationale Flughafen befindet sich nahe der Hauptstadt Banjul. Einige Airlines bieten Direktflüge an, beispielsweise von Frankfurt aus. Üblicher ist jedoch ein Zwischenstopp, zumeist in Madrid, Amsterdam oder Casablanca.

Die Fortbewegung vor Ort ist mittels Busverkehr oder mit einem Mietwagen möglich. Hierzu werden der deutsche und der internationale Führerschein benötigt. Die Straßensituation ist unterschiedlich, für afrikanische Verhältnisse jedoch zumeist gut. Interessant ist auch die neue Brücke über den Gambia zwischen Farafenni und Soma. Sie ist mautpflichtig, erspart jedoch lange Wartezeiten bei der Nutzung des Fährverkehrs.

Sehenswürdigkeiten in Gambia

Hauptgrund für eine Reise sind die artenreiche Natur und die schönen Strände Gambias. Trotz seiner geringen Größe verfügt Gambia über drei Nationalparks und vier weitere, große Schutzgebiete. Der Kiang West- und der Kiumi-Nationalpark können besucht werden. Der Kiang West-Nationalpark ist der größte unter ihnen und kann sowohl via Auto als auch zu Fuß durchstreift werden. Er umfasst vor allem Savanne und ausgedehnte Galeriewälder. Der Niuma-Nationalpark liegt an der Küste an der Grenze zum Senegal, er beinhaltet hauptsächlich Mangrovenbestände.

Fluss Gambia
Der Fluss Gambia, Bild: Jessica Dale / shutterstock

Am beliebtesten und einfachsten zu besichtigen ist das Abuko-Naturschutzgebiet, nicht weit von Banjul entfernt. Hier gibt es neben Böcken, Stachelschweinen, Schlangen und unterschiedlichen Affenarten auch Gehege mit Löwen und Hyänen. Nahe Tanji findet sich das Tanji Bird Reserve, ein Vogelschutzgebiet, das sich rund um eine Lagune erstreckt. Die beiden Feuchtland-Schutzgebiete Tanbi Wetland Complex und Bao Bolong Wetland Reserve werden am besten mit dem Boot erkundet, da das Terrain ansonsten zu unwegsam ist – auf diese Art lassen sich auch die zahllosen Vogelarten beobachten.

Für Entspannung sorgen die vielen märchenhaften Strände, in deren Nähe Unterkünfte für verschiedene Budgets zu finden sind. Ein guter Tipp ist beispielsweise die Gegend rund um Kololi. Wer einen Blick in die dunkle Vergangenheit der Kolonialisierung und Sklaverei werfen möchte, sollte Kunta Kinteh Island besuchen, die zum UNESCO-Weltkulturerbe gehört. Dort können die Überreste eines alten Forts besichtigt werden.

Banjul, Gambia
Blick auf Banjul, Bild: Damian Pankowiec / shutterstock

Neben den Naturschönheiten finden sich auch in den größeren Städten einige spannende Sehenswürdigkeiten. In Banjul zeigt das Nationalmuseum viele Exponate sowohl aus der Kolonial- als auch aus der jüngeren Geschichte des Landes. Ein Spaziergang zum beeindruckenden Triumphbogen, dem Wahrzeichen Gambias, ist ebenfalls empfehlenswert. Zudem lohnt sich ein Ausflug zum Albert Market, einem spannenden Straßenmarkt, auf dem sich hervorragend einkaufen lässt.

In der Region Kombo-St. Mary finden sich viele Siedlungen und Hotelanlagen. Hier können neben einer Reihe Moscheen und Kirchen vor allem Gärten besichtigt werden. Als schönster unter ihnen gilt der Botanische Garten in der Nähe von Bakau. Ebenfalls dort liegt das Heilige Krokodilbecken von Kachikally, ein wichtiger kultureller Ort. Einheimische und Touristen dürfen die hier heimischen Krokodile berühren, da dies Glück bringen soll. In Serekunda, der mit über 360.000 Einwohnern größten Stadt, ist ein Besuch der St. Charles Lwanga Church mit ihrer prächtigen Bemalung des Innenraums angeraten.

