„Os Oche“ wie die Aachener ihre Großstadt im tiefsten Westen Deutschlands nennen, ist eine ganz besondere Stadt. Aachens Stärke liegt nämlich nicht in der Anzahl der Sehenswürdigkeiten, sondern in der Vielfalt und Relevanz dieser. Hier ist für jeden etwas dabei, sodass selbst bunt gemischte Reisegruppen rundherum glücklich sind, wenn sie ein paar Tage in Aachen verbringen. Ein paar Tage oder ein Wochenende sollte man sich auf jeden Fall Zeit nehmen, um unsere Lieblingsstadt zu entdecken.
Ganz oben auf der Liste der Sehenswürdigkeiten – und übrigens auch auf der Liste der UNESCO-Weltkulturerbestätten – steht natürlich der Aachener Dom. Inmitten des historischen Altstadtzentrums bildet er im Ensemble mit dem Rathaus Aachens geschichtliches Herz. Die Marienkirche wurde von Kaiser Karl gebaut, denn auch sein Lieblingsort war unser Aachen. Angelockt von den heißen Quellen, baute er hier seine Kaiserpfalz und regierte sein Reich von hier aus – Aachens Anfänge als international bedeutende Metropole.
Im Laufe der Zeit wurde die einstige Marienkirche durch verschiedene Anbauten der jeweiligen Epochen erweitert, sodass heute allein ein Besuch des Domes eine ganze Zeitreise durch die Geschichte Europas darstellt. Durchschreitet man die Eingangshalle, gelangt man direkt in das achteckige Herzstück der Kathedrale und verliert sich sofort in den vielen Details, die auf zugegebenermaßen vergleichsweise geringer Gebäudefläche auf einen einwirken. Was das anbelangt, ist der Dom eben wie die Stadt an sich.
Feiern konnten die Aachener damals wie heute. Während sich das Nachtleben heute vor allem auf der oberen Pontstraße, zu Füßen eines der beiden verbliebenen Stadttore, abspielt, bildete damals die Kaiserpfalz das Zentrum des Trubels. In der Marienkirche wurden die Könige gekrönt und in der gegenüberliegenden Königshalle wurde mächtig gefeiert.
Dort wo die Königshalle stand, steht heute das Aachener Rathaus. Seine mächtige, mit zahlreichen Figuren versehene Fassade erhebt sich über dem Marktplatz und bietet eine beeindruckende Kulisse. Der große Krönungssaal nimmt das erste Stockwerk des mächtigen Gebäudes vollständig ein und wird heutzutage noch für bedeutsame Feiern, wie beispielsweise die Verleihung des Karlspreises an hochrangige Politiker aus aller Welt, genutzt.
Dom und Rathaus können auf eigene Faust oder auch im Rahmen von Führungen besichtigt werden.
Wer nach der Besichtigung der historischen Sehenswürdigkeiten den Drang nach einem Mittagessen verspürt, findet entlang der Altstadtsträßchen und auf den zahlreichen Plätzen sicherlich etwas, um dieses Bedürfnis zu stillen. Dabei stellt sich einzig und allein die Frage, ob man sich in der großen Auswahl zwischen Aachener Brauhäusern, Restaurants aller erdenklichen Nationalitäten oder Filialen internationaler Ketten für ein Lokal entscheiden kann.
Nach erfolgter Stärkung können dann die weiteren Sehenswürdigkeiten der Altstadt entdeckt werden. Da wäre zum Beispiel noch der große Elisenbrunnen. Er ist eine der wenigen Stellen in der Altstadt, an der man dem Thermalwasser, welches Aachen in seinen Anfängen berühmt und beliebt gemacht hat, noch nahekommen kann. Feine Näschen sollten ihm aber vielleicht besser nicht zu nah kommen, denn der Geruch des Wassers ist mitunter gewöhnungsbedürftig. Im Westflügel des Elisenbrunnens ist übrigens die Aachener Touristeninformation untergebracht, welche 2021 ein ganz neues Erscheinungsbild bekommen hat. Hier beraten unsere Experten unsere Gäste persönlich, verkaufen Tickets für die hier startenden Stadtführungen oder statten Entdecker mit Stadtplänen und Insidertipps aus.
Wer seinen Ausflug in die Geschichte Aachens in aller Ruhe vervollständigen möchte, ist im Centre Charlemagne, dem neuen Stadtmuseum am Katschhof, genau zwischen Dom und Rathaus, bestens aufgehoben. Hier kann man sich auf die Spuren von fünftausend Jahren Aachener Stadtgeschichte begeben und kommt dabei an den Karolingern, Karl dem Großen und dem modernen Aachen entlang.
Wie bereits angemerkt – mit einem Tag kommt man in Aachen nicht aus. Wer genug in den Ursprüngen Aachens geforscht hat oder dem Trubel im Zentrum entfliehen möchte, der findet in Aachen überall in nächster Nähe ein grünes Refugium. Im Norden liegt zum Beispiel der Lousberg, mit einem fantastischen Ausblick auf die Stadt von der einen Seite, oder den Pferdelandschaftspark in der Soers, hinter den Tribünen des CHIO Aachen – Weltfest des Pferdesports, auf der anderen Seite. Für diesen Ausblick eignen sich besonders die Hängematten auf der Lousberg-Terrasse. Für den Ausblick auf die Stadt sollte man den Aussichtspunkt am Obelisken wählen.
Ausflug zum Dreiländerpunkt
Im Westen liegt der Dreiländerpunkt als beliebtes Ausflugsziel für Familien und internationale Reisegruppen. Von einem Land ins andere hüpfen und zurück, ganz nach Lust und Laune, so wird hier die Idee Europas erfahrbar. Abgerundet wird das Erlebnis durch Gastronomieangebote, Spielplätze, Aussichtstürme und einen direkten Anschluss an das grenzübergreifende Naherholungsgebiet Aachener Wald, welches den Süden der Stadt umschließt und von den Aachenern liebevoll „Öcher Bösch“ genannt wird. Fährt man noch weiter Richtung Süden, mit dem Auto, dem Schnellbus oder dem Fahrrad auf der Vennbahn-Route, gelangt man in die nahegelegene Eifel mit ihrem Nationalpark und Stauseen.
Im Stadtgebiet bietet sich der Aachener Tierpark als Attraktion für Familien mit Kindern an. Das liebevoll gestaltete Areal mit See, Entdeckerbauernhof und Streichelgehege erfreut Gäste jeder Altersklasse und komplettiert Aachens Internationalität auch im Bezug auf die Tierwelt.
Wen es dann jedoch wieder in die Innenstadt zurückzieht, der entdeckt auch dort viele schöne Ecken. Vielleicht beim Bummeln durch die zahlreichen Boutiquen und Lädchen des individuellen Einzelhandels rund um Dom und Rathaus oder in einer der zahlreichen Filialen internationaler Kaufhäuser. Vielleicht aber auch beim Bestaunen der Jugendstilfassaden im hippen Frankenberger Viertel oder der Villen im Südviertel.
Sind die Füße platt gelaufen, findet sich hinter jeder Ecke ein kleinerer oder größerer Platz mit Sitzgelegenheiten und netten Begegnungen mit waschechten Öchern oder Menschen aus aller Welt, welche zum Studieren, Arbeiten oder selbst als Touristen in Aachen sind. Besonders beliebt sind der Hof in der Altstadt mit seinem mediterranen Flair, oder auch die Rathaustreppen auf dem Katschhof, welche an Sommerabenden und mit mitgebrachter Selbstverpflegung zum place to be in der Altstadt werden. Wer hier den Tag ausklingen lässt, ist direkt am richtigen Ort, um in das Aachener Nachtleben mit seinen Bars, Kneipen und Discotheken durchzustarten und erst am frühen Morgen in sein Hotelbett zu fallen.
Wer sich dann am nächsten Tag mit Bildung beschäftigen möchte bzw. kann, sollte sich das neue, moderne Aachen anschauen, welches dabei ist, im selben Maße in die Geschichte einzugehen wie zu seinen Anfangszeiten unter Kaiser Karl. Überall im Stadtgebiet befinden sich Gebäude der Aachener Hochschulen, welche allesamt für Fortschritt und Entdeckergeist bekannt sind. Hier werden die Technologien und Ideen für Morgen entwickelt, erforscht und umgesetzt. Beispielhaft dafür stehen das Universitätsviertel im Nordwesten der Stadt, der neu entstehende Campus Melaten und das futuristische, mit seiner baulichen Erscheinungsform polarisierende, aber für seine hohe medizinische Expertise bekannte Universitätsklinikum. Diese Standorte und die Menschen, die Tag für Tag dort ihre Köpfe zum Rauchen und ihre Hände zum Schaffen bringen, vervollständigen das Bild von Aachen als eine vielseitige, lebendige Innovationsmetropole mit hoher Bedeutsamkeit über alle Epochen hinweg, welche eine hohe Aufenthaltsqualität für ihre Gäste bietet.