Der Staat Maryland gehört zu der sogenannten Capital Area und ist zusammen mit Virginia einer der Staaten, die die Hauptstadt Washington D.C. umschließen. Daher ist eine Verbindung mit der so wichtigen Hauptstadt aber eben auch mit dem Nachbarn Virginia schon historisch bedingt. Das bedeutet aber nicht, dass es sich nicht lohnen würde, einen Trip nach Maryland zu unternehmen und den Staat auf eigene Faust zu erkunden. Als einer der ältesten Bundesstaaten der USA ist die Geschichte des Landes auch eng mit dem Staat verknüpft und besonders die Küche hat hier einen ausgezeichneten Ruf. Außerdem ist die Natur perfekt, um dem hektischen Treiben in D.C. zu entkommen.
Maryland – der Chesapeake Bay State
Es gibt viele Namen für Maryland aber der Begriff Chesapeake Bay State macht wohl am meisten Sinn. Damit nimmt man Bezug auf die vielen Küstenabschnitte, kleinen Flüsse und Seen und den Umstand, dass das Land eine Mischung aus riesigem Sumpf und blühender Natur ist. Vermutlich war das einer der Gründe dafür, dass sich hier die ersten katholischen Siedler in der neuen Welt niederließen. Maryland war über lange Jahr der einzige katholische Staat unter den ansonsten protestantischen neuen Staaten in den USA und daher auch ein Zufluchtsort für viele Menschen aus Europa, die vor der Reformation geflohen sind. Daraus ergibt sich, dass viele heutigen Einwohner der USA ihre Urahnen bis auf Menschen zurückverfolgen können, die hier ihren ersten Fuß auf den neuen Kontinent gesetzt haben.
Maryland gehört definitiv nicht zu den klassischen Reisezielen der USA und tatsächlich verirren sich nur wenige Touristen so hoch in den Norden. Dabei gibt es auch hier einiges zu entdecken. Ziel ist der Staat vor allem für Ausflügler, die den engen Straßen von Washington D.C. entkommen wollen oder von Menschen, die in Baltimore, der größten Stadt von Maryland, leben und sich ein wenig frische Luft und Natur gönnen wollen. Denn Natur wird man hier mit Sicherheit an jeder Ecke finden.
Staat der Fischerdörfer und Küstenstädte
Anders als viele anderen Staaten gibt es hier keine großen Canyons oder riesigen Nationalparks, in denen man ganze Tage verbringen kann. Der Charme des vergleichsweise kleinen Staates Maryland geht vor allem von den vielen kleinen Dörfern und Städten aus, die sich entlang der Küste, der Chesapeake Bay State, aneinanderreihen. Die beste Tour erfolgt ganz ohne Frage mit dem Auto, denn ein Vorankommen mit dem Zug oder dem Bus ist in dem Staat kaum möglich. Darüber hinaus ist man mit dem eigenen Wagen am flexibelsten und kann sich auch einmal in das Gelände bewegen, wenn man doch einen Ausflug zu einer der historischen Stätten unternehmen möchte.
Die Fahrt an der Küste führt vorbei an Häusern im Gründerhausstil, die mit ihren weißen Kuppeln und den roten Backsteinfassaden exemplarisch sind. Auf der Seite des Meeres wird man eigentlich zu jedem Zeitpunkt Fischer sehen, die gerade dabei sind, den Fang des Tages einzuholen oder bereits wieder auf den Weg auf das Meer sind. Einer der vielen Vorteile ist, dass man auch alle paar Kilometer ein gutes Restaurant direkt an der Küste findet, in denen man die frischesten Meeresfrüchte genießen kann. Besonders der Hummer, der Lobster, ist hier zu empfehlen. Die gesamte Region ist für den süßlich schmeckenden Hummer bekannt. Aber auch Muscheln und Krebse gehören zu den Delikatessen, die man in den kleinen Restaurants mit aller Herzlichkeit zubereitet.
Wer übrigens Segeln mag, wird hier in den vielen Clubs und Küstendörfern ausreichende Möglichkeiten dafür finden. Der Verleih von Schiffen ist eigentlich eine Tradition. Wer sich ganz alleine auf dem fremden Meer nicht sicher fühlt, kann aber auch eines der vielen Angebote für Touren annehmen, die in der Regel auch mit Speis und Trank verknüpft sind oder am Ende des Tages in eines der erwähnten Restaurants führen.
Annapolis und Baltimore – die beiden wichtigsten Städte von Maryland
Die Staatshauptstadt Annapolis ist eines der Highlights einer Reise durch Maryland. Hier ist der Staat entstanden und wird seit jeher von hier aus verwaltet. Einige der alten Gebäude aus der Gründerzeit sind heute noch die wichtigsten Sehenswürdigkeiten. Das State House und das alte Post Office zeigen, wie es hier vor rund 200 Jahren ausgesehen hat. Darüber hinaus ist Annapolis vergleichsweise bescheiden und bietet viele interessante Möglichkeiten für den Einkauf, für den Besuch in Restaurants und einen entspannten Bummel durch die Straßen.
Ein bisschen anders ist es da in Baltimore. Die Stadt versprüht schon deutlich mehr den Charme einer Metropole, hat eine hübsche Skyline und ist darüber hinaus eines der ehemaligen industriellen Zentren der USA. Vor allem die Kathedrale, die ein letztes Zeugnis für das einstige katholische Erbe des Staates ist, ist einen Besuch wert. Über viele Jahre war es die einzige Kathedrale in den USA und die wichtigste Kirche für Menschen mit einem katholischen Glauben. Alleine ein Bummel entlang des Hafens ist einen Besuch wert. Dann sollte man sich auch nicht entgehen lassen, sich die USS Constellation anzugucken – das Schiff aus der Bürgerkriegszeit ist ein wichtiges Relikt der amerikanischen Geschichte und das Museum bietet einen tollen Einblick in einen Teil der Geschichte, der für viele Europäer bis heute schwer zu fassen ist.