Bijilo Forest Park
Bijilo Forest Park, Bild: mustang.in.africa / shutterstock

Eine Besonderheit stellt das Trommeln auf der Djembé, einer westafrikanischen Standtrommel, dar. Interessierte können einen Kurs vor Ort buchen, in dem sie lernen können, das Musikinstrument zu benutzen. Sowohl dieses als auch die kunstfertigen Holzschnitzereien des Landes bieten sich als schöne Souvenirs an und unterstützen damit das regionale Handwerk.

Essen & Trinken

Die lokale Küche besteht aus einer interessanten Mischung aus westafrikanischen und arabischen Gerichten. Da nahezu jeder Ort in der Nähe des Flusses oder der Küste liegt, sind Fischgerichte weitverbreitet und in großer Vielfalt zu finden. Stärkereiches Gemüse wie Süßkartoffeln, Maniok und Reis wird verarbeitet und als Beilage verzehrt. Als eines der wichtigsten Gerichte gilt Chicken Yassa, ein eingelegtes Hähnchen.

Beliebt sind Säfte, zum Beispiel aus Mango, Guave oder getrockneten Hibiskusblüten. Auch Tee ist sehr häufig, vor allem der regionale Kinkéliba-Tee sowie Ataya, ebenfalls ein Grüntee, werden getrunken. Da die meisten Volksgruppen Muslime sind, ist Alkohol nicht häufig zu finden. Allerdings verfügt das Land über eine eigene kleine Bierbrauerei, die Banjul Breweries – sie produziert mehrere Biersorten. Auch Palmwein wird gelegentlich angeboten.

Besonderheiten

Die Atmosphäre vor Ort gilt als sehr tolerant und gastfreundlich, auch von terroristischen Attacken ist das Land bislang gänzlich verschont geblieben. Nichtsdestotrotz gebietet es die Höflichkeit, die Bekleidung zurückhaltend zu wählen. Nacktbaden am Strand ist in ganz Afrika unüblich und kann auch in Gambia zu Befremdung oder Schwierigkeiten mit den lokalen Ordnungshütern führen.

Für den richtigen Impfschutz ist es sinnvoll, vor der Reise einen Tropenmediziner oder zumindest Ihren Hausarzt aufzusuchen. Grundsätzlich sind ein guter Mückenschutz und zusätzlich die Einnahme einer Malariaprophylaxe notwendig.

Allgemeine Fakten über Gambia

  • Offizieller Name: Republik Gambia
  • Lage: Westafrika, vollständig vom Senegal umgeben
  • Hauptstadt: Banjul
  • Fläche: 11.295 km²
  • Einwohnerzahl: Ca. 2,7 Millionen
  • Sprache: Englisch (Amtssprache), lokale Sprachen wie Wolof, Mandinka und Fula sind weit verbreitet
  • Währung: Gambischer Dalasi (GMD)
  • Zeitzone: GMT ±0 (keine Zeitumstellung)
  • Klima: Tropisch mit einer Trockenzeit (November bis Mai) und einer Regenzeit (Juni bis Oktober)

Anreise und Verkehr

  • Flughafen:
    • Banjul International Airport (BJL) liegt etwa 25 km von der Hauptstadt entfernt und bietet Direktflüge aus Europa (z. B. Deutschland, Großbritannien, Niederlande).
  • Einreise:
    • Visum: Für EU-Bürger meist visumfrei für Aufenthalte bis zu 28 Tagen, Reisepass erforderlich (mindestens 6 Monate gültig).
    • Impfungen: Gelbfieberimpfung empfohlen, Malariaprophylaxe sinnvoll.
  • Transport innerhalb Gambias:
    • Taxis: Günstiges Fortbewegungsmittel, aber Preise sollten vorher verhandelt werden.
    • Minibusse („Bush Taxis“): Preiswert, aber oft überfüllt.
    • Fähren: Die wichtigste Verbindung über den Gambia-Fluss ist die Fähre zwischen Banjul und Barra.

Top-Sehenswürdigkeiten in Gambia

  1. Banjul – Die kleine Hauptstadt:
    • Arch 22: Ein Triumphbogen mit Panoramablick über die Stadt.
    • Albert Market: Ein lebhafter Markt mit Kunsthandwerk, Stoffen und Gewürzen.
  2. Serrekunda:
    • Die größte Stadt Gambias mit bunten Märkten, Restaurants und authentischem Stadtleben.
  3. Abuko Nature Reserve:
    • Ein kleines, aber beeindruckendes Naturreservat mit Affen, Krokodilen und exotischen Vögeln.
  4. Kachikally Krokodilbecken (Bakau):
    • Ein heiliger Ort, an dem Besucher Krokodile hautnah erleben können.
  5. Bijilo Forest Park („Monkey Park“):
    • Heimat von grünen Meerkatzen und Roten Colobus-Affen, ideal für Naturliebhaber.
  6. Gambia-Fluss:
    • Bootsfahrten auf dem Gambia-Fluss bieten großartige Möglichkeiten zur Vogelbeobachtung und Begegnungen mit Flusspferden und Krokodilen.
  7. Janjanbureh (ehemals Georgetown):
    • Eine historische Stadt auf einer Flussinsel, bekannt für koloniale Gebäude und den Kunta-Kinteh-Historienpfad.
  8. Kunta Kinteh Island (ehemals James Island):
    • UNESCO-Weltkulturerbe und ein geschichtsträchtiger Ort der Sklaverei, bekannt aus dem Buch und der Serie „Roots“.
  9. Strände an der Atlantikküste:
    • Kololi Beach & Senegambia Beach: Lebhafte Strände mit Bars, Restaurants und Musik.
    • Tanji Beach: Traditionelle Fischerdörfer mit einzigartigem Flair.
    • Gunjur & Sanyang („Paradise Beach“): Ruhigere Strände für Entspannung.

Kulinarische Highlights in Gambia

Die gambische Küche ist herzhaft und würzig mit afrikanischen, arabischen und europäischen Einflüssen.

  • Domoda: Erdnusseintopf mit Fleisch oder Fisch und Reis.
  • Benachin („Jollof Rice“): Reisgericht mit Gemüse und Fleisch, typisch für Westafrika.
  • Yassa: Hähnchen oder Fisch in einer würzigen Zitronen-Zwiebel-Soße.
  • Afra: Gegrilltes Fleisch mit scharfen Saucen, beliebt als Street Food.
  • Tapalapa: Ein knuspriges Brot, oft mit Bohnenpaste oder Fisch gefüllt.

Empfohlene Restaurants:

  • Scala Restaurant (Kololi): Exzellente Meeresfrüchte und internationale Küche.
  • Ngala Lodge Restaurant: Romantisches Dinner mit Meerblick.
  • Butcher’s Shop: Perfekt für Frühstück oder europäische Küche mit afrikanischem Touch.

Kulturelle Highlights & Veranstaltungen

  • Roots Festival: Ein kulturelles Fest zur Erinnerung an das Erbe der Sklaverei.
  • Tobaski (Eid al-Adha): Islamisches Opferfest, das in Gambia mit Feiern und Festessen begangen wird.
  • Gambian International Roots Homecoming Festival: Ein Event für die afrikanische Diaspora zur Erkundung ihrer Wurzeln.

Reisetipps für Gambia

  • Beste Reisezeit:
    • Trockenzeit (November–Mai): Perfekt für Strände, Safaris und Sightseeing.
    • Regenzeit (Juni–Oktober): Grüne Landschaften, aber hohe Luftfeuchtigkeit.
  • Sicherheit:
    • Gambia gilt als sicheres Reiseland, jedoch sollte man sich in abgelegenen Gebieten und nachts vorsichtig bewegen.
    • Taschendiebstahl kann in Touristenzentren vorkommen.
  • Gesundheit:
    • Malaria-Prophylaxe wird empfohlen.
    • Leitungswasser nicht trinken – abgefülltes Wasser verwenden.
  • Geld & Bezahlung:
    • Bargeld (Dalasi) wird bevorzugt, Kreditkarten sind nur in großen Hotels und Restaurants akzeptiert.
    • Geldautomaten gibt es in den Städten, aber es kann zu Engpässen kommen.
  • Kleidung & Verhalten:
    • In städtischen Gebieten ist leichte Sommerkleidung angebracht.
    • Gambia ist ein muslimisch geprägtes Land – respektvolle Kleidung (bedeckte Schultern/Knie) wird in Dörfern und religiösen Stätten empfohlen.

Gambia als Reiseziel – Natur, Kultur & Entspannung

Gambia ist ein Paradies für Individualreisende, die eine Mischung aus Abenteuer, Kultur und Entspannung suchen. Das Land überzeugt mit einer beeindruckenden Natur, gastfreundlichen Menschen und kilometerlangen Sandstränden.

Weitere Impressionen aus Gambia

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