Da das Smartphone allgegenwärtig ist, hat es auf Urlaubsreisen die System- oder Spiegelreflexkamera für normale Urlauber weitgehend verdrängt. Dennoch gelingt es leider selten, die Motive vor Ort mit der gewünschten Lebendigkeit und Präzision einzufangen. Wir zeigen fünf Tipps, die dabei helfen, Urlaubsfotos in einem neuen Licht erstrahlen zu lassen.
Tipp 1: die passende Software
Je nach Smartphone fällt die Software für die Einstellungen der Kamera mehr oder weniger umfangreich aus. Falls möglich, sollten unter anderem die folgenden Einstellungen getroffen werden:
- Standardmäßig nehmen die meisten Smartphones Bilder im JPG-Format auf. Dies reduziert zwar die Dateigröße, aber JPGs sind immer mit Verlusteffekten behaftet. Der Wechsel in den RAW-Modus garantiert, dass die Bilder ohne Komprimierung aufgenommen werden (was auch vorteilhaft für die Nachbearbeitung ist).
- Eine höhere Auflösung sorgt potenziell dafür, dass Details auf dem Foto besser sichtbar sind. Nützlich ist dies bei Motiven mit vielen kleinen Elementen – etwa einem Baum mit unzähligen Blüten. Die Aktivierung der höchsten Auflösung sollte, sofern notwendig, unbedingt erfolgen.
- Die meisten Anwendungen für die Aufnahme von Fotos erlauben die Einblendung von horizontalen und/oder vertikalen Hilfslinien. Dies hilft beispielsweise dabei, ein Foto exakt am Horizont auszurichten oder ein Gebäude ohne Seitenneigung aufzunehmen.
Viele weitere Tipps können das Erlebnis noch verbessern: Auf einen Blitz sollte verzichtet werden, wenn nicht unbedingt notwendig. Außerdem sollte der ISO-Wert in der Software immer so niedrig wie möglich ausgesucht werden. Zu hohe ISO-Werte fügen ein markantes Bildrauschen hinzu, das gerade bei Dunkelheit schlecht aussieht.
Tipp 2: Bildstabilisator
Ältere und moderne Smartphones zeigen große Unterschiede im Handling. Bei der Aufnahme eines Fotos ist die Vorschau auf dem Display bei manchen Modellen sehr ruhig, bei anderen hingegen sehr wackelig. Dies liegt an der Integration eines optischen oder elektronischen Bildstabilisators im Smartphone. Optische Modelle sind klassischerweise überlegen, die elektronischen Varianten konnten jedoch in den letzten Jahren stark aufholen.
Der Bildstabilisator gleicht die Bewegungen aus, die Menschen verursachen. Dies können schnelle Bewegungen sein, etwa beim Laufen, aber auch ruhige, kleine Bewegungen, die vielleicht vom Atmen erzeugt werden. Ein Bildstabilisator ist daher extrem gut geeignet, wenn bewegliche Motive eingefangen werden sollen und man sich selbst ebenfalls in Bewegung befindet.
Wer im Urlaub beispielsweise einen belebten Strand fotografieren möchte, ein vor Ort besuchtes Sportevent oder ähnliche Ereignisse, sollte ein Smartphone mit Bildstabilisator vorziehen. Er sorgt dafür, dass selbst in ständiger, fließender Bewegung ruhige Bilder entstehen, die die Motive gut einfangen. Dies wirkt sich nebenbei auch überaus positiv auf aufgenommene Videos aus.
Tipp 3: Stativ
Dies betrifft Personen mit einem hohen Anspruch an die Stabilität ihrer Fotos. Stative mit Smartphonehalterungen verankern die kleinen Geräte genauso fest wie etwa eine DSLM oder DSLR. Dies macht absolut ruhige Fotos möglich und bringt viele Vorteile (Link: https://feiersun.de/5-gruende-warum-du-mit-einem-stativ-bessere-bilder-machen-kannst). Selbst bei sehr ruhigen Händen kann es schwierig sein, das Foto absolut frei von Bewegungsunschärfe zu schießen. Viele Reisestative sind relativ leicht und sie lassen sich zusammenfalten oder -klappen. Damit ist die Mitnahme im Urlaub kein Problem.
High-End-Smartphones, die mit einem optischen Zoom ausgestattet sind, profitieren noch deutlicher. Bei einem hohen Zoomfaktor ist es für Menschen unmöglich, das Gerät stillzuhalten. Selbst kleinste Bewegungen reichen aufgrund des hohen Zooms aus, um die Vorschau auf dem Display hin und her springen zu lassen. Ein Stativ bringt die notwendige Ruhe, um auch weiter entfernte Motive absolut perfekt einzufangen.
Dieser Vorteil wächst, je weiter die Motive entfernt sind – wie etwa scheue Tiere, die aus großer Distanz eingefangen werden sollen.
Tipp 4: Bildbearbeitung
Wirklich herausstechende Urlaubsfotos im Internet sind praktisch nie unbearbeitet. Gleichzeitig fällt es schwierig, die mit einem Smartphone geschossenen Bilder direkt auf diesem Gerät zu bearbeiten. Mit folgenden Mängeln ist zu rechnen:
- Kleines Display, daher schwierige Präzisionsarbeit
- Eingeschränkte Leistung selbst auf High-End-Modellen
- App-Angebot relativ eingeschränkt
- Volle Wirkung des Bildes für Menschen schwer zu erfassen
Besser ist es, mindestens ein Notebook oder noch besser einen Desktop-PC zu verwenden. Alternativ reicht auch der Anschluss eines Notebooks an einen großen Monitor. Auf 27 Zoll und mehr und mit 4K-Auflösung lassen sich Bilder deutlich besser bearbeiten. Auf Wunsch kann jeder Pixel einzeln verändert werden – und selbst aufwendige Arbeiten, die über Zuschnitt und Horizontbegradigung hinausgehen, nehmen deutlich weniger Rechenzeit in Anspruch.
Außerdem ist das Bild auf einem großen Display wesentlich besser in seiner Gesamtheit zu erfassen. Scrolling, um Details unter die Lupe zu nehmen, entfällt. Unter Windows und macOS haben Fotobegeisterte außerdem eine gigantische Sammlung aus hochwertigen Anwendungen für die Bildbearbeitung. Spezielle Geräte für ambitionierte Fotografen verbessern das Erlebnis noch, aber sie sind sehr teuer in der Anschaffung.
Tipp 5: Nachtfotografie
Aufgrund der relativ kleinen Sensoren in Smartphones haben diese Probleme, genug Licht bei mangelnden Lichtverhältnissen einzufangen – also bei Dämmerung, Nacht oder in geschlossenen Räumen. Einige Tipps helfen:
- Die Aktivierung des HDR-Modus kann den Kontrast auf den Fotos einerseits verbessern. Andererseits haben HDR-Fotos aber häufig einen leicht „übernatürlichen“ Touch. Jeder muss selbst entscheiden, ob dieser Look gewünscht ist oder nicht.
- Die Verschlusszeit sollte verlängert werden. Tagsüber reicht ein kurzer Schnappschuss aus. Bei Nacht sollten dem Smartphone einige Sekunden gegeben werden, um genug Licht einzufangen. So werden selbst dunkle Straßen (fast) taghell beleuchtet. Auch hier ist ein Stativ Gold wert.
Manche Smartphones sind außerdem mit besonderen Nachtmodi ausgestattet. Das sind immer kleine Softwaretricks, die manchmal gut funktionieren und manchmal nicht. Unser Tipp: einfach ausprobieren!