Retba-See, Senegal
Der rosafarbene Retba-See, Bild: Vera Larina / shutterstock

Die Republik Senegal in Westafrika

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Zwischen dem Erbe des Sklavenhandels und atemberaubender Natur

Die Republik Senegal liegt in Westafrika und ist als Reiseland noch relativ unerschlossen. Sicherheitsbedenken brauchen Reisende, die das etwa 16,5 Millionen Einwohner zählende französischsprachige Land besuchen möchten jedoch nicht zu haben: Die Republik Senegal gilt als sicher für Touristen. Das nur etwa neun Flugstunden von Deutschland entfernte afrikanische Land lockt neben Traumstränden auch mit kontrastreichen Landschaften. Es finden sich sowohl Wüstenabschnitte als auch fruchtbare Ebenen, zum Beispiel im Nationalpark Delta du Saloum.

Die Hauptstadt Dakar ist ein absolutes Erlebnis und auf Grund der geringen Zeitverschiebung von nur einer Stunde eignet sich die Republik Senegal auch für einen Kurzurlaub. Das für die Einreise benötigte Visum wird direkt bei Einreise am Flughafen ausgestellt – allerdings wird für die Einreise ein Reisepass benötigt, der eine Gültigkeit von noch mindestens sechs Monaten hat. Das Nationalgericht der Senegalesen nennt sich Thiéboudienne, und das sollte man in jedem Fall einmal probiert haben. Bei Thiéboudienne handelt es sich um um ein Fischgericht, das mit vielfach gewürztem Reise, Karotten und Tomaten serviert wird. Wer keinen Fisch mag wählt die Fleischvariante und bestellt statt Thiéboudienne eine ähnliche Speise namens Ceebu Yapp. Beide Gerichte werden oft noch durch weitere frisch zubereitete Gemüsesorten ergänzt.

Die beste Reisezeit und praktische Tipps

Wer die Republik Senegal bereisen möchte sollte schon ein wenig Wärme aushalten können, denn sommerlich ist es dort eigentlich das ganze Jahr über. Jedoch empfiehlt es sich in den Monaten Oktober bis Juli anzureisen, denn so umgeht man die Regenzeit im Senegal. Die Temperaturen betragen dann zwischen 25 und 32 Grad bei zehn bis zwölf Sonnenstunden pro Tag. Vor einer Reise sollte man sich über die empfohlenen Schutzimpfungen für Westafrika informieren. Malaria und Hepatitis A gelten in der Republik Senegal als weit verbreitet. Besser schützt man sich also durch eine Impfung. Das gilt auch für Tollwut und Typhus. Weiterhin ist die Bevölkerung der Republik Senegal zu mehr als 90 Prozent muslimischen Glaubens weshalb man sich mit dem entsprechenden Verhaltenskodex vertraut machen sollte. Die Bevölkerung der Republik Senegal ist aus europäischer Perspektive gesehen weitgehend arm. Einige Dinge, wie etwa Tickets für den öffentlichen Nahverkehr, sind für Europäer deshalb unglaublich günstig. Allerdings haben Unterkünfte eines gewissen Standards einen nicht ganz so günstigen Preis. Mitzunehmen ist in jedem Fall Bargeld, Euro oder US Dollar, das vor Ort getauscht werden kann. Für den Euro gilt in allen Wechselstuben und Banken ein festgelegter Wechselkurs. Kreditkarten werden nur an wenigen Orten, meist in der Hauptstadt Dakar, akzeptiert.

Die Hauptstadt Dakar und die Geschichte des Sklavenhandels

Dakar, Senegal
Dakar, die Hauptstadt der Republik Senegal, Bild: Wynian / shutterstock

Dakar ist die Hauptstadt der Republik Senegal, und konkurriert mit rund 1.135.000 Einwohnern auch gleichzeitig mit der benachbarten Stadt Pikine um den Titel der größten Stadt des Landes. Mal liegt hierbei Dakar vorne, bei anderen Zählungen Pikine. Dakar ist seit jeher eine Hafenstadt, denn die Metropole liegt direkt am Atlantik. Besichtigen sollte man in Dakar unbedingt das Monument de la Renaissance africaine. Diese überaus erhabene Bronzestatue, die eine Familie darstellt, die aus einem Vulkan emporkommt, misst nicht weniger als 50 Meter und wird nachts in unterschiedlichen Farbgebungen beleuchtet. Im Inneren der Statue befindet sich ein Fahrstuhl, die einen auf eine Aussichtsplattform transportiert, die am Kopf des männlichen Familienoberhauptes angebracht ist. Vor Dakar liegt die ehemalige Sklaveninsel Gorée.

Man sagt, dass der in Afrika betriebene Sklavenhandel der Europäer sehr stark über Gorée abgewickelt wurde, weshalb dieser Ort von höchstem historischen Interesse ist. Seit 1978 gehört Gorée auf Grund dessen auch dem UNESCO Weltkulturerbe an. Zwischen Dakar und Gorée verkehren etwa zehn Mal täglich Fähren, die Besucher auf die autofreie Insel bringen. Auf Gorée gab es vom 15. bis zum 19. Jahrhundert den größten Sklavenmarkt in Westafrika. Das Museum Maison des esclaves, also Sklavenhaus, informiert über die Geschichte der Insel und sollte am besten im Rahmen einer Führung besucht werden. Die kleine Insel selbst ist sehr malerisch und besticht durch enge Gässchen und eine mediterran wirkende Architektur. Badeurlauber zieht es in den Norden Dakars, denn hier befinden sich die schönsten Strände der Hauptstadt. Mit Palmen und türkis-blauem Meer vor dem feinkörnigen Sandstrand wirken sie karibisch.

Senegal ganz ursprünglich: Ein Ausflug auf den Fischmarkt von Mbour

Goree, Senegal
Luftblick auf die Insel Goree, Bild: Curioso.Photography / shutterstock

An der Petite Côte lässt sich westafrikanischer Fischeralltag live erleben. Die 80 Kilometer von Dakar entfernte und 600.000 Einwohner zählende Stadt Mbour wirkt immer wuselig und belebt. Hier ließen sich einst die französischen Kolonialherren nieder. Schon damals war die Stadt ein Zentrum des Fischfangs, denn die Region an der Petite Côte gilt als eine der fischreichsten Regionen der Welt. Man beobachtet hier den ganzen Tag über Fischer wie sie von ihren bunt angemalten Booten die Netze auswerfen und körbeweise Fische an Land bringen. Verkauft wird die Ware in Fischhallen direkt vor Ort.

Reiche Naturerlebnisse im Senegal

Im Süden lockt der Nationalpark Delta du Saloum. Die Mangrovenhaine des Nationalparks haben etwas Paradiesisches an sich, Hektik und Trubel sind hier fern. Durch den Park schlängeln sich die Flüsse Saloum und Sine und sorgen für wuchernde Flora. Wer sich eher mit Wüstenlandschaften vertraut machen möchte reist Richtung Norden zur Désert de Lompoul. Tierfreunde treffen sich zur Safari im Niokolo Koba Nationalpark und begeben sich dort mit Löwen sowie Antilopen, Büffeln und Wildhunden auf Tuchfühlung.