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Island, Bláa Lónið, Die blaue Lagune bei Reykjavik
Bláa Lónið, Die blaue Lagune, Bild: Puripat Lertpunyaroj / shutterstcok

Island – eine Insel als Spielball der Elemente

Wenn die Berge selbst unter dunklen Wolken leuchten, dann ist man in Island. Hier ziehen sich Moose und Gräser hinauf zu den Gipfeln und lassen eine außergewöhnliche Landschaft entstehen. So mancher Urlauber schwärmt nach seinem Aufenthalt auf dieser relativ jungen Insel von einem ganz besonderen Licht, das er dort angetroffen hat. Die Natur gibt es auf Island gratis, und sie präsentiert sich im Überfluss. Mit eindrucksvollen Wasserfällen, donnernden Flüssen, den flammenden Farben eines viel zu kurzen Sommers und einem Wunderland im Winter. Island ist ein ebenso raues wie zartes und fernes Stück Europa und als Gesamtheit die Kulisse eines grandiosen Schauspiels. Diese Insel ist aus Feuer geboren und deren Menschen leben in dem permanenten Bewusstsein, dass ein Vulkan schon morgen aus seinem langen Schlaf erwachen könnte.

Island, Goðafoss
Die Goðafoss Wasserfälle, Bild: Andrey Novitskiy / shutterstock

So oder so ähnlich könnte die Erde am dritten Tag ihrer Schöpfungsgeschichte ausgesehen haben. Feuer und Asche beherrschen an vielen Punkten Islands die Szenerie, denn fast drei Viertel der Erdmasse sind Spielbälle der Elemente. Wer sich für eine Rundreise auf Island entscheidet, der hegt zweifellos Sympathien für die große Freiheit. Und das zu allen Jahreszeiten, denn wenn die Insel ihr grünes Kleid ablegt und die Zeitspanne zwischen Tag und Nacht immer kürzer wird, stellt sich dort eine ganz besondere Magie ein. In der Metropole Reykjavik gehen dann die Laternen an den Straßen so gut wie nie aus und die romantischen kleinen Kirchen an den Fjorden erstrahlen in einem ungewöhnlichen Licht.

Die Welt hatte Mühe, den Namen des Eyjafjallajökull unfallfrei auszusprechen, als dieser im Jahr 2010 große Teile Europas mit seiner Wolke aus Asche bedrängte. Der Ausbruch des Vulkans auf Island war ein grandioses Spektakel der unberechenbaren Elemente. Aber die Menschen auf der Insel wissen, dass sie dem Vulkanismus und damit der Urgewalt des Erdinnern ihre Existenz verdanken. Und Island verdankt den Vulkanen auch die Wärme im Winter, denn die Kraft der Fernheizungen beziehen viele Bewohner aus der Glut der Tiefe.

Island, Reykjavík
Die Hauptstadt Reykjavík, Bild: Boyloso / shutterstock

Angesichts der Wucht des nassen Elements, das beim fotogenen Skógafoss-Wasserfall 60 Meter in die Tiefe stürzt, fühlt sich so mancher Urlauber ganz klein und unbedeutend. Insbesondere die südliche Küste Islands gibt sich wie eine Märchenwelt. Schroff sind dort fast alle Felsen, und über ihre Kanten schieben sich die Wassermassen, um in einem Gischt zu verschwinden und sich in einem blauen See wiederzufinden. Im Licht der Sonne spiegelt sich ein Regenbogen. Dies ist eine Begegnung mit einem Land voller Extreme und unvergleichlicher Schauspiele der Natur.

Die landschaftliche Vielfalt Islands erstaunt auch auf der Halbinsel Snaefellsnes, wo der 1.500 Meter hohe Stratovulkan alles überragt. Hier dehnt sich der Nationalpark Snaefellsjökull aus. Der am häufigsten besuchte Wasserfall Islands ist der Gullfoss, der über zwei Kaskaden über siebzig Meter hinab stürzt. Hier entstand ein Denkmal, das eine Bauerntochter ehrt, die sich einstmals dafür stark machte, dass der Wasserfall in seiner Ursprünglichkeit erhalten blieb und nicht zur Gewinnung von Energie genutzt wurde. Beim Godafoss, dem sogenannten „Götterwasserfall“, soll einer Legende zufolge die Christianisierung Islands ihren Anfang genommen haben.

Island ist auch deshalb ein Musterland für Rundreisen, weil es überschaubar ist: Dreihundert Kilometer breit und fünfhundert Kilometer lang. Die warmen Schwimmbäder, die aus dem kochenden Wasser der Geysire gespeist werden, nennt man hier „Pots“ und haben vor allem im Winter bei Einheimischen und Urlaubern Hochkonjunktur. An klaren Winterabenden ist das Feuerwerk der Farben der Nordlichter auch in Reykjavik, der nördlichsten Hauptstadt Europas, zu beobachten. Die Aurora Boraelis ist ein nächtlicher Zauber an Tagen, an denen sich auf Island die Sonne für längere Zeit verabschiedet. Aber auch deshalb ist diese Insel ein ideales Ganz-Jahres-Ziel.

Die wichtigsten Informationen und Fakten zu einem Urlaub in Island

Island, die magische Insel im hohen Norden, fasziniert mit ihrer einzigartigen Natur, spektakulären Landschaften und beeindruckenden geologischen Wundern. Ob Vulkane, Gletscher, Wasserfälle oder heiße Quellen – ein Urlaub in Island verspricht unvergessliche Erlebnisse. In diesem Artikel finden Sie alle wichtigen Informationen, um Ihre Reise nach Island perfekt zu planen.

Die beste Reisezeit hängt davon ab, was Sie in Island erleben möchten.

  • Sommer (Juni bis August): Perfekt für Outdoor-Aktivitäten wie Wandern, Campen und das Erkunden des Hochlands. Die Tage sind lang, die Temperaturen angenehm (10–15 °C) und viele Straßen ins Landesinnere geöffnet.
  • Winter (Oktober bis März): Ideal für Polarlichtjäger. Der Winter bietet zudem die Möglichkeit, die isländische Schneelandschaft und Aktivitäten wie Eishöhlen-Touren zu erleben.
  • Zwischensaisonen (April/Mai und September): Weniger Touristen, mildere Preise und ein Mix aus Winter- und Sommerattraktionen.

Anreise nach Island

Island ist von Europa und Nordamerika aus gut erreichbar.

  • Mit dem Flugzeug: Der internationale Flughafen Keflavík liegt etwa 50 km von Reykjavik entfernt. Direkte Flüge gibt es von vielen europäischen Städten, darunter Frankfurt, Berlin und München.
  • Mit der Fähre: Wer mit dem Auto reisen möchte, kann die Fähre von Dänemark nach Seyðisfjörður in Ostisland nehmen.

Transportmöglichkeiten in Island

  • Mietwagen: Die flexibelste Möglichkeit, Island zu erkunden. Ein Geländewagen wird empfohlen, wenn Sie ins Hochland fahren möchten.
  • Öffentliche Verkehrsmittel: Busse verbinden größere Städte, sind jedoch weniger praktisch für abgelegene Orte.
  • Organisierte Touren: Ideal für Reisende ohne Auto. Es gibt zahlreiche Anbieter für Tages- und Mehrtagestouren.

Sehenswürdigkeiten in Island

Island ist ein Land voller Naturwunder. Hier sind einige der Highlights:

  • Goldener Kreis: Besuchen Sie den Geysir Strokkur, den Gullfoss-Wasserfall und den Thingvellir-Nationalpark.
  • Vatnajökull-Nationalpark: Heimat des größten Gletschers Europas und beeindruckender Eishöhlen.
  • Blaue Lagune: Ein geothermales Spa, das Entspannung pur bietet.
  • Südküste: Spektakuläre Wasserfälle wie Seljalandsfoss und Skógafoss, sowie der schwarze Sandstrand Reynisfjara.
  • Nordisland: Der Mývatn-See und die Asbyrgi-Schlucht sind atemberaubende Naturwunder.
  • Westfjorde: Weniger besucht, aber voller unberührter Schönheit.

Besondere Aktivitäten

  • Polarlichter beobachten: Die besten Chancen bieten sich im Winter bei klarer Nacht.
  • Walbeobachtungen: Von Orten wie Húsavík starten zahlreiche Bootstouren.
  • Gletscherwanderungen: Ein Abenteuer auf Eis für alle Altersgruppen.
  • Reiten: Islandpferde sind bekannt für ihren besonderen Tölt und eignen sich für Reittouren.
  • Geothermale Bäder: Neben der Blauen Lagune gibt es viele heiße Quellen wie das Myvatn Nature Baths.

Praktische Reisetipps

  • Währung: Die isländische Krone (ISK). Kartenzahlung ist weit verbreitet.
  • Sprache: Isländisch. Englisch wird jedoch fast überall gesprochen.
  • Wetter: Schnell wechselnd und unberechenbar. Warme, wind- und regenfeste Kleidung ist essenziell.
  • Kosten: Island ist teuer. Sparen können Sie durch Selbstverpflegung und günstige Unterkünfte.
  • Sicherheit: Island ist eines der sichersten Reiseziele weltweit.

Reiseinformationen Island

Hauptstadt Reykjavík
Staatsform parlamentarische Republik
parlamentarische Demokratie
Währung Isländische Krone (ISK)
Fläche ca. 103.125 km²
Bevölkerung ca. 350.710 (2018)
Sprachen Isländisch
Stromnetz 230 Volt, 50 Hz
Telefonvorwahl +354
Zeitzone UTC±0