Madeira ist eine wahre Perle, die ganzjährig mit mildem Klima und viel Sonnenschein besticht. Das Eiland im Atlantischen Ozean gehört zu Portugal, und damit zur EU. Allerdings liegt die Insel geographisch gesehen näher an Marokko. 737 Kilometer trennen die europäische Insel vom afrikanischen Festland. Neben einer abwechslungsreichen und aufregenden Flora und Fauna kann Madeira auch mit geschichtsträchtigen Städten und Dörfern mit ursprünglichem Charme aufwarten, die zum Sightseeing und zum Entspannen einladen.
Die Inselhauptstadt Funchal
Wer auf die Insel Madeira kommt, landet in der Regel in Funchal – egal, ob mit dem Flugzeug oder mit dem Kreuzfahrtschiff. Das südlich gelegene Funchal ist mit rund 115.000 Einwohnern mit Abstand die größte Stadt der Insel, und der Touristenmagnet schlechthin. Die Altstadt Funchals liegt malerisch direkt an der Küste. In den engen Gässchen der Altstadt lässt es sich wunderbar an kleinen traditionellen Geschäften und urigen Restaurants und Bars vorbeispazieren. Wenn man das echte Leben der Inselbewohner erleben möchte, sollte man unbedingt den Mercado dos Lavradores besuchen. Hier decken sich Einheimische wie Touristen mit frischen Früchten, wie den hier sehr beliebten Maracujas, Mangos, Guaven und auf Madeira angebauten Bananen, ein. Auch Blumenzwiebeln können hier erworben werden.
Madeira gilt als die Blumeninsel Europas schlechthin – wer einmal den Botanischen Garten von Funchal besucht hat wird wissen warum. Dort hin fährt man aus der Innenstadt am besten mit der Seilbahn. Schon unterwegs erstreckt sich ein atemberaubender Blick über die Stadt. Daneben locken eine ganze Reihe sehenswerter Kirchen wie die Kathedrale Sé. Paläste, die im kolonialen Stil erreichtet wurden, beinhalten vielfach Museen und können von innen und außen besichtigt werden können. Zu sehen gibt es dort zum Beispiel Alltagsgegenstände, antike Möbel, Gemälde und Azulejo, die typisch portugiesischen Kacheln. Fußballfans steuern das Cristiano-Ronaldo-Museum an, in dem es zahlreiche Erinnerungsstücke des Fußballers wie Pokale, Trikots und Fanbriefe zu besichtigen gibt. Der Ballkünstler ist der berühmteste Sohn der Insel.
Die Piscina Naturais von Porto Moniz
Sehr viel kleiner als Funchal ist der Küstenort Porto Moniz. In der ein wenig verschlafen wirkenden Kleinstadt, ganz am nordwestlichsten Zipfel der Insel, wohnen nur rund 1.700 Einwohner. Dennoch ist der Ort, in dem zu früheren Zeiten Walfänger zu Hause waren, absolut sehenswert. Direkt vor der Uferpromenade finden sich mehrere Piscina Naturais, natürliche Swimming-Pools, die sich aus Vulkangestein gebildet haben. Hier lässt es sich herrlich im stark aufgewärmten Atlantikwasser entspannen und dem Meeresrauschen lauschen. Neben dem Tourismus ist die Fischerei heute der Haupterwerbszweig der Einwohner von Porto Moniz. Unbedingt sollte man deshalb hier, in einem der direkt am Hafen gelegenen Fischrestaurants, frisch gefangenen Schwertfisch mit Madeira-Bananen und Maracuja-Soße kosten. Anschließend kommt man den Meeresbewohnern im Centro Ciência Viva, einem Schau-Aquarium, auf die Spur.
Die strohbedeckten Bauernhäuschen von Santana
Santana liegt an der Nordküste Madeiras und ist weithin bekannt für seine kleinen strohbedeckten Häuser, die von außen wie gemauerte, bunt angemalte Indianer-Tipis wirken. Ihre eigentümliche Architekturform machten die Häuschen zu einem der Wahrzeichen der Insel. Die Strohdächer müssen etwa alle vier bis fünf Jahre erneuert werden: wer Glück hat kommt zur passenden Zeit, um bei dieser altertümlichen Verrichtung Zeuge zu werden. Früher lebten die Bauern des Ortes in den traditionellen Häusern, heute sind viele von ihnen nicht mehr bewohnt, können aber besichtigt werden. Die Häuser sind Teil des Madeira-Themenparks, der über die Geschichte und die Kultur der gesamten Insel informiert. Rund um Santana erstreckt sich zudem eine waldreiche Berglandschaft, die seit 2011 den Titel UNESCO Biosphärenreservat trägt. Wer schon einmal hier ist sollte eine Wanderung in die zauberhafte Umgebung unternehmen.
Der romantische Fischerort Camara de Lobos
Nur einige Kilometer von Funchal entfernt liegt Camara de Lobos. Der Ort gilt als einer der ursprünglichsten auf ganz Madeira. Wer gut zu Fuß ist nähert sich Camara de Lobos von Funchal aus über einen Küstenwanderweg, der herrliche Ausblicke auf den Atlantischen Ozean erlaubt. Schon von weitem sieht man eine ganze Reihe an hölzernen Fischerbooten, die hier nach wie vor ihren Dienst tun. Der Ort selbst wurde auf Steinklippen erbaut. Bei einem Spaziergang durch die Kleinstadt geht es also kräftig auf und ab. Oberhalb des Fischerortes liegt das wichtigste Anbaugebiet des Madeiraweins. In den kleinen Bars der Altstadt lässt sich ein Glas davon in romantischer Umgebung genießen.
Machico: ein Besuch in der ältesten Stadt Madeiras
Im Juli 1419 landeten portugiesische Entdecker zum ersten Mal auf der Insel Madeira, und starteten von hier die Besiedelung des Eilands. Damit begann die Geschichte der Insel als Teil Portugals. Machico entwickelte sich schnell zum Zentrum des Zuckerrohranbaus. Die Kirche Capela dos Milagres, die im 15. Jahrhundert erbaut wurde, ist nicht nur einen Besuch wert, sondern auch die älteste Kirche der Insel. Genau wie in der Kapelle von São Roque können dort die berühmten portugiesischen Kachelbilder bewundert werden. Das Solar do Ribeirinho, ein ehemaliges Herrenhaus, das im Kolonialstil errichtet wurde, beherbergt ein Museum zur Ortsgeschichte. In der Nähe des Kais von Machico erhebt sich das im 18. Jahrhundert erbaute Fort São João Baptista über die Stadt. Touristen werden zudem von einem karibisch wirkenden Sandstrand angelockt, der mitten im Innenstadtbereich künstlich angelegt wurde. Dieser Sandstrand ist auf Madeira, wo es ansonsten nur Steinstrände gibt, eine absolute Besonderheit.