Land der Wüsten, Regenwälder und Gebirge. Und Rekorde. Bolivien beherbergt gleichzeitig die höchstgelegene Stadt, die gefährlichste Straße und die größte Salzwüste der Welt.
Besonderheiten Boliviens
Bolivien gilt gemeinsam mit Peru als das Land, in dem sich die indigenen Gruppen und ihre Kultur am besten erhalten haben. Über die Hälfte der Bevölkerung gehören indigenen Völkern an. Dies macht sich auch während der zahlreichen Feste bemerkbar, denn obwohl diese meist einen christlichen Hintergrund aufweisen, sind sie noch immer von alten Ritualen und Zeremonien geprägt.
Auch in der Kunst der Bolivianer hat sich viel aus ihrer Hochkultur und auch der Kolonialzeit durchgesetzt. Tanz und Musik sind wie in allen südamerikanischen Ländern wichtige Teile des Lebens.
Sehenswürdigkeiten in Bolivien
La Paz: Stadt über den Wolken
La Paz ist mit 3200 Höhenmetern die höchstgelegene Stadt der Welt. Sie beherbergt den Regierungssitz Boliviens, ist jedoch höchstens inoffiziell als dessen Hauptstadt zu bezeichnen. Der volle Name der Stadt lautet Nuestra Señora de La Paz, was „Unsere Liebe Frau des Friedens“ bedeutet: Eine Erinnerung an den Sieg im Unabhängigkeitskrieg gegen Spanien.
Beeindruckend wächst die Stadt über das Tal hinaus rund 1000 Meter auf die Bergränder hinauf.
Vor allem die zentralen Plätze, wie der Plaza Murillo oder der Plaza de San Francisco weisen schönste Kolonialbauten auf und liegen in angenehmer Nähe zu einigen der zahlreichen Museen, die die Stadt zu bieten hat.
Zahlreiche Märkte prägen das Bild der Stadt und an jeder Ecke stehen Verkaufsstände. Der Hexenmarkt ist eine besonders skurrile Attraktion. Dort werden neben mysteriösen Elixieren und Pulvern auch Schlangen und Glücksbringer in Form von Lamaföten feilgeboten.
Der Madidi-Nationalpark: Paradies für Tiere
Zwischen den Anden und dem Amazonas liegt der Madidi Nationalpark. Rund 20.000 km² umschließt das Gebiet und reicht damit von den kalten Regionen der Anden bis zum Amazonasregenwald. Er ist eine der artenreichsten Regionen der Welt und beherbergt 11 Prozent aller bekannten Vogelarten. Außerdem ist er die Heimat des Titi-Affen, der allein in diesem Gebiet anzutreffen ist. Er ist Wohnraum für mehr bedrohte Arten als irgendein anderer Nationalpark der Welt. Zu ihnen zählen beispielsweise der Jaguar, der Brillenbär, die Salzkatze und der Puma.
Die starken Regenfälle zwischen November und März machen viele Wege unpassierbar. Ein Besuch ist von Juni bis Oktober besonders zu empfehlen.
Touren erfolgen entweder zu Fuß oder per Boot und währenddessen werden Reisende über die Nutzung von Pflanzen und Früchten aufgeklärt. Wer eine Reise in den Nationalpark plant, sollte sich mindestens drei Tage dafür Zeit nehmen.
Der Titicacasee: Geteilter See
Während der größere Teil des Lago Titicaca auf der peruanischen Seite liegt, gehören die Isla del Sol und die Isla de la Luna zum Staatsgebiet von Bolivien. Der Legende nach soll die Isla del Sol die Geburtsstätte der Inka sein. Dementsprechend viele Inkabauten finden sich auch auf beiden Inseln.
Salar de Uyuni: Größte Salzwüste der Erde
Die Salar de Uyuni ist nicht nur die größte, sondern auch die höchstgelegene Salzwüste der Welt. Die Salzschicht ist bis zu 30 Meter dick und verbirgt die letzten Überreste des prähistorischen Salzsees Uyuni.
Die dort angebotenen Touren bringen Reisende meist auch zum Palacio de Sal – ein ehemaliges Hotel, erbaut aus etwa einer Million Salzblöcke.
Tiwanaku: Machu Picchu Boliviens
Einst erbaut von den Aymara gehört die Ruinenstätte Tiwanakus seit dem Jahr 2000 zum UNESCO Weltkulturerbe. Das ehemalig spirituelle Zentrum ist neben Machu Picchu die bedeutendste Stätte Südamerikas und sollte von Kulturinteressierten bei einem Besuch Boliviens keinesfalls ausgelassen werden.
El Camino de la Muerte: Straße des Todes
Lange Zeit galt sie als die gefährlichste Straße der Welt und noch bis vor kurzem wurde sie von Autos und Lastkraftwagen befahren. Heute gibt es für große Gefährte jedoch eine Alternative und die Straße dient nur noch den Radfahrern.
Ihren Namen verdient sie den steilen Hängen zu beiden Seiten. Die schmale und kurvenreiche Straße ist weder von Leitplanken, noch anderweitig geschützt. Häufige Erdrutsche, Steinschläge und die schlammige Fahrbahn erhöhen das Risiko zusätzlich.
Wer sich traut, kann die Straße des Todes heute mit dem Mountainbike abfahren. Dabei sei allerdings Vorsicht geboten.
Canyon von Tupiza: Eine Filmkulisse
Die Kleinstadt Tupiza ist umgeben von beeindruckenden Canyons, die Westernfilmen schon öfter als Schauplatz dienten. Der Ort kann zu Fuß, im Jeep oder sogar zu Pferd besucht werden.
Die Spezialitäten von Bolivien
Die Küche des Landes ist sehr nahrhaft, aber eher einfach. Dennoch lohnt sich ein Besuch in den landestypischen Restaurants oder ein Einkauf an einem der Straßenstände.
Mit der Höhe nimmt auch die Schärfe der Gerichte zu und kann mitunter einen gefährlichen Grad erreichen. Meist werden Gewürze und Soßen jedoch extra auf den Tisch gestellt und so sind die meisten Gerichte unbedenklich.
Oftmals bestehen das Essen aus Mais oder Kartoffeln, welche in den verschiedensten Sorten und Variationen vorkommen. Diese Gemüse wurden schon von den Inkas angebaut und haben sich in der Küche fortgesetzt.
Ein Beispiel sind die Humintas. Dieser Snack wird warm serviert und besteht aus einer Mais- und Käsemasse, umwickelt mit einem Maisblatt.
Wer interessiert genug ist, sollte sich auch die Zeit nehmen bolivianische Getränke ausfindig zu machen, da deren Säfte, Biere und Weine durchaus mit westlichen Importprodukten mithalten können. Hierbei ist Api eine echte Beliebtheit. Das süße Heißgetränk aus Mais steht an vielen Marktständen zum Verkauf.
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