Der legendäre Roadtrip entlang der Westküste der USA ist schon lange kein Geheimtipp mehr. Jährlich begeben sich Millionen von Menschen auf dieses einzigartige Abenteuer. Kein Wunder! Kalifornien lockt mit ganzjährig milden Temperaturen, traumhaften Stränden und Highways mit atemberaubenden Panoramen entlang der Pazifikküste. Wer glaubt, dass das schon alles ist, der irrt! Denn neben den großen Tourismusmetropolen Los Angeles und San Francisco hat Kalifornien noch ein Ass im Ärmel: Santa Catalina Island.
Der Auftakt
Die beschauliche Insel Santa Catalina, aus dem Spanischen abgeleitet die „Heilige Katharina“, liegt ungefähr ein bis zwei Stunden vom kalifornischen Festland entfernt und ist nur per Überfahrt mit der Fähre oder dem Boot zu erreichen. Diese legen von den Häfen der Küstenorte San Pedro, Long Beach oder Newport Beach ab. Die Dauer der Überfahrt richtet sich nach der Wahl des Verkehrsmittels. Man hat hier die Wahl zwischen der normalen Fähre oder dem Schnellboot. Wer aber bereits auf der Überfahrt die Chance auf ein unvergessliches Naturschauspiel haben möchte, sollte die Augen offen halten. Oft kann man während der Überfahrt nämlich Delfine oder Wale beobachten, die auch gern einmal etwas neugierig sind und näher kommen. Man sollte daher immer die Kamera bereit halten, denn vielleicht bekommt man mit etwas Glück einen der Meeressäuger vor die Linse.
Catalina Island – Wohin zuerst?
Der ideale Ausgangspunkt um die Insel zu erkunden ist das Städtchen Avalon. Hier leben auch die meisten der knapp 4000 Inselbewohner. Avalon erhielt seinen Namen aufgrund der heute weltbekannten Sage zu König Artus und den Rittern der Tafelrunde. Vermutlich hängt die Namensgebung damit zusammen, dass Archäologen in den zwanziger und dreißiger Jahren von menschlichen Skeletten berichteten, die sie bei Ausgrabungen auf der Insel gefunden haben wollen. Diese sollen angeblich Reste blonden Haares enthalten haben und ungewöhnlich groß gewesen sein. Auch König Artus soll, sofern er denn existierte, für damalige Verhältnisse eine überdurchschnittliche Körpergröße von über zwei Metern gehabt haben.
Heute ist Avalon eher ein ruhiger Erholungsort. Zudem ist es der einzige Ort auf der Insel, der für Touristen uneingeschränkt zugänglich ist. Für den Rest der Insel gelten einige Regeln zum Schutz und Erhalt der Natur. Wer auch daheim sorgsam mit seiner Umgebung umgeht hat also auf Santa Catalina einen schönen erholsamen Urlaub vor sich.
Avalon selbst ist ein Küstenstädtchen, das mit dem Catalina Island Museum und dem Catalina Casino punkten kann. Letzteres befindet sich in einem Gebäude des typischen Artdeco Stils und beherbergt einen runden Ballsaal, der noch aus den Dreißigern stammt. Ein großes Stück Geschichte also! Im selben Gebäude befindet sich auch ein Kino, welches damals als Theater genutzt wurde. Entlang der Küste finden sich wiederum zahlreiche Geschäfte und Restaurants. Nach einem ausgiebigen Souvenirshopping kann man in den Restaurants beispielsweise frischen Fisch und ein Glas Wein genießen. Den wunderschönen Sonnenuntergang über dem Meer gibt es gratis.
Natur pur!
Wer genug von Städtetrips hat, sollte unbedingt den Rest der Insel erkunden. Hier kann man beispielsweise Bisons in freier Wildbahn sehen und hat die Chance, den immer seltener werdenden Weißkopfseeadler zu entdecken – das amerikanische Wappentier. Für ihn wurde auf der Insel ein eigenes Naturschutzgebiet eingerichtet. Am besten erkundet man die Natur zu Fuß im Rahmen ausgedehnter Wanderungen oder mittels Radtour. Da für diese beiden Aktivitäten gegebenenfalls vorab Genehmigungen eingeholt werden müssen, sollte man sich vor Aufbruch in örtlichen Tourismuscentern oder einfach an der Rezeption seines Hotels informieren. Echten Wasserratten wurden eingangs schon die Walsichtungen ans Herz gelegt. Wer es jedoch etwas abenteuerlicher mag und gern selbst auf Tuchfühlung gehen möchte, für den bieten sich zahlreiche Ausflugsmöglichkeiten Richtung Meer an. So kann man während einer Fahrt mit dem Glasbodenboot beeindruckende Riffs und versunkene Schiffswracks beobachten. Gerade für die kleinen Gäste ein unvergessliches Erlebnis! Wer die Unterwasserwelt zum Anfassen haben möchte, der kann im klaren Wasser vor der Küste Santa Catalinas schnorcheln oder tauchen gehen. Die Sichtverhältnisse sind großartig und die Begegnungen mit bunten Fischschwärmen garantiert unvergesslich.
Und was ist mit ein wenig Action?
Auch die Aktivurlauber kommen hier auf ihre Kosten. So werden beispielsweise Jeep- oder Safari-Touren über die Insel oder auch Kajaktouren angeboten. Außerdem gibt es auch spezielle Angelausflüge.
Catalina Island – Von A nach B
Wie eingangs bereits beschrieben, legen verschiedene, teilweise private, Naturschutzorganisationen sehr viel Wert auf den Erhalt der Inselstruktur und der Natur. So sind normale Autos nur bis zu einer Obergrenze von ca. 700 Stück auf der Insel erlaubt. Es existieren daher denkbar lange Wartelisten zwecks Neuzulassungen bei der örtlichen KFZ-Behörde. Nichtsdestotrotz hat man auch auf Santa Catalina absolut ebenbürtige Alternativen gefunden. Dass die Insel nur über Wasser erreichbar ist, entlastet den Verkehr auf der Insel hinsichtlich des Tourismus bereits enorm. Außerdem gelten die Einschränkungen nur für Autos, die eine Gesamtlänge von drei Metern überschreiten. Autos, wie zum Beispiel der Zweisitzer Smart ForTwo oder der Mini Cooper, begegnen einem auf der Insel daher sehr häufig. Ansonsten findet die Fortbewegung größtenteils mit elektrischen Golf-Cars statt. Um ins Zentrum der Insel zu gelangen, gibt es auch einen Bus. Zudem verkehren zwischen den einzelnen Orten auf der Insel auch spezielle Wassertaxis. Man muss sich also keine Sorgen machen, dass einem hier etwas entgeht. Santa Catalina Island ist sich seiner Schönheit durchaus bewusst und möchte diese auch zeigen.
Übernachtung auf Catalina Island
Neben den typischen Hotels gibt es auf Santa Catalina Island auch einige Zelt- und Campingplätze. Wer also der Natur besonders nah sein möchte oder auch einmal in den Genuss vom Schlafen unter freiem Sternenhimmel kommen möchte, ist hier genau richtig.