Direkt im Herzen Frankreichs, südlich der Hauptstadt Paris, entfaltet sich die Region Centre-Val de Loire. Sie bietet auch dank der Loire, ihren Ufern mitsamt Schlössern und der sie umgebenden natürlichen Region ein attraktives Kontrastprogramm zur französischen Hauptstadt. Orléans, Tours, Chartres – historische Städte gibt es auch hier in ausgeprägter Zahl, was für eine Region sorgt, die sich an verschiedenste touristische Zielgruppen richtet. Und mitten im Zentrum verläuft die Loire mit ihren verzaubernden Schlössern – vom prachtvollen Renaissanceschloss Chambord bei Blois über das historische Wasserschloss Chenonceau bis zu den majestätischen Gemäuern des Schlosses Villandry bei Tours. Romantisches Urlaubsflair verbreitet sich so an den markanten Ufern des Loiretals. Hervorragende Gründe, zum Centre-Val de Loire zu reisen.
Orléans, Tours und co. – Besuchenswerte Ballungsräume der Region
Im Centre-Val de Loire breiten sich keine Millionenstädte aus, die Nähe zu Paris unterstreicht jedoch die zentrale Lage der Region. Zu den bevölkerungsreichsten Städten zählen Tours mit etwa 135.000 Einwohnern, Orléans mit seinen knapp 115.000 Bewohnern, sowie Bourges (ca. 65.000) und Blois (etwa 45.000). Das szenisch gelegene Loiretal und die schönen ländlichen Regionen drumherum sind das natürliche Highlight der Region. Mit Tours und Orléans entfalten sich hier zugleich bedeutende historische Städte. Beide liegen im Herzen der Region und werden von der Loire durchflossen, was Besuchern eine komfortable Ausflugsroute entlang des Flusstals ermöglicht.
Tours an der Loire wurde bereits in der Antike durch die keltischen Turonen besiedelt, in der heutigen Stadtregion existierte bereits in römischer Zeit eine Siedlung namens Caesarodunum, der Cäsarenhügel. Im Herzen der Stadt lassen sich zahlreiche historische Bauten entdecken, die an die lange Geschichte von Tours erinnern. Zu den prachtvollsten Bauwerken gehört die gotische Kathedrale von Tours, die im frühen 13. Jahrhundert entstand. Die Stadt an der Loire ist bekannt für ihre Museen – darunter das Musée de beaux-arts de Tours mit Gemälden vom Spätmittelalter bis zur Gegenwart. Bekannt auch für sein Weinanbaugebiet, gehört Orléans zu den wichtigsten Städten der Region. Eng verknüpft mit prominenter Historie von den Merowingern bis zu Jeanne d’Arc, warten im heutigen Zentrum zahlreiche historische Bauten. Von der Kathedrale von Orléans über das Musée de Beaux-Arts bis zu Grünflächen wie dem Parc floral de la Source – Orléans liefert beste Gründe für eine touristische Einkehr.
Die romantischen Schlösser des Centre-Val de Loire
Fällt der Name Leonardo da Vinci, dann erwachen vor allem Assoziationen mit der florentinischen Renaissance. Kunst- und Geschichtsfans wissen jedoch, dass der weltberühmte Schöpfer der Mona Lisa in den letzten Jahren seines Lebens in einem Loireschloss im Centre-Val de Loire verbrachte. Nicht einmal einen Kilometer vom Loireschloss Amboise entfernt, liegt die historische Prachtresidenz Schloss Le Clos Lucé, ein Highlight der Region. Dieses auch, weil hier Leonardo im frühen 16. Jahrhundert mit drei seiner Werke – Anna selbdritt (1503–1519), Johannes der Täufer (1513-1516) sowie die weltberühmte Mona Lisa (1503-1506) für seine letzte Schaffensperiode einkehrte.
Das Loiretal des Centre-Val de Loire ist voll solcher historischer Prachtschlösser. Wie erwähnt: Nur etwa 500 Meter von Leonardos einstiger Unterkunft ruht das gigantische Schloss Amboise, das zu den historischen Monumenten des Loiretals in der gleichnamigen Stadt zählt. Ganz oben auf der Liste der berühmtesten Schlösser der Region befindet sich das Schloss Chambord, dass im 16. Jahrhundert als Jagdschloss für König Franz I. entstand – und heute vielen mit seiner prachtvollen Renaissancearchitektur als vielleicht schönstes der Loireschlösser gilt. Im örtlichen Loiretal ruht auch das Wasserschloss Chenonceau, das zu den schönsten und eindrucksvollsten Wasserschlössen der Welt gehört.
Hunderttausende Touristen zieht es jährlich allein zu dieser Anlage, welche auch dank der einflussreichen historischen Besitzerinnen wie der Herzogin Diane de Poitiers und der französischen Königin Katharina von Medici den Spitznamen Château des Dames – Schloss der Damen – erhielt. Bei Tours wartet, nicht weniger interessant, das Schloss Villandry, das zu den späten Bauwerken der Renaissance an der Loire zählt. Auffällig sind vor allem die prachtvollen historischen Zier- und Gemüsegärten, welche für ein besonderes ästhetisches Flair sorgen und unterstreichen: Das Centre-Val de Loire ist ein Paradies für jene, die sich für historische Schlösser Frankreichs interessieren.
Natur, Historie und Kulinarik im Centre-Val de Loire
Einst existierten im heutigen Centre-Val de Loire die drei historischen Landschaftsregionen Orléanais, Berry und Touraine. Entsprechend heterogen präsentiert sich die Kultur der Region, die zahlreiche touristische Facetten vorzuweisen hat. Lange nur unter dem Namen Centre bekannt, ist das Centre-Val de Loire erst seit 2015 unter der gegenwärtigen Bezeichnung offiziell anerkannt. Das schöne Loiretal prägt die Natur der Region, die für ihren Mix aus begrünten Flusslandschaften und historischer Architektur beste Gründe für ein touristisches Verweilen liefert. Denn das Loiretal gehört ohne Zweifel zu den schönsten Naturlandschaften Frankreichs – nicht umsonst wurde es im Jahr 2000 mit seinen Kulturlandschaften zum UNESCO-Weltkuturerbe. Von historischen Gartenanlagen über szenische Wanderrouten zu den Schlössern – langweilige Urlaubsreisen sind hier kaum zu erwarten. Dafür sorgen auch die kulinarischen Highlights der Region. Entlang des Flusstals entfalten sich zahlreiche Weinberge, die eine exquisite Weinregion beherbergen – mit Weinen von Trauben wie Cabernet Sauvignon oder Pinot Noir. Frisches Gemüse, Pilze und Fleisch von regionalem Wild: Die Küche des Loiretals präsentiert sich so naturnah wie die örtliche Geographie. Sightseeing, Wandertouren, Radtouren oder kulinarische Touren – das Centre-Val de Loire verspricht so einen naturnahen Kultururlaub im Herzen Frankreichs.