Eine Reise in die Natur: Warum Wohnmobil-Touren umweltfreundlich sindNicht erst seit Corona wächst die Begeisterung für unabhängiges, naturnahes Reisen – sei es mit dem Zelt oder dem Wohnmobil. Gerade letzteres, lange Zeit als rentnermäßig belächelt, erlebt ein Revival unter jüngeren Menschen. Die Gründe liegen auf der Hand: Mit einem Wohnmobil, Campervan oder Wohnwagen ist es möglich, fernab der Zivilisation und mobil in der Natur zu reisen. Luxuriöser als ein Zelturlaub ist es außerdem auch. Am besten startet der Urlaub oder Roadtrip mit dem eigenen fahrbaren Hotel direkt vor der Haustür. Lange und umweltschädliche Anreisen mit dem Flugzeug werden auf diese Weise vermieden.
Wohnmobil und nachhaltig
Wer gern verreist, weiß, dass die Größe des CO2-Abdrucks zu einem großen Teil von der Art der Anreise bestimmt wird. Am klimaschädlichsten sind Kreuzfahrten, gefolgt von Reisen mit dem Flugzeug. Alle weiteren Mobilitätsvarianten reihen sich darunter ein – haben also einen geringeren CO2-Fußabdruck. Gerade mit dem Thema Nachhaltigkeit im Hinterkopf kommt sicherlich bei dem einen oder anderen die Frage auf: Wie umweltfreundlich sind eigentlich Wohnmobil-Touren?
Die Antwort hängt von mehreren Faktoren ab. Unter anderem natürlich von der Länge der zurückzulegenden Strecke und der Länge des Aufenthaltes an dem Zielort bzw. den Zielorten. Aber auch das Fahrverhalten oder die Anzahl der Mitreisenden haben einen Einfluss.
Liegt der Urlaubsort nicht allzu weit entfernt und ist der Aufenthalt vergleichsweise lang, ist der Wohnmobil-Urlaub umweltfreundlicher als beispielsweise eine Anreise mit dem Pkw plus Hotelübernachtung. Denn in klassischen Hotels werden oft deutlich mehr CO2-Äquivalente freigesetzt als bei einer Übernachtung auf dem Campingplatz oder gar beim naturnahen Campen.
Klimafreundlicher Urlaub mit dem Wohnmobil = langsames Reisen
Selbstredend, dass Urlaube in der Nähe umweltfreundlicher sind als solche mit langen, kraftstoffintensiven Anreisen. Soll der Wohnmobil-Urlaub also möglichst klimafreundlich sein, empfiehlt sich langsames Reisen. Das heißt: lieber wenige, dafür längere Urlaube, die direkt vor der Haustür starten und/oder über kürzere Distanzen führen. Ist der Zielort weiter entfernt, lohnt es sich, klimafreundlich mit dem Zug anzureisen und vor Ort einen Camper oder ein Wohnmobil zu mieten.
Wohnmobil mieten, statt kaufen
Gerade wenn Touren für Anfänger geplant sind, erweist es sich als praktisch, den mobilen Schlafplatz zu mieten, statt selbst ein solches Fahrzeug zu besitzen. Aber auch für erfahrene Caravaner ist das Mieten empfehlenswert. Wer sich für eine Reise mit dem Wohnmobil entscheidet, sollte sich gut überlegen, ob es wirklich ein eigenes Fahrzeug sein muss. Denn dieses verursacht bereits bei der Produktion einen großen ökologischen Fußabdruck. Hinzu kommt die finanzielle Belastung durch Anschaffung und Unterhalt sowie der Platzbedarf. Denn: In der Regel steht das Gefährt viele Monate im Jahr ungenutzt und raumeinnehmend herum. Ein großer Pluspunkt des Mietens: Sie müssen sich keinerlei Gedanken machen, wo das große Fahrzeug parkt, wenn Sie nicht unterwegs sind. Die einzigen Kosten, die auf Urlauber zukommen, sind der Mietpreis, die Benzin- und Stellplatzkosten.
Weitere Faktoren, die den CO2-Fußabdruck reduzieren
Weitere Faktoren haben einen Einfluss auf die Umweltfreundlichkeit von Wohnmobilreisen. Wer nicht unbedingt einen rollenden Palast benötigt, sollte je nach Anzahl der Mitreisenden kleine Modelle bzw. die kleinstmögliche Variante wählen. Wer zu zweit reist, könnte z. B. in einem kleinen Van in der Größe eines VW-Busses campen. Eine Gruppe von mehreren Personen trifft mit einem etwas größeren Wohnmobil mit drei oder mehr Schlafplätzen die richtige Wahl. Zudem sollten Sie auf neuere Fahrzeuge setzen, da die Motoren deutlich effizienter arbeiten und somit weniger Kraftstoff benötigen. Die meisten Wohnmobil-Vermieter verfügen über eine moderne Fahrzeugflotte.Übrigens: Auch der Umfang der Ladung macht einen nicht zu unterschätzenden Faktor aus. Weniger Gewicht bedeutet weniger Kraftstoffverbrauch und schont somit die Umwelt. Packen Sie so viel wie nötig, aber so wenig wie möglich ein. Möchten Sie am Urlaubsort oder bei Zwischenstopps klimafreundlich mobil sein, packen Sie Ihre Fahrräder ein oder mieten Sie welche vor Ort. Das Wohnmobil können Sie auf diese Weise auf dem Stellplatz stehen lassen und die Umgebung komplett kraftstofffrei mit dem Rad erkunden.