Wangerooge ist die östlichste und zusammen mit Baltrum kleinste der sieben ostfriesischen Inseln. Der Tourismus bildet die Haupteinnahme auf der autofreien und familienfreundlichen Insel. Historisch ist die Insel Teil des friesischen Jeverlands, wird aber allgemeinsprachlich zur Urlaubsregion Ostfriesland gerechnet. Der kilometerlange Sandstrand und das Wattenmeer bestimmen den Charakter der Insel. Entlang der Strandpromenade finden sich zahlreiche Hotels und Kureinrichtungen. Dazu gehört auch ein Meerwasser-Hallenbad. Als markanter Treffpunkt auf Wangerooge fungiert das Café Pudding auf einer Düne. Die Form von Wangerooge wird häufig mit der eines Seepferdchens verglichen.
Geographie, Landschaften, Flora und Fauna
An den Strand schließen sich die Dünen und Deiche an. Zudem prägen Salzwiesen und Marschen weite Teile der Nordseeinsel. Eine Lagune in den Salzwiesen hat sich zu einer Brut- und Raststätte für Seevögel entwickelt. Das Watt war früher noch flacher als heute und es führte ein Fuß- und Wagenpfad vom Festland hinüber nach Wangerooge. Bombentrichter aus den Weltkriegen stellen zusätzlich Kleinbiotope dar. Ganz Wangerooge gehört zum Nationalpark Niedersächsisches Wattenmeer und ist streng geschützt. Die Flora auf Wangerooge zeichnet sich durch eine erhebliche Artenarmut aus, erst gezielte Aufforstungen brachten kleinere Wald- und Buschgebiete mit Weiden, Pappeln und Kartoffelrosen mit sich. Die Fauna dagegen ist sehr artenreich. Viele Vogelarten fühlen sich auf Wangerooge heimisch, Zugvögel nutzen es als Zwischenstation. Bemerkenswert ist auch die Vielfalt an Schmetterlingsarten auf der Insel. Die Sandbänke im Wattenmeer nutzen Seehunde und Kegelrobben zum Sonnen.
Sehenswürdigkeiten auf Wangerooge
Der Alte Leuchtturm
Als lebendiges Denkmal der Inselgeschichte und Seefahrt thront der Alte Leuchtturm über dem Hauptort von Wangerooge. Er wies bis zum Jahr 1969 Schiffen in Richtung Wilhelmshaven und Bremerhaven zuverlässig den Weg. Erst dann wurde er durch den neuen Leuchtturm ersetzt. Vor Wangerooge kreuzen sich mehrere bedeutende Schifffahrtswege. Heute beherbergt der Alte Leuchtturm ein kleines Museum zur Inselgeschichte. Und sogar geheiratet werden kann hier. Leuchttürme gibt es auf Wangerooge jedoch schon seit dem Jahr 1600, nachdem eine verheerende Sturmflut über die Insel hereinbrach.
Der Westturm
Ein weiteres markantes Monument ragt mit dem Westturm in den Himmel von Wangerooge. Er wird heute als Jugendherberge genutzt. Er ist die Nachbildung eines früheren Turms, welcher als Sichtzeichen diente, jedoch während der schweren Sturmflut im Jahr 1855 zerstört wurde, bei der die Insel Wangerooge in drei Teile zerrissen wurde.
Das Nationalpark-Haus Rosenhaus
Das Haus steht ganz im Zeichen des Wattenmeers. Im Inneren gibt es ein kleines Aquarium und einige interaktive Stationen sowie einen Filmraum. Höhepunkt dürfte aber das präsentierte Pottwal-Skelett sein. Teilnehmer des Freiwilligen ökologischen Jahres beantworten gerne Fragen der Besucher und führen sie herum. Mehr Informationen finden Sie auf der Internetseite.
Öffnungszeiten:
vom 16. März bis zum 31. Oktober:
Mo Ruhetag
Di. – Fr.: 9:00 – 13:00 Uhr und 14:00 – 18:00 Uhr
Sa., So. und an Feiertagen: 10:00 – 12:00 Uhr und 14:00 – 17:00 Uhr
vom 1. November bis zum 15. März:
Mo Ruhetag
Di. – Fr.: 10:00 – 13:00 Uhr und 15:00 – 17:00 Uhr
Sa., So. und an Feiertagen: 14:00 – 17:00 Uhr
Über die Weihnachtsfeiertage (24.-26. Dezember) ist das Nationalpark-Haus geschlossen.
Das Inselkino „Insellichtspiele“
Ein Kino darf auf Wangerooge natürlich auch nicht fehlen. Es ist quasi direkt gegenüber vom zentralen Café Pudding im Hotel Hanken zu finden und bietet Platz für 100 Zuschauer. Geöffnet ist das Kino in den Sommermonaten und bei Schietwetter eine tolle Alternative für Groß und Klein. Bis zu vier Vorstellungen werden täglich gezeigt.
Natur pur im Westen von Wangerooge
Durch diesen Teil der von Wangerooge fährt auch die Inselbahn. Hier erstrecken sich weite Salzwiesen, die vielen Vogelarten als Zufluchtsort dienen. Bei einer Wanderung oder Radtour durch dieses Gebiet in Richtung Westturm lädt unterwegs der Kiosk „Bei Klausi“ zu einer Rast bei Kaffee und Kuchen ein. Für die Kleinen stehen verschiedene Süßigkeiten bereit.
Freizeitangebote auf Wangerooge
Freizeit, Spiel und Sport werden auf Wangerooge ganz groß geschrieben. In erster Linie spielt sich das Leben am langen Sandstrand ab, doch genauso sorgen ein Dünenspielplatz, eine Indoor-Sandkiste und das Kinderspielhaus Sockenland für reichlich Spaß. Bei schlechtem Wasser ist ein Besuch im Meerwasser-Hallenbad angesagt. Schließlich hat man auf Wangerooge sogar die Möglichkeit im Strandkorb zu übernachten und inmitten von Sand, Meeressrauschen und Möwengeschrei aufzuwachen.
Wellness und Gesundheit
Das Meerwasser-Erlebnisbad mit dem Gesundheitszentrum Oase sorgt dafür, dass Wangerooge gerade auch bei Wellness und Kur die Nase weit vorne hat. Thalasso-Anwendungen, wohltuende Massagen und physiotherapeutische Behandlungen gibt es für jede Altersklasse. Hinzu kommen Klima- und Bewegungstherapien, Schwimmkurse, aber auch sportliche Angebote wie Aqua-Jogging und Wassergymnastik. Nach dem Training verspricht die Saunalandschaft Ruhe, Entspannung und eine lockere Muskulatur. Geysire und zwei Hot-Whirlpools ergänzen das vielseitige Wellnessangebot.
Nützliche Urlaubsinformationen
- Wangerooge ist mit der Fähre vom Hafen Harlesiel in einer tideabhängigen Verbindung mehrmals täglich erreichbar. Weiter geht es vom Fährhafen mit der Inselbahn in den gleichnamigen Hauptort. Mit dem Fährticket erhält man gleichzeitig die Wangerooge-Card, die zugleich als Kurkarte und Eintrittskarte zu diversen Veranstaltungen auf der Insel fungiert. Wer es eiliger hat, nimmt das Flugzeug, das in fünf Minuten Flugzeit Wangerooge ebenfalls von Harlesiel ansteuert.
- Strandkörbe können in der Kurverwaltung oder vorab online reserviert werden. Für Tagesgäste passiert die Vermietung direkt am Hauptstrand.
- Für Hunde gibt es am Oststrand einen begrenzten Bereich, ansonsten müssen diese an der Leine geführt werden und dürfen den Nationalpark Wattenmeer keinesfalls betreten.
Schließlich sollten Wattwanderungen nur unter fachkundiger Führung gestartet werden, da es sonst vorkommen kann, dass man sich zeitlich verschätzt oder durch andere Unwägbarkeiten plötzlich von der Flut überrascht wird und damit Lebensgefahr besteht.