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Chiemsee, Oberbayrische Seen
Der Chiemsee im Sommer, Bild: Wolfgang Zwanzger / shutterstock

Oberbayrische Seen – Touristische Kleinode im Alpenraum

Die weitgehend mit dem gleichnamigen, 17.500 qkm großen Regierungsbezirk Oberbayern deckungsgleiche Region Oberbayern gehört zu den wichtigsten touristischen Zielen Deutschlands. Zu dieser Attraktivität haben neben der Landesmetropole München und weiteren oberbayerischen Städten wie Freising und Ingolstadt vor allem die Naturschönheiten der Region beigetragen. Dabei kommt den zahlreichen, in alpine und voralpine Landschaften eingebetteten Oberbayrische Seen der Region herausragende Bedeutung zu.

Mehr als 250 Seen verteilen sich über Oberbayern. Neben sehr großen Seen wie dem Chiemsee (80 qkm), dem Starnberger See (56 qkm) und dem Ammersee (47 qkm) gibt es einer Vielzahl kleiner und kleinster Seen wie z. B. den fünf Hektar großen Weitsee bei Traunstein, den wärmsten See Oberbayerns in Waging oder der Ampersee (8 ha) bei Olching.

Chiemsee – Das Bayrische Meer

Der zwölf Kilometer lange und acht Kilometer breite Chiemsee ist der größte See Bayerns. Er ist Zentrum der zu den Landkreisen Rosenheim und Traunstein gehörenden Urlaubsregion Chiemgau. Umgeben ist der See von den beeindruckenden Felsmassiven der Chiemgauer Alpen mit Gipfeln wie dem Hochfelln (1674 m). Kur- und Badeorte an der über 60 km langen Uferlinie sind u. a. die „Fair-Trade-Stadt“ Prien am Chiemsee, der mit einem Römermuseum aufwartende Yachthafenort Seebruck sowie Bernau am Chiemsee mit seinem Torfbahnhof. Der Chiemsee hat einen ausgezeichneten Ruf als Revier für Wassersportarten wie Segeln, Tauchen oder Surfen.

Touristisch prominent sind auch zwei Seeinseln, die von den über den See fahrenden Dampfern angelaufen werden. Die mit 285 ha mit Abstand größte dieser beiden Eilande ist die autofreie Herreninsel mit dem in den 1870er und 1880er Jahren erbauten Schloss Herrenchiemsee, dem „Märchenschloss“ von König Ludwig II., als Hauptattraktion. Die benachbarte, ebenfalls autofreie Fraueninsel (15 ha) hat 300 Einwohner und ist mit seinem Kloster Frauenchiemsee ein wichtiger Wallfahrtsort.

Fünfseenland – Kultur- und Naturlandschaft bei München

Das bei Münchnern und Augsburgern als Naherholungsgebiet sehr beliebte Fünfseenland erstreckt sich etwa 30 km südwestlich der Landeshauptstadt innerhalb des Bereichs des Münchner S-Bahn-Netzes. Zu dieser Seenlandschaft gehören außer den fünf namensgebenden Hauptgewässern Starnberger See, Ammersee, Wörthsee, Pilsensee und Weßlinger See zahlreiche kleine Seen. Der landschaftliche Reiz des hügeligen bis teilweise gebirgigen Fünfseenlands mit Wald- und Wiesenzonen wird durch kulturelle Sehenswürdigkeiten und etliche touristische Angebote ergänzt. Die bekanntesten am Ufer des Starnberger Sees (früherer Name: Würmsee) liegenden Gemeinden sind die Kreisstadt Starnberg mit ihrer Seepromenade, die Fremdenverkehrsgemeinde Tutzing und Feldafing. Knapp vor Feldafing kann die zwei Hektar große einzige See-Insel, die Roseninsel, besucht werden. Hier kann auf den Spuren von Kaiserin Sisi, die in der Nähe in Possenhofen zuhause gewesen war und die Insel regelmäßig als Sommerfrische aufgesucht hat, gewandelt werden. An einem anderen Monarchen, nämlich Ludwig II., erinnern im Seeort Berg das Schloss Berg sowie eine Gedenktafel an der Uferstelle, wo der Bayern-König 1886 umgekommen ist. Fünf Kilometer westlich vom Starnberger See lädt der 16 Kilometer lange und bis zu 80 Meter tiefe Ammersee zum Baden, Surfen, Angeln und Segeln, Radwandern, Laufen und, Biergartenspaß ein.

Für Schiffs-Fans ist eine Fahrt mit der 1906 vom Stapel gelaufenen Schaufelrad-Veteranin DIESSEN ein Muss. Für Sakralbau-Fans ist dagegen am Ammersee der Besuch des Marienmünsters im Seeort Dießen ein Muss. Am vier Quadratkilometer großen, im privaten Adelsbesitz stehenden Wörthsee ist nur ein kleiner Uferstreifen öffentlich zugänglich. Der Weßlinger See (17 Hektar) befindet sich dagegen in Kommunalbesitz und gilt als wärmster Badesee im Fünfseenland. Zur Schloss-Gemeinde Seefeld zählt der im Uferbereich teils als Naturschutzgebiet geschützter, zum Teil dem Badebetrieb geöffnete, zwei Quadratkilometer große Pilsensee.

Tegernsee – Bayern pur

Tegernsee
Der Tegernsee, Bild: Rishiken / shutterstock

Die Tourismus-Fachleute der 50 km südlich von München gelegenen Region beim Städtchen Tegernsee werben mit der Behauptung, dass Bayern nirgendwo bayerischer sei als im Tegernsee-Gebiete Tatsächlich haben der am gleichnamigen See liegende Heilklima-Kurort Tegernsee mit seinem Klosterschloss und dem Rathaus, das einen eigenen Bootsanleger hat, seiner bodenständigen Gastronomie und seiner reichen Brauchtumspflege viel Lokalkolorit. Der Tegernsee, an dem auch die Kurorte Bad Wiessee und Kreuth ihren Standort haben, ist bekannt für seine ausgezeichnete Wassersauberkeit. Der See ist nicht nur bei Touristen und Gesundheitssuchenden beliebt, sondern auch ein Hotspot für Kongresse und Seminare.

Königssee und Walchensee – tiefe Alpenseen

Wie der Tegernsee weist der von Gebirgshängen flankierte, smaragdgrüne Königssee (5 qkm) im Nationalpark Berchtesgadener Land ebenfalls ausgezeichnete Wasserqualitäten auf. Er eignet sich somit hervorragend für einen Urlaub im Berchtesgadener Land. Mit stellenweise 190 Meter Tiefe gehört der Königssee wie der um zwei Meter tiefere Walchensee (16 qkm, Landkreis Bad Tölz-Wolfratshausen) zu den drei tiefsten Seen Deutschlands. Die auf der zur Gemeinde Schönau gehörenden Halbinsel Hirschau im Königssee im Schatten des Watzmann-Massivs erbaute, zweitürmige Wallfahrtskapelle St. Bartholomä ist das architektonische Wahrzeichen des Königssees. Hirschau, zu der auch ein heute als Gaststätte genutztes Jagdschloss gehört, ist nur über gebirgige Pfade oder per elektroangetriebener Seedampfer zu erreichen.

Empfehlenswert bei einem Königssee-Besuch ist unbedingt ein Abstecher zum Obersee-Abschnitt, um dort den 400 m hohen Röthbach-Wasserfall zu erleben. Wie im Königssee liegen auch im Walchensee einige Wracks von Kraftfahrzeugen und Flugzeugen, die in den sauerstoffarmen Tiefzonen nicht verrostet sind und im klaren Wasser gut erkennbar sind. Wegen seiner windgünstigen Lage in den Bayerischen Voralpen ist der Walchensee ein bei Seglern und Surfern hochgeschätztes Revier.