Wenn die Berge selbst unter dunklen Wolken leuchten, dann ist man in Island. Hier ziehen sich Moose und Gräser hinauf zu den Gipfeln und lassen eine außergewöhnliche Landschaft entstehen. So mancher Urlauber schwärmt nach seinem Aufenthalt auf dieser relativ jungen Insel von einem ganz besonderen Licht, das er dort angetroffen hat. Die Natur gibt es auf Island gratis, und sie präsentiert sich im Überfluss. Mit eindrucksvollen Wasserfällen, donnernden Flüssen, den flammenden Farben eines viel zu kurzen Sommers und einem Wunderland im Winter. Island ist ein ebenso raues wie zartes und fernes Stück Europa und als Gesamtheit die Kulisse eines grandiosen Schauspiels. Diese Insel ist aus Feuer geboren und deren Menschen leben in dem permanenten Bewusstsein, dass ein Vulkan schon morgen aus seinem langen Schlaf erwachen könnte.
So oder so ähnlich könnte die Erde am dritten Tag ihrer Schöpfungsgeschichte ausgesehen haben. Feuer und Asche beherrschen an vielen Punkten Islands die Szenerie, denn fast drei Viertel der Erdmasse sind Spielbälle der Elemente. Wer sich für eine Rundreise auf Island entscheidet, der hegt zweifellos Sympathien für die große Freiheit. Und das zu allen Jahreszeiten, denn wenn die Insel ihr grünes Kleid ablegt und die Zeitspanne zwischen Tag und Nacht immer kürzer wird, stellt sich dort eine ganz besondere Magie ein. In der Metropole Reykjavik gehen dann die Laternen an den Straßen so gut wie nie aus und die romantischen kleinen Kirchen an den Fjorden erstrahlen in einem ungewöhnlichen Licht.
Die Welt hatte Mühe, den Namen des Eyjafjallajökull unfallfrei auszusprechen, als dieser im Jahr 2010 große Teile Europas mit seiner Wolke aus Asche bedrängte. Der Ausbruch des Vulkans auf Island war ein grandioses Spektakel der unberechenbaren Elemente. Aber die Menschen auf der Insel wissen, dass sie dem Vulkanismus und damit der Urgewalt des Erdinnern ihre Existenz verdanken. Und Island verdankt den Vulkanen auch die Wärme im Winter, denn die Kraft der Fernheizungen beziehen viele Bewohner aus der Glut der Tiefe.
Angesichts der Wucht des nassen Elements, das beim fotogenen Skógafoss-Wasserfall 60 Meter in die Tiefe stürzt, fühlt sich so mancher Urlauber ganz klein und unbedeutend. Insbesondere die südliche Küste Islands gibt sich wie eine Märchenwelt. Schroff sind dort fast alle Felsen, und über ihre Kanten schieben sich die Wassermassen, um in einem Gischt zu verschwinden und sich in einem blauen See wiederzufinden. Im Licht der Sonne spiegelt sich ein Regenbogen. Dies ist eine Begegnung mit einem Land voller Extreme und unvergleichlicher Schauspiele der Natur.
Die landschaftliche Vielfalt Islands erstaunt auch auf der Halbinsel Snaefellsnes, wo der 1.500 Meter hohe Stratovulkan alles überragt. Hier dehnt sich der Nationalpark Snaefellsjökull aus. Der am häufigsten besuchte Wasserfall Islands ist der Gullfoss, der über zwei Kaskaden über siebzig Meter hinab stürzt. Hier entstand ein Denkmal, das eine Bauerntochter ehrt, die sich einstmals dafür stark machte, dass der Wasserfall in seiner Ursprünglichkeit erhalten blieb und nicht zur Gewinnung von Energie genutzt wurde. Beim Godafoss, dem sogenannten „Götterwasserfall“, soll einer Legende zufolge die Christianisierung Islands ihren Anfang genommen haben.
Island ist auch deshalb ein Musterland für Rundreisen, weil es überschaubar ist: Dreihundert Kilometer breit und fünfhundert Kilometer lang. Die warmen Schwimmbäder, die aus dem kochenden Wasser der Geysire gespeist werden, nennt man hier „Pots“ und haben vor allem im Winter bei Einheimischen und Urlaubern Hochkonjunktur. An klaren Winterabenden ist das Feuerwerk der Farben der Nordlichter auch in Reykjavik, der nördlichsten Hauptstadt Europas, zu beobachten. Die Aurora Boraelis ist ein nächtlicher Zauber an Tagen, an denen sich auf Island die Sonne für längere Zeit verabschiedet. Aber auch deshalb ist diese Insel ein ideales Ganz-Jahres-Ziel.
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Reiseinformationen Island
Hauptstadt | Reykjavík |
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Staatsform | parlamentarische Republik parlamentarische Demokratie |
Währung | Isländische Krone (ISK) |
Fläche | ca. 103.125 km² |
Bevölkerung | ca. 350.710 (2018) |
Sprachen | Isländisch |
Stromnetz | 230 Volt, 50 Hz |
Telefonvorwahl | +354 |
Zeitzone | UTC±0 |