Saint Tropez an der Côte d`Azur – Lieblingsort der Reichen und Schönen

Blick auf St. Tropez
Blick auf St. Tropez, Bild: photosmatic / shutterstock

Wer den Namen Saint Tropez hört, denkt unwillkürlich an die glamourösen 50er Jahre, an Curd Jürgens, Gunter Sachs und Brigitte Bardot sowie exklusive Beach- und Nachtklubs. Nur relativ wenige „Normalbürger“ gönnen sich einen längeren Urlaub in dieser 4000 Einwohner Gemeinde an der französischen Riviera, wo die Reichen und Superreichen entweder Villen besitzen oder mit ihren Megayachten anlegen. Für einen Kurztrip oder Tagesausflug ist dieses teure Pflaster mit seinen meist durch Luxusautos verstopften Straßen allerdings mit Sicherheit ein unvergessliches Erlebnis.

Saint Tropez – gestern und heute

Der kleine Ort Saint Tropez war ursprünglich ein Fischerdorf mit landwirtschaftlich genutztem Hinterland. An die Vergangenheit erinnert noch das alte Viertel La Ponche mit dem gleichnamigen Hotel, in dem sich seinerzeit die einheimischen Männer trafen, um das Ende des zweiten Weltkrieges zu feiern. Später entwickelte sich das Haus zu einem Künstlertreffpunkt und die Stars der 50er und 60er Jahre stiegen hier ab. Als Filmkulisse mit Sonne, Meer und Strand wurde St. Tropez weltberühmt und zieht seitdem Mitglieder des Jetsets und solche, die es gerne werden möchten, an.

Auch die Klamaukfilme mit dem cholerischen Gendarmen, der von Louis de Funės verkörpert wurde, trugen dazu bei, dass sich St. Tropez nach 1970 zu einem der europäischen Prominenten-Hotspot entwickelte. Die Polizeiwache aus diesen Filmen ist heute ein Museum mit Exponaten und Requisiten der Leinwanderfolge und eine der Sehenswürdigkeiten mit den meisten Besuchern in St. Tropez.

Bereits Ende des 19. Jahrhunderts ließen sich hier Maler wie Henri Matisse und Pierre Bonnard nieder, die vom Licht in St. Tropez begeistert waren und sich von dieser Idylle am Mittelmeer inspirieren ließen. Kunstinteressierte Touristen sollten unbedingt das Musée de l´Annonciade besuchen, welches nur wenige Schritte vom Hafen entfernt liegt. In dieser ehemaligen Kapelle werden hauptsächlich Bilder von Künstlern ausstellt, die damals hier lebten und die Landschaft rund um St. Tropez zum Motiv haben.

Was kann man in Saint Tropez unternehmen?

Yachten St. Tropez
Luxusjachten im Hafen von St. Tropez, Bild: NAPA / shutterstock

Ein Bummel durch die engen, kopfstein-gepflasterten Gassen gehört für alle Touristen zu einem Besuch in St. Tropez dazu. Auf der Place aux Herbes findet jeden Morgen ein Fischmarkt statt, wo sich Einheimische und Ferienhausbesitzer mit frischen Meeresfrüchten eindecken. Wer nach St. Tropez kommt, sollte auf jeden Fall darauf vorbereitet sein, dass das Preisniveau in Restaurants und Geschäften auf ein wohlhabendes Publikum zugeschnitten ist. Auch das Angebot der Boutiquen und Läden richtet sich nicht unbedingt an Käufer mit einem schmalen Urlaubsbudget. Trotzdem lohnt sich ein Spaziergang durch die charmante Altstadt mit ihren pastellfarbenen Häusern. Die Kirche Notre-Dame-de L`Assomption de Saint Tropez stammt aus dem 16. Jahrhundert und besitzt einen auffälligen Turm, der weithin sichtbar und das Wahrzeichen der Stadt ist.

Über dem Ort thront die sechseckige Zitadelle, die 1592 zu Verteidigungszwecken errichtet wurde. Die Anlage wurde zwar im Laufe der Zeit mehrmals zerstört, aber nie von den Feinden eingenommen. Heute beherbergt die ehemalige Festung ein Museum zur Schifffahrtsgeschichte und der Aufstieg lohnt sich schon alleine wegen des fantastischen Blickes auf die Stadt und das Mittelmeer. Wer sich für Friedhöfe begeistert, sollte unbedingt den Cimetiėre Marin besuchen, der etwas unterhalb der Zitadelle liegt und als einer der schönsten in ganz Frankreich gilt.

Die meistbesuchte Attraktion von St. Tropez ist aber wohl der große Yachthafen, wo neben normalen Segelbooten nicht selten auch die teuersten Luxusyachten der Milliardäre anlegen. Wenn die Sonne scheint, ein laues Lüftchen bläst und der Duft der Exklusivität über die Stege und Anleger weht, ist das Flanieren durch den Hafen mit der maritimen Atmosphäre für jeden Besucher ein absolutes Vergnügen. Besonders zur Zeit des Sonnenunterganges ist der Yachthafen Treffpunkt für Romantiker und Fotografen.

Der Strand von Saint Tropez

Baie de Pampelonne, St. Tropez
Baie de Pampelonne, Bild: EA Photography / shutterstock

Einen nicht unerheblichen Anteil an der Entwicklung der Stadt zum mondänen Sommertreffpunkt der Reichen und Schönen aus der ganzen Welt hat natürlich der traumhafte Sandstrand Baie de Pampelonne, der sich über eine Länge von 4,5 km erstreckt. Hier befindet sich auch das wohl berühmteste Strandlokal der Welt, der „Le Club 55“, zu dem bis heute nur ein schmaler Pfad durch ein kleines Bambuswäldchen führt. Obwohl der größere Abschnitt des Strandes eigentlich zur Nachbargemeinde Ramatuelle gehört, wird er in der Regel als Strand von St. Tropez bezeichnet. Das Wasser ist hier für jeden Schwimmer und Spaziergänger frei zugänglich und nur der hintere Strandteil ist häufig in Privatbesitz und Teil der ausgedehnten Villengärten, die die Küste säumen. Die wunderschöne Mittelmeerlandschaft wird hier hauptsächlich von Pinienwäldern und Weinbergen geprägt.

Anreise nach St. Tropez

Rund 15 km südwestlich der Stadt gibt es den kleinen Flughafen, La Mole, der hauptsächlich von Privatfliegern genutzt wird. Die meisten Besucher, die nicht mit ihrem eigenen Jet anreisen, landen auf dem internationalen Flughafen von Nizza, der sich 105 km von Saint Tropez entfernt befindet. Wer es sich leisten kann, nutzt von dort aus den Helikopter Shuttle – andere Gäste kommen per Bus, Mietwagen oder Taxi nach St. Tropez.

Wer auch einmal dort Urlaub machen möchte, wo die High Society relaxt, sollte das nötige Kleingeld mitbringen. Er wird von der Lebensart in St. Tropez und der Schönheit der Gegend mit Sicherheit begeistert sein.