Im Norden Lanzarotes, wo sich die Steilküste der Insel hunderte Meter erhebt, eröffnet sich ein außergewöhnlicher Panoramablick. Vor den Augen der Besucher entfaltet sich eine Szenerie, an der die anderthalb Kilometer breite Meerenge El Rio zwischen Lanzarote und der kleinen Nachbarinsel La Graciosa entlangfließt. Zu verdanken ist dieser populäre Ausblick dem Mirador del Río: der architektonisch bedeutsamen Aussichtsplattform, die dem ästhetischen Sinn des spanischen Künstlers und Architekten César Manrique entsprungen ist.
Panoramablick im Norden Lanzarotes
Mehr als 400 Meter über dem Meeresspiegel ragt das Mirador del Río an der nördlichen Famara Steilküste hervor. Der Panoramablick an der Meerenge El Río gehört heute zu den klassischen Ausflugszielen Lanzarotes, komplettiert zahlreiche Top 10-Listen der populärsten Reisedestinationen auf der Kanarischen Insel. Das Bauwerk selbst ist knapp 50 Jahre alt. 1973 entstand das Mirador del Río in einer künstlerisch-architektonischen Kollaboration zwischen Jesús Soto, Eduardo Caceres und jenem berühmten César Manrique, dessen künstlerische und bauliche Spuren sich über ganz Lanzarote verteilen. Die Aussichtsplattform galt zu ihrer Errichtung in den 70er-Jahren als ein architektonisches Vorzeigewerk, auch heute zählt das Mirador del Río zu den außergewöhnlichen Wahrzeichen des nördlichen Lanzarotes. Das bauliche Konzert aus Terrassen und Sichtfenstern erlaubt so einen besonderen Ausblick auf die örtliche Meerenge, ein fotogener Anblick des nördlichen Lanzarote. Wobei das Mirador del Río durch seine besonderen Fassaden und seine kunstvolle Einrichtung so viel Aufmerksamkeit verdient, wie der Ausblick auf die maritimen Naturformationen.
Auf den Spuren von César Manrique
Halbkreisförmig schmiegt sich das Bauwerk an die Famara Steilküste, die den Norden Lanzarotes mit ihren hunderten Metern Höhe prägt. Die Idee war es, das Bauwerk unmittelbar in die Natur einzugliedern und es wie einen natürlichen Teil der Steilküste wirken zu lassen. Und tatsächlich fallen von Weitem höchstens die Fenster und die Geländerstrukturen des Mirador del Río auf, das ansonsten visuell Teil der Steilküste wird. Wie seine Mitstreiter Jesús Soto, Eduardo Caceres hat der renommierte Künstler und Architekt César Manrique hier seine baulichen Fingerabdrücke hinterlassen. Der Spanier Manrique hat zu seinen Lebzeiten (1919-1992) das Antlitz von Lanzarote nachhaltig geprägt. Zu seinen markanten Werken zählen der Lavatunnel Jameos del Agua sowie der Kakteengarten Jardin de Cactus ebenso wie das Bauwerk der Fundación César Manrique und das Mirador del Río. Letztere naturnahe Architektur hat ihn so inspiriert, dass er mit dem Aussichtspunkt Mirador del Palmajero auf La Gomera später ein ähnliches Schwesterbauwerk erschaffen ließ. Mit all diesen Bauwerken hat César Manrique auch über seine Lebzeiten hinaus das Antlitz von Lanzarote nachhaltig geprägt.
Anreise & Tipps für das Mirador del Río
Die Gründe, das Mirador del Río in Lanzarote zu besuchen, sind also vielfältig und facettenreich. Für einen Besuch lohnen sich insbesondere die Sonnentage, wenn die Sicht nicht allzu trüb ist und das Wetter nicht allzu windig. Der sich so entfaltende Weitblick gehört zu den Highlights des Mirador del Río. Wenn nicht gerade Sommermonate sind, an denen die Sonne spät untergeht, lassen sich zuweilen auch die Sonnenuntergangsstunden mit den Öffnungszeiten abstimmen. Denn das Panorama entfaltet seine besondere Schönheit, wenn die Abendstunden anbrechen. In den kälteren Monaten lohnt sich eine windfeste Kleidung, da es an der Küste entsprechend windig werden kann. Erreichbar ist die Sehenswürdigkeit problemlos mit dem Auto, beispielsweise über die LZ-201, mit kostenlosen Parkplätzen vor Ort. Das Mirador del Río gehört zu den besten Aussichtspunkten Lanzarotes. Verbunden mit der außergewöhnlichen Architektur von César Manrique und Co. wird sie so, für alle ohne Höhenangst, zu einem empfehlenswerten Ausflugsziel im Norden der Kanarischen Insel.