Fuerteventura, eine der im Atlantischen Ozean gelegenen Kanarischen Inseln, ist auch unter ihrem Beinamen „Insel des ewigen Frühlings“ bekannt. Und das ist kein Wunder. Die Temperaturen sind auf Fuerteventura das ganze Jahr über mild. Dazu werden jährlich rund 300 Sonnentage gezählt. Damit lockt die Vulkaninsel eine Menge Badeurlauber an. Wer sich vor Ort allerdings nicht auch noch auf die ein oder andere Sightseeing-Tour, durch die zauberhaften und urigen Kleinstädte und Dörfer der Insel begibt, verpasst etwas.
Die Inselhauptstadt Puerto del Rosario
Puerto del Rosario ist eine zentral gelegene Hafenstadt, und mit etwa 41.000 Einwohnern die Hauptstadt der Insel Fuerteventura. Entlang der Hafenpromenade reihen sich interessant anzusehende Skulpturen und Kunstwerke aneinander. Den Stadtkern bilden weiß gekalkte traditionell kanarische Häuser. Hier pulsiert das Leben der Insel. Puerto del Rosario ist nicht nur das wirtschaftliche, sondern auch das kulturelle Zentrum Fuerteventuras.
In der Stadt finden sich einige sehenswerte Kirchen, wie die Iglesia de Nuestra Señora del Rosario oder die Iglesia Santo Domingo de Guzmán. Der berühmteste Einwohner der Insel war der Schriftsteller und Philosoph Miguel de Unamuno, der Romane, Lyrik und Reisebeschreibungen veröffentlichte. Ihm ist das Casa Museo Miguel de Unamuno gewidmet. Miguel de Unamuno stammte eigentlich vom spanischen Festland, wurde aber 1924 auf die Insel verbannt. Im Ecomuseo La Alcogida, das nur wenige Kilometer außerhalb Puerto del Rosarios zu finden ist, kann das traditionelle Landleben Fuerteventuras erkundet werden. Das Museum besteht aus insgesamt sieben Höfen, die in traditioneller Inselarchitektur aus Natursteinen der nächsten Umgebung errichtet wurden. In den Höfen ausgestellt sind landwirtschaftliche Geräte, Kunsthandwerk und Dinge des täglichen Bedarfs. Abends öffnen die Bars und Clubs in der Innenstadt Puerto del Rosarios ihre Tore, und ziehen Partygänger an. Wer es ruhiger mag genießt die malerischen Strände der Stadt, wie die Playa Chica, die direkt an den Hafen anschließt.
Im alten Fischerort Morro Jables
Besuch des Fischerortes Morro Jables gehört zu den Highlights eines jeden Fuerteventura-Urlaubs. Der Ort liegt ganz im Süden der Insel, auf der Halbinsel Jandia. Das ehemalige Fischerdorf liegt mitten am Atlantik, malerisch eingebettet zwischen zwei Felshügeln. Der Hafen des Ortes ist sehr belebt. Hier legen Fähren von, und nach, Las Palmas und Gran Canaria an. In der Mitte des Ortes erinnert eine Statue an Cirilo López Umpiérrez, der 1899 den Ort gründete. Bis in die 1970er Jahre hinein wirkte Morro Jables wie das Ende der Welt. Es gab im Dorf sehr wenig Komfort. Zum Beispiel gab es damals noch keine Telefonleitung. Wer Stille und Abgeschiedenheit sucht ist hier heute noch richtig. Alles in Morro Jables wirkt ein wenig aus der Zeit gefallen. Auf der angrenzenden Playa del Matorral können Besucher herrlich die Seele baumeln lassen, oder dem Wassersport frönen, bevor es abends frisch gefangenen Fisch in einem der kleinen Restaurants am Hafen gibt. Die Altstadt des Ortes wirkt verwunschen und lädt zu jeder Tageszeit zu einem romantischen Spaziergang ein.
Wasserabenteuer und Wüstenlandschaft in Corralejo
Wesentlich lebhafter geht es an der nördlichsten Spitze der Insel, in der rund 16.500 Einwohner zählenden Stadt Corralejo zu. Die Stadt ist wegen ihrer hohen Dichte an Clubs und Bars auf der ganzen Insel als Party-Hot-Spot bekannt. Die historische Altstadt wird außerdem gerne zum Shoppen besucht. Wer eine Pause vom geschäftigen Trubel braucht macht einen Abstecher zur geschützten Dünenlandschaft von El Jable, die nur einige hundert Meter vom Stadtkern entfernt liegt. Die Wanderdüne aus feinem, hellen Sand und Muschelkalk, bewegt sich fortwährend, und ist somit ein Naturschauspiel. Besonders zu empfehlen ist der Besuch während des Sonnenaufgangs oder des Sonnenuntergangs. Dann lassen sich hier besonders romantische Bilder schießen, die den Anschein erwecken mitten in einer Wüstenlandschaft zu sein. Wer neben Sand und Strandabenteuern ein richtiges Wasservergnügen herbeisehnt, sollte den Acua Water Park in Corralejo besuchen. Vor allem Kinder toben sich zwischen Wasserrutschen und Wassererlebnislandschaften gerne aus.
Betancuria – kanarische Geschichte satt
Das Dorf Betancuria hat noch nicht einmal 800 Einwohner, und auch keinen Seezugang. Trotzdem sollte der Ort während eines Fuerteventura-Roadtrips auf keinen Fall links liegen gelassen werden. Überall in dem kleinen Dorf blühen Blumen und Palmen. Die Vegetation ist hier sehr viel reicher als in vielen anderen Orten der als Wüsteninsel bekannten Insel. Die Häuser des Dorfes erstrahlen weiß mit terrakottafarbenen Dächern. Die kleinen Restaurants im Ort wirken rustikal: Tischdecken sucht man auf den zerkratzten Holztischen vergeblich. Serviert werden Bio-Produkte aus der Region, wie zum Beispiel gegrillter Ziegenkäse und Papas Arrugadas – also Kartoffeln – mit roter Mojo Soße. Betancuria wurde bereits 1404 gegründet. Im Heimatmuseum Casa Museo de Betancuria wird die Geschichte des traditionsreichen Dorfes noch einmal lebendig. Sehenswert sind darüber hinaus die bereits 1410 errichtetet Kirche Santa Maria de Betancuria und das Kunstmuseum Museo Arto Sacro. Mit der aus dem 17. Jahrhundert stammenden Nuestra Señora de la Peña verfügt Betancuria sogar über eine Wallfahrtskirche. Wer am Ortsrand einige Schritte in die Natur wandert, kann sich über herrliche Ausblicke auf Betancuria und die umliegende Gebirgslandschaft freuen.