Rhode Island – der kleinste Bundesstaat mit einer großen Geschichte

Claiborne Pell Newport Bridge, Rhode Island
Claiborne Pell Newport Brücke, Bild: JJM Photography / shutterstock

In Rhode Island ist manches verwirrend. Das beginnt schon bei dem Namen, denn der kleinste Bundesstaat der USA ist keineswegs eine Insel. Vielmehr ist dies eine Halbinsel vor der Haustür New Yorks. Doch in dieser Region wurde amerikanische Geschichte geschrieben, und sie ist noch immer die Heimstätte der Highsociety. Rhode Island ist kaum größer als das Saarland, doch offiziell darf sich dieser Bundesstaat mit einem etwas üppigeren Namen zieren: “State of Rhode Island and Prividence Plantations”. Die Amerikaner haben dieser schönen Gegend wegen ihrer geografischen Winzigkeit eine andere Bezeichnung gegeben: “Little Rhody”.

Prächtige Villen und grüne Wälder

Ein Leben in Luxus ist hier seit Generationen so etwas wie eine Selbstverständlichkeit. Schon im 19. Jahrhundert war Rhode Island ein bevorzugtes Ziel der amerikanischen Oberschicht. Und noch immer zeugen die prächtigen Villen – vor allem in Newport – vom Glanz früherer Tage. Hier entstanden die Sommerresidenzen, die ihre Besitzer in einem Anflug von Understatement als “Cottages” bezeichneten. In Wirklichkeit ähnelten diese Villen eher Palästen europäischer Prägung. Dies alles bewegte sich zu den Glanzzeiten dieses Bundesstaates im Miniaturformat in einer maritimen Atmosphäre, denn wo die grünen Wälder der Halbinsel endeten, breitet sich der Atlantik aus.

Eine Mixtur aus Musik und Feuer

Providence, Hauptstadt von Rhode Island
Providence – Hauptstadt von Rhode Island, Bild: Sean Pavone / shutterstock

In Rhode Island lebten schon immer Menschen, die sich des politischen Einflusses dieses Bundesstaates auf die Politik der Vereinigten Staaten bewusst waren. Daran hat sich bis in die Gegenwart kaum etwas geändert, denn die beiden Abgeordneten von Rhode Island haben ihren Sitz im Repräsentantenhaus, und die vier Wahlmänner haben die Chance, Weltpolitik zu schreiben, denn ihre Stimmen könnten darüber entscheiden, wer als Präsident der USA ins Weiße Haus einzieht. Dies ist ein kleines Paradies mit einer großen Geschichte. Die “Slater Mill” in der idyllischen Kleinstadt Pawtucket gilt als Wiege der industriellen Revolution in Amerika. Und die Hauptstadt Providence zählt zu den ältesten Metropolen des Landes. Wer dort durch die altehrwürdige Benefit Street bummelt, passiert immer wieder eindrucksvolle restaurierte Häuser aus der Epoche der Föderation. Providence leistet sich alljährlich das WaterFire-Festival – eine Mixtura aus musikalischen Klängen und zahllosen Leuchtfeuern auf den drei Flüssen, die der City ein einzigartiges Gepräge verleihen.

Ein Niederländer namens Roger Williams

Es war ein Niederländer, der Rhode Island einst in Besitz nahm. Roger Williams entschied sich für den Namen “Rhode Eylandt” und war angetan von der roten Farbe der Erde. Weniger Interesse an einer Landung auf dieser Halbinsel hatten im Jahr 1511 die portugiesischen Seefahrer unter der Leitung des Entdeckers Miguel de Cortereal. Sie beließen es damit, dieses Stück Land in ihre Bücher einzutragen und ignorierten im Übrigen dessen Existenz. Als besagter Roger Williams dort an Land ging, traf er vor allem auf Indianer. Aber er bekannte sich zu den Idealen der Baptisten und entschied sich zu einer friedlichen Koexistenz mit den Ureinwohnern. So konnte sich Rhode Island eineinhalb Jahrhunderte später rühmen, zu den ersten Staaten zu zählen, die die Sklaverei unter Strafe stellten und die Rassentrennung abschafften. Allerdings entwickelte sich die Region auch einige Jahre zu einem Kriegsschauplatz, weil die Briten Rhode Island beanspruchten. Während des amerikanischen Bürgerkriegs gaben die Europäer die Halbinsel dann kampflos an New York ab.

Block Island – Natur und Leuchttürme

Castle Hill Leuchtturm in Newport, Rhode Island
Castle Hill Leuchtturm in Newport, Bild: Belikova Oksana / shutterstock

Im Laufe der Zeit erfreute sich der kleine Bundesstaat einer selbst in Amerika überdurchschnittlichen Lebensqualität. Gourmets zieht es noch heute zu den besten Restaurants in den historischen Städten. Auch die Dichte an Universitäten und Colleges ist in Rhode Island sehr hoch. Die Küsten am Atlantischen Ozean sind fast überall zerklüftet, und der maritime Charakter der Gegend zeigt sich in den Restaurants auf den Tellern. Rhode Island ist – ähnlich wie der Nachbar Neuengland – berühmt und beliebt wegen der Fülle an Seafood. Die einstige Sommerfrische der betuchten Amerikaner hat sich längst zu einem der populärsten Ziele der Vereinigten Staaten gemausert. Ein Juwel der besonderen Art ist Block Island. Und dabei handelt sich tatsächlich um eine Insel. Sie ist elf Kilometer lang, verfügt über zwei fotogene Leuchttürme und über ein interessantes und geschütztes Natur-Reservat. In Newport entzückt ein Jazz-Festival seit dem Jahr 1958 Musikfreunde aus aller Welt mit einem umfangreichen Programm. So mancher Interpret startete hier seine Karriere.

Erinnerung an die “Royals” der Neuen Welt

Wer an der Narragansett Bay den Gipfel des Jerimoth Hill besteigt, der darf sich auf eine tolle Rundumsicht aus einer Höhe von 250 Metern freuen, denn vor der Küste gibt es dreißig kleine Inseln. Die größte von ihnen ist Aquidneck Island. Die Gegend ist aber auch ein bevorzugtes Ziel für Outdoor-Fans und für Ornithologen. Hier lassen sich seltene Zugvögel nieder. Den Glanz früherer Epochen haben das “Marble House” und “The Breakers” in Newport bewahrt. Beide Palästen gehörten ehemals der reichen Familie des Unternehmers Vanderbilt. Dort wird der Marmor stets auf Hochglanz poliert und die Besucher dieser Museen bestaunen die antiken Möbel sowie die eindrucksvollen Sammlungen an Kunst aller Art. Auch die Erinnerung an den legendären Kohlemagnaten Edward J. Berwind und an die Astors wird in einem Museum wachgehalten. Dies waren die “Royals” der Neuen Welt, und so mancher von ihnen kopierte die Architektur der europäischen Paläste.

FAQ: Rhode Island – Dein Reiseführer für den kleinsten US-Bundesstaat

1. Wo liegt Rhode Island und warum ist es eine Reise wert?

Rhode Island liegt an der Ostküste der USA, südlich von Massachusetts und östlich von Connecticut. Trotz seiner kleinen Fläche bietet Rhode Island wunderschöne Strände, historische Städte, Segelkultur und erstklassige Meeresfrüchte. Besonders bekannt sind die Küstenstadt Newport und die Hauptstadt Providence.

2. Wann ist die beste Reisezeit für Rhode Island?

Die beste Reisezeit für Rhode Island ist von Mai bis Oktober. Besonders beliebt ist der Sommer (Juni–August), wenn das Wetter ideal für Strandurlaub, Segeln und Outdoor-Aktivitäten ist. Der Herbst (September–Oktober) ist perfekt für eine Herbstlaub-Tour durch die bunten Wälder von New England.

3. Wie komme ich nach Rhode Island?

  • Flugzeug: Der größte Flughafen ist der T.F. Green International Airport (PVD) in Providence. Alternativ kann man über den Boston Logan International Airport (1,5 Stunden entfernt) anreisen.
  • Zug: Amtrak bietet Verbindungen von Boston und New York nach Providence.
  • Auto: Rhode Island ist über die Interstate 95 (I-95) leicht zu erreichen.

4. Welche Städte und Orte sollte ich in Rhode Island besuchen?

  • Newport – Berühmt für seine historischen Herrenhäuser (Mansions) und Segelgeschichte
  • Providence – Die Hauptstadt mit einer lebendigen Kunstszene und tollen Restaurants
  • Block Island – Eine idyllische Insel mit Stränden, Radwegen und Klippen
  • Bristol – Charmante Küstenstadt mit historischem Flair
  • Narragansett – Top-Destination für Strände und Surfen

5. Was sind die besten Strände in Rhode Island?

  • Narragansett Town Beach – Perfekt zum Surfen und Schwimmen
  • Misquamicut State Beach – Langer Sandstrand mit Restaurants und Unterhaltung
  • Easton’s Beach (First Beach, Newport) – Familienfreundlicher Strand mit Karussell
  • Second Beach (Sachuest Beach, Middletown) – Weniger überlaufen, ideal für Entspannung
  • Block Island Beaches – Wunderschöne Naturstrände mit Klippenkulisse

6. Welche Outdoor-Aktivitäten gibt es in Rhode Island?

  • Segeln und Bootstouren – Besonders in Newport ein Highlight
  • Wandern – Tolle Trails wie der Cliff Walk (Newport) oder der Blackstone River Bikeway
  • Radfahren – Schöne Routen entlang der Küste und auf Block Island
  • Walbeobachtungstouren – Von Narragansett oder Newport aus möglich
  • Angeln und Kajakfahren – Entlang der Küste oder in der Narragansett Bay

7. Welche Sehenswürdigkeiten sollte ich in Rhode Island nicht verpassen?

  • The Breakers (Newport Mansions) – Beeindruckendes Herrenhaus aus der Vanderbilt-Ära
  • Cliff Walk (Newport) – Atemberaubender Küstenpfad mit Blick auf das Meer
  • WaterFire Providence – Ein einzigartiges Feuerspektakel auf dem Fluss in Providence
  • Roger Williams Park & Zoo – Einer der besten Zoos in Neuengland
  • Block Island Southeast Lighthouse – Historischer Leuchtturm mit grandioser Aussicht

8. Welche kulinarischen Spezialitäten gibt es in Rhode Island?

  • Clam Chowder (Quahog Chowder) – Rhode Islands eigene Version der Muschelsuppe
  • Stuffies (Stuffed Quahogs) – Gefüllte Muscheln mit Würzkräutern und Brot
  • Lobster Rolls – Ein Muss für Meeresfrüchteliebhaber
  • Johnnycakes – Maispfannkuchen, ein traditionelles Gericht aus Rhode Island
  • Del’s Frozen Lemonade – Kultiges, erfrischendes Sommergetränk

9. Wo kann man in Rhode Island gut übernachten?

  • Luxushotels: The Chanler at Cliff Walk (Newport), Ocean House (Watch Hill)
  • Boutique-Hotels: The Vanderbilt (Newport), The Dean Hotel (Providence)
  • Ferienwohnungen: Besonders in Narragansett und auf Block Island beliebt
  • Camping: Fishermen’s Memorial State Park, Burlingame State Park

10. Wie teuer ist ein Urlaub in Rhode Island?

  • Unterkunft: Hotels in Newport können teuer sein (200–500 USD/Nacht), günstigere Alternativen gibt es in Providence oder außerhalb der Hauptreisezeit.
  • Essen: Einfache Lokale kosten ca. 15–30 USD pro Mahlzeit, gehobene Restaurants können teurer sein.
  • Eintritte & Aktivitäten: Viele Strände und Naturparks sind kostenlos, Eintritt für Newport Mansions kostet ca. 20–30 USD.

11. Ist Rhode Island familienfreundlich?

Ja! Rhode Island bietet viele Aktivitäten für Familien:

  • Roger Williams Park & Zoo in Providence
  • Mystic Aquarium (nur 45 Minuten entfernt in Connecticut)
  • Karussell am Easton’s Beach (Newport)
  • Strandtage in Narragansett oder Misquamicut

12. Wie ist das Nachtleben in Rhode Island?

  • Providence hat eine coole Barszene, darunter Rooftop-Bars und Craft-Brauereien.
  • Newport bietet entspannte Pubs, gehobene Cocktailbars und Live-Musik am Hafen.
  • WaterFire in Providence ist ein einzigartiges Kunst-Event am Abend.

13. Gibt es Festivals oder besondere Events in Rhode Island?

  • Newport Jazz Festival (August) – Weltberühmtes Jazz-Event
  • Newport Folk Festival (Juli) – Legendäres Musikfestival seit den 1950ern
  • WaterFire Providence (Mai–Oktober) – Kunstvolles Feuerspektakel am Fluss
  • Bristol Fourth of July Parade – Die älteste Unabhängigkeitsparade der USA
  • Seafood Festival in Charlestown (September) – Paradies für Meeresfrüchteliebhaber

14. Wie lange sollte man in Rhode Island bleiben?

Ein Wochenende reicht, um Newport oder Providence zu erkunden. Wer Block Island und die Strände erleben möchte, sollte 4–5 Tage einplanen.

15. Was sollte ich für Rhode Island einpacken?

  • Leichte Sommerkleidung & Badesachen für den Strand
  • Bequeme Schuhe für den Cliff Walk oder Städtetrips
  • Regenjacke – Das Wetter kann wechselhaft sein
  • Sonnencreme & Sonnenbrille für Segeltouren und Strandausflüge

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