• Menu
  • Menu
Orang Utan
Ein freilebender Orang-Utan in Indonesien, Bild: Petr Klabal / shutterstock

Ein Zeichen setzen – der Schutz der Orang-Utans geht uns alle an

Auf malaiisch bedeutet Orang-Utan „Waldmensch“ – eine treffende Bezeichnung für die orangefarbenen Zottelfelltiere von Indonesien. Kaum ein Tier ist uns so ähnlich wie die klugen Menschenaffen. Es sind die Denker des Dschungels und die größten auf Bäumen lebenden Tiere. Sie benutzen selbst hergestellte Werkzeuge, sie küssen sich und sie kümmern sich liebevoll um ihren Nachwuchs. Und: Sie sind extrem bedroht!

Einer dramatischen Entwicklung geschuldet, entstand ein überwältigendes Projekt: Viele verantwortungsvolle Menschen, Benni Over, der wohl beste Freund der Waldmenschen und „Henry rettet den Regenwald“ geben Hoffnung und appellieren an die Vernunft des Menschen.

Wenn der Regenwald stirbt, dann stirbt auch der Orang-Utan!

In der freien Wildbahn leben Orang-Utans weltweit nur auf den indonesischen Inseln Sumatra und Borneo. In den vergangenen Jahren entstanden auf den Inseln unzählige Palmölplantagen. Man raubt den Tieren ihren Lebensraum. Die bittere Bilanz: Orang-Utans sind gefährdet und vom Aussterben bedroht. Für den Regenwald haben die Orang-Utans eine wichtige Rolle. Beruhend auf ihrer Futterauswahl und dem anschließenden Ausscheiden sorgen sie für den Fortbestand gesunder Wälder. Diese Wälder produzieren das Oxygen, welches die Welt in Zeiten des Klimawandels so dringend benötigt. Durch die Zerstörung des Regenwaldes werden die Menschenaffen verdrängt und verbannt. Oft verhungern sie auf der Suche nach Futter. Etwa 54.000 Tiere sind auf Borneo stark gefährdet.

Eine unvergessliche Begegnung

Menschenaffen sind intelligent, das ist längst kein Geheimnis mehr. Forscher stellen fest: Wenn Orang-Utans nicht gerade Bilder malen, üben sie Sprechen oder ahmen menschliche Geräusche nach.

Sie sehen gerade einen Platzhalterinhalt von YouTube. Um auf den eigentlichen Inhalt zuzugreifen, klicken Sie auf die Schaltfläche unten. Bitte beachten Sie, dass dabei Daten an Drittanbieter weitergegeben werden.

Mehr Informationen

Es gibt unzählige wunderbare Erfahrungen mit den roten Zotteltieren. Dabei ist es ein Privileg, die Tiere aus nächster Nähe zu beobachten. Für einen kurzen Moment – einem Orang-Utan ganz nah: Behäbig kuschelt sich ein massiger Patriarch an einen Baumstamm, als wäre es sein Sofa. Daneben sitzt der Teenager, betont gelangweilt, den Kopf auf dem Arm gestützt. Jedoch bewacht er von seinem Ast sein Umfeld mit wachen Augen. Ein Freund des Teenagers macht sich indes groß und streckt die Brust heraus. Clever: Er verweilt in dieser Haltung, bis die Guides ihm ein Stück Melone überlassen. Unweit klaut das kleine Orang-Utan Kind mit flauschigen Haaren seiner Mutter die Banane und fängt sich für diese Frechheit gleich eine ein. Jedes dieser Tiere hat eine eigene Persönlichkeit. Ein Blick in die tiefbraunen Augen wirkt unglaublich vertraut. In einer Welt ohne Gitterstäbe und Zäune, in großer Ruhe, empfinden Menschen und Tier offensichtlich eine tiefe Verbundenheit. Eine flüchtige Berührung fühlt sich wie ein kleines Wunder an. Orang-Utans sind einfach menschlich.

Einerseits diese wunderbare Begegnung, andererseits die dramatische Entwicklung: Der Lebensraum der Menschenaffen wird immer enger. Viele Tiere fielen bereits der Säge oder dem Feuer zum Opfer. Auch das ist beunruhigend: Auf Borneo sind Orang-Utans streng geschützt. Dennoch sitzen sie oft in engen Käfigen, verängstigt und eingesperrt – gefangen von Wilderern. Es ist ein trauriger Anblick, der sich oft den Polizisten und Wildhütern bietet. Verantwortungslose Menschen bieten die Menschenaffen für umgerechnet 250 Euro zum Kauf an.

Es ist an der Zeit – Zeit für eine Veränderung!

Benni Over
Die einjährige Mona auf dem Schoss von Bennis, Bild: Klaus Over

Es liegt mir sehr am Herzen, an dieser Stelle über Benni Over und sein großartiges Orang-Utan-Projekt zu berichten. Seine Mission ist Aufklärung!

Benni Over aus Rheinland-Pfalz ist der wohl beste Freund unserer roten Brüder in Indonesien„>Indonesien.

Und dann gibt es „Henry“, den kleinen Orang-Utan, der schlimme Alpträume hat. In seinen Träumen werden bedrückende Erfahrungen präsent. Verzweifelt sucht Henry nach seiner Mutter und findet sie schließlich reglos auf dem Boden. ‚Als er aufwacht, streichelt ihm seine Ersatzmutter Mary sanft über den Kopf. Mary begleitet in einem Camp verwaiste Menschenaffen. Es fällt ihr schwer, die immer wiederkehrende Frage von Henry zu beantworten: „Warum werden unsere Mamas getötet“?

Benni Over Orang-Utan
Neugierig wird Benni von Orang-Utan-Junge Boy beschnuppert, Bild: Klaus Over

Henry ist der kleine Orang-Utan, ersonnen von Benni Over, dem Menschen mit dem wahrscheinlich größten Herz für die rothaarigen Waldmenschen. Auf 34 bunt gestalteten Seiten durchläuft seine Figur (Henry) viele Stationen, die traurig stimmen, zum Nachdenken anregen und zugleich betroffen machen. Mit Spannung verfolgen die Leser diese Reise. Henry kann es nicht fassen: Menschen holzen den Regenwald ab, um Palmölplantagen anzulegen. Er erfährt, dass vielen Tieren die Behausung genommen wurde, dass man sie einfach tötet oder als Haustiere hält. Der Lebensraum der liebenswerten Tiere schwindet zusehends. Es ist an der Zeit etwas zu tun. Schließlich trifft Henry den Papst, die Bundeskanzlerin, den Präsidenten der USA und nicht zuletzt den Dalai Lama. Die berühmtesten Leute der Welt nehmen einen wichtigen Platz im Projekt ein.

Henry retten den Regenwald
Das Bilderbuch „Henry rettet den Regenwald“
kann über den Papierfresserchens MTM-Verlag, den Buchhandel oder Amazon bezogen werden, ISBN: 978-3-86196-673-9

Als Motto steht auf der Rückseite des Buchumschlags: “Eine Bewegung muss in Gang kommen“. Für jemanden, der seit einigen Jahren nur noch die Finger bewegen kann, ist das keine einfach Sache. Der heute 28-jährige Benni Over ist an Muskelschwund (DMD) erkrankt und sitzt seit seinem 10. Lebensjahr im Rollstuhl. Zudem erlitt er im Dezember 2016 einen Herzstillstand. Nach einem lebensrettenden Luftröhrenschnitt wird er überwiegend von einer Maschine beatmet. Trotz seiner begrenzten Ressourcen und Handicaps setzt er sich mit ganzer Kraft für die rothaarigen Waldmenschen ein. Von den Organisationen vor Ort wurde er zum „Botschafter für Orang-Utans“ benannt. Begleitet wird er dabei stets von seinem Vater, der das Projekt umfänglich und ebenfalls mit großer Leidenschaft unterstützt.

Das liegt Benni Over besonders am Herzen

Die Tatsache, dass die Gewinnung von Palmöl Leben tötet, beruht auf unseren Gaumenfreuden. Lebewesen verlieren ihr Zuhause – Orang-Utans sterben. Das Fatale: Die Nachfrage nach Palmöl steigt.

Benni Over sendet einen Appell an die Menschen und erhofft sich ein Umdenken im Konsumverhalten. Sie mögen beim Kauf darauf achten, was in den Lebensmitteln steckt. Der Konsument hat die Macht das Angebot durch Nachfrage zu gestalten.

 Im Rollstuhl zu den Orang-Utans
Christina Schott – Im Rollstuhl zu den Orang-Utans kann über den Verlag, Buchhandel oder Amazon bezogen werden, ISBN: 978-3-86196-760-6

Das Abenteuer nimmt seinen Lauf. Trotz seiner Krankheit tourt Benni Over durch Deutschland. Er ist ein beliebter Gast an den Schulen. Der Spannungsbogen steigt, wenn er in Kindergärten und öffentlichen Einrichtungen über die Palmöl-Industrie, den Regenwald und vor allem über das Leben der Orang-Utans berichtet. Es ist seine Mission und diese verfolgt er mit einer bewundernswerten Kraft. Literarische Unterstützung erfährt Benni Over durch die in Indonesien„>Indonesien lebende deutsche Journalistin, Christina Schott. Mit ihrem Reise- und Sachbuch „Im Rollstuhl zu den Orang-Utans“ wendet sie sich an Jugendliche, Eltern und Lehrkräfte.

Es sollte unser aller Anliegen sein, das Projekt von Benni Over zu unterstützen.

Dabei lohnt ein Blick auf http://bildungsblogs.net/wp/henry-regenwald/, und es lohnt ein Umdenken, insofern man nicht bereits die Verantwortung zu tragen weiß.

Die Geschichte von Henry, der zu einem kräftigen Orang-Utan-Mann heranwächst, berührt und lässt hoffen.

Ein großer Dank geht an Benni Over, der sich so wunderbar für die reizenden Zotteltiere einsetzt, die doch so viel mit uns Menschen gemein haben.