Lanzarote, die nordöstliche der acht bewohnten kanarischen Inseln, liegt im Atlantik westlich der Küste von Marokko. Mit ihren vulkanischen Landschaften, tollen Stränden und einer beispiellosen Architektur hat sie eine große Anziehungskraft. Alles begann mit der Herausbildung eines kilometerlangen Stollens, der einst vor 3000 bis 5000 Jahren durch den Ausbruch des Vulkans Volcán de la Corona entstand. Die strömenden Lavamassen bildeten eine sich erhärtende Kruste, während unterhalb der oberen Schicht glühende Ströme weiter bis ins Meer flossen und dort erstarrten. So bildete sich ein etwa 7 Kilometer langer Lavatunnel heraus, der am Fuß des Monte Corona beginnt, über die Küste verläuft und sich noch bis weit unter Wasser fortsetzt. Dazu entstand das Lavafeld Malpaís de la Corona, inmitten dessen mit der Vulkanhöhle Cueva de los Verdes und den Lavagrotten Jameos del Agua zwei der attraktivsten Sehenswürdigkeiten der Insel liegen.
Die unwirkliche Höhlenlandschaft Cueva de los Verdes
Cueva de los Verdes ist ein bis zu zwei Kilometer langer Abschnitt des Stollens, der nur im Rahmen von Führungen besichtigt werden kann. Durch eine große Einsturzöffnung gelangen Besucher 50 Meter ins Erdinnere hinab. Dort erwartet sie eine von Jesús del Carmen Soto Morales effektvoll beleuchtete, fantastische Szenerie. Getragen von sphärischen Klängen können sie die unwirkliche Welt bewundern. Am tiefsten Punkt der Höhle werden manchmal Konzerte veranstaltet, da wegen der Luftkammern in den Lavawänden kein Echo entsteht. Der Saal bietet fast 1000 Besuchern Platz und ist für seine einzigartige Atmosphäre bekannt. Eines der beeindruckendsten Attribute sind die schimmernden Farben. Die angestrahlten Wände schillern bunt in weiß, rot, gelb und schwarz. Der Zusatz „de los Verdes“ bezieht sich nicht auf den spanischen Ausdruck „Verde“ für die Farbe Grün, sondern rührt von dem Namen der Familie her, in deren Eigentum die Höhle einst war. An der Decke ist zu erkennen, wie sich aus dem Magma beim Erkalten Tropfsteine gebildet haben. Bizarre Felsformationen erinnern an groteske Wesen. Einige von ihnen tragen vielsagende Namen, die eng mit der Geschichte der Höhle verwoben sind. Während des 16. und 17. Jahrhunderts diente sie der Bevölkerung als Zufluchtsort bei Piratenangriffen und starken Unwettern. Während einer der Führungen berichten Guides Wissenswertes über Legenden und Geschichten im Zusammenhang mit der Höhle, sowie über ihre geologische Entwicklung. Gegen Ende ist eine Überraschung eingeplant.
Hinweis: Onlinetickets für die geführten Touren sind unter www.cactlanzarote.com erhältlich. Ebenso können Sie unter diesem Link weitere Informationen wie Öffnungszeiten oder Termine für Konzerte einholen.
Anfahrt Cueva de los Verde
Die Cueva de los Verdes liegt an der Landstraße LZ-204 (abgehend von LZ-1). Der öffentliche Bus (Linie 9) hält an der Hauptstraße LZ-1. Von dort aus zweigt eine Asphaltpiste in Richtung Küste ab, wo sich ein großer Parkplatz befindet.
Jameos del Agua: Kultur und Natur in Perfektion
Eng verwandt mit der Cueva de los Verdes ist die künstlerisch gestaltete Grotte Jameos del Agua, die zu demselben vulkanischen Komplex gehört. Die Decke der Kruste der vulkanischen Röhre ist an bestimmten Stellen eingebrochen. Die einheimische Bezeichnung für diese Einbrüche lautet „Jameos“. Über eine breite Lavatreppe gelangt der Besucher durch den Jameo Chico zum Restaurant im Innenraum. Von dort aus kann man einen Blick auf einen See werfen, in dem eine sehr seltene blinde Albino-Krebsart (Munidopsis polymorpha) heimisch ist. Das Gewässer ist gleichzeitig der Einstieg in den Túnel de la Atlántida, der 1,5 Kilometer unter Wasser weiterführt. Der Jameo Grande führt zu einem mit Palmen bestandenen karibisch wirkenden Pool, an dessen Ende sich ein Auditorium aus Basaltgestein befindet, in dem oft Konzerte stattfinden. Zurück am Pool gelangt man über die Wendeltreppe zu einer Galerie mit Schautafeln